Wein aus den Abruzzen
Atemberaubende Weinlandschaft zwischen Adria und Apennin

Die Weinregion Abruzzen gehört zu den urtümlichsten Landschaften Italiens. Sie liegt zwischen Adria und Apennin. Dort sorgt die Sorte Montepulciano für stoffige Rotweine, während Pecorino saftige Weissweine für Fischgerichte liefert.
Publiziert: 13:50 Uhr
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Die Weinregion Abruzzen liegt in Mittelitalien im Hinterland der Küstenstadt Pescara. Die wichtigsten Rebsorten sind Montepulciano für Rotweine sowie Trebbiano für Weissweine.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Zwischen Adria und den Bergen des Apennin liegt die Weinregion Abruzzen
  • Montepulciano für Rotwein und der weisse Trebbiano sind die wichtigsten Rebsorten
  • Cerasuolo heisst der kräftige Rosé, der aus Montepulciano gekeltert wird
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

In der Weinregion Abruzzen umarmt der Apennin die Adria. Der Apennin ist das Rückgrat Italiens. Seit 1923 ist die Region ein Nationalpark, sie gehört zu den unberührtesten Landschaften Europas.

In den Bergen leben Braunbären, Wölfe, Wildkatzen und Steinadler. An der Küste geniessen Feriengäste das Flair der Strände mit ihren Liegestühlen und Sonnenschirmen in Reih und Glied.

Montepulciano und Trebbiano

Die Abruzzen sind eine alte Weinregion. Ihre Weine sollen Hannibal die Kraft verliehen haben, über die Alpen zu ziehen. Seit jeher ist in den Abruzzen Montepulciano die wichtigste Sorte (17’000 Hektar Anbaufläche), gefolgt von der weissen Trebbiano-Traube (14’000 Hektar). Auch Pinot grigio und Chardonnay gedeihen an den Hängen der grünen Hügel.

Eine weitere Spezialität ist die Sorte Pecorino, deren Namen vom italienischen Wort für Schaf abgeleitet ist. Der Legende nach sollen Schafe die früh reifenden weissen Trauben besonders lieben. Der Weisswein mit dem blumigen Aroma, einer frischen Zitrusnote und einem Hauch Anis wird in den Fischrestaurants entlang der Küste ausgeschenkt.

Höhenlimite

Berge und Meer beeinflussen das Klima in den Weingärten. Kühle Nächte und Wind von der Adria schaffen ein günstiges Mikroklima für den Rebbau. Montepulciano ist eine spätreifende Sorte mit robuster Beerenhaut. Höher als 750 Meter über Meer dürfen die Rebberge nicht stehen, damit die Sorte voll ausreift.

Die Globalisierung ist an den Abruzzen vorbeigegangen. Nach den zwei Weltkriegen war die Region entsiedelt. Viele Bauern wanderten aus. In den 1970er-Jahren erholte sich der Rebbau. Drei Viertel der gesamten Weinproduktion entfiel auf die 40 Genossenschaften der Region. Produziert wurden hauptsächlich Offenweine.

Cerasuolo, der kräftige Rosé

Das hat sich geändert. Aus dem einfachen Roten zu Pizza und Pasta sind spannende, eigenständige Weine geworden. Kühle Frucht, Würznoten und engmaschiges Tannin zeichnen den Montepulciano aus.

Traditionell wird der Montepulciano zu Arrosticini ausgeschenkt. Die Lammfleischspiesse sind am besten, wenn sie über dem offenen Feuer zubereitet werden.

Ein feiner Durstlöscher ist Cerasuolo. Er wird aus Montepulciano wie ein Rosé gekeltert, hat aber mehr Substanz und Farbtiefe, weil oft Presswein aus der Rotweinproduktion dazugegeben wird.

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