Darum gehts
- Etikettentrinker: Fokus auf Namen statt Genuss, Sammeln teurer Flaschen
- Scheu vor unbekannten Weinen, Preisfixierung als Qualitätsindikator
- Von Name-Dropping bis hin zu Oberflächlichkeit
Ein sicherer Hinweis auf einen Etikettentrinker liegt dann vor, wenn eine Person mehr Zeit damit verbringt, über die Namen der Weingüter zu sprechen, anstatt den Wein zu geniessen. Wenn du dir im Minutentakt Begriffe wie «Château X» oder «Domaine Y» anhören musst, unterhältst du dich wahrscheinlich mit einem Etikettentrinker.
Etikettentrinker neigen dazu, sich mit einer Flut von Flaschen zu umgeben, ohne wirklich eine Vorstellung vom Inhalt zu haben. Sie sammeln leere und oftmals teure Weinflaschen wie Trophäen, ohne dass die Geschichte oder die Besonderheiten der einzelnen Weine jemals geschätzt wurden.
Ein weiteres Merkmal von Etikettentrinkern ist die Scheu vor unbekannten oder weniger bekannten Weinregionen. Oft bleiben sie bei klassischen Weinen und hüten sich davor, Neues zu erkunden. Jungen und aufstrebenden Weingütern begegnen Etikettentrinker in der Regel mit grosser Skepsis.
Etikettentrinker glauben oft, dass teure Weine automatisch besser sind als preiswerte. Sie beurteilen die Qualität des Weins anhand des Preisschilds, anstatt ihres eigenen Geschmacksempfindens. Im Prinzip sind Weine für Etikettentrinker nichts anderes als ein Statussymbol.
Wenn jemand mehr Wert auf das Aussehen einer Flasche oder eines Etiketts legt als auf den Geschmack des Weins, ist das ein sicheres Zeichen. Etikettentrinker sind besessen von exklusiv klingenden Namen, vernachlässigen aber den eigentlichen Genuss.