Mode und Wein haben mehr gemeinsam, als man denkt. Beides kennt Hypes, Trends – und plötzliche Comebacks. Was gestern noch belächelt wurde, wirkt heute charmant und eigenständig. Im Weinbau sind es oft Rebsorten oder Stile, die in Vergessenheit geraten sind, weil sie nicht ins Bild der internationalen Märkte gepasst haben. Doch gerade sie erleben nun eine Renaissance: charakterstark, regional verankert und alles andere als langweilig. Vom Wallis bis zum Elsass, von Venetien bis zum Südtirol – fünf Beispiele zeigen, wie frisch sich die Rückkehr der Verkannten anfühlt.
Der unterschätzte Klassiker aus dem Wallis
Kaum ein Wein hatte es in der Schweiz so schwer wie der Fendant. Jahrzehntelang galt er als banaler Apérotropfen: leicht, spritzig, aber ohne Tiefgang. Viele tranken ihn nur aus Gewohnheit – und ebenso viele mieden ihn. Aber nun haben ihm junge Winzerinnen und Winzer neues Leben eingehaucht. Mineralische Noten, präzise Säure und eine feine Eleganz machen ihn heute zum vielseitigen Begleiter der Walliser Küche. Wer ihn probiert, erkennt: Fendant ist kein Relikt, sondern ein Klassiker, der endlich wieder ernst genommen wird.
Valais AOC Fendant Dame de Sion, für 14.50 Franken
In der Nase zarte Aromen von Lindenblüten und frischem Apfel. Am Gaumen zeigt er eine feine Mineralität, eine lebendige Säure und elegante Schlichtheit. Ein Wein, der Leichtigkeit mit Charakter verbindet. Schmeckt wunderbar zu einer Walliser Käseplatte oder einem Apéro auf der Terrasse.
Valais AOC Fendant Dame de Sion, für 14.50 Franken
In der Nase zarte Aromen von Lindenblüten und frischem Apfel. Am Gaumen zeigt er eine feine Mineralität, eine lebendige Säure und elegante Schlichtheit. Ein Wein, der Leichtigkeit mit Charakter verbindet. Schmeckt wunderbar zu einer Walliser Käseplatte oder einem Apéro auf der Terrasse.
Der Aromatiker aus dem Elsass
Gibt es eine Rebsorte, die so sehr polarisiert wie der Gewürztraminer? Lange Zeit war er der Inbegriff des parfümierten Weins – süss, schwer und überladen. Doch ein neuer Stil zeigt, wie anders er sein kann: trocken, straff und mit einem aromatischen Spiel, das exotische Frucht und Würze verbindet. Winzer im Elsass haben erkannt, dass der Traminer mehr kann als Süsse und Opulenz. In dieser modernen Form passt er plötzlich wieder zum Zeitgeist – eigenständig, aber nicht überfordernd. Ein Aromatiker, der sein Comeback nicht den Nostalgikern verdankt, sondern seiner neu entdeckten Eleganz.
Josep Cattin Sauvage Gewürztraminer Alsace AOC, für 11.50 Franken
In der Nase exotische Noten von Litschi, Rosenblättern und etwas Ingwer. Am Gaumen trocken, überraschend frisch und mit feinwürzigem Abgang. Kein süsslicher Gewürztraminer, sondern ein straffer Begleiter zu asiatischer Küche oder würzigen Käsesorten.
Josep Cattin Sauvage Gewürztraminer Alsace AOC, für 11.50 Franken
In der Nase exotische Noten von Litschi, Rosenblättern und etwas Ingwer. Am Gaumen trocken, überraschend frisch und mit feinwürzigem Abgang. Kein süsslicher Gewürztraminer, sondern ein straffer Begleiter zu asiatischer Küche oder würzigen Käsesorten.
Der Leichtfuss vom Gardasee
In den 80er-Jahren stand Bardolino für Massenware. Dünn, belanglos und für viele ein enttäuschendes Pendant zum grossen Bruder aus dem Valpolicella. Heute zeigt sich der Rotwein vom Gardasee in neuem Gewand: fruchtig, leichtfüssig und dabei voller Charme. Winzerinnen und Winzer setzen auf Qualität statt Menge, und plötzlich entdeckt man einen Rotwein, der perfekt in die heutige Zeit passt. Nicht schwer und wuchtig, sondern sommerlich, frisch und unkompliziert – ein Rotwein, der Leichtigkeit nicht versteckt, sondern feiert.
Bardolino Classico DOC Frescaripa Masi, für 12.50 Franken
In der Nase rote Beeren, etwas Kirsche und feine Kräuterwürze. Am Gaumen leichtfüssig, saftig und mit animierender Frische. Ein unkomplizierter Rotwein, der dennoch Persönlichkeit hat. Passt wunderbar zu Antipasti, Pizza oder einfach als Sommer-Rotwein.
Bardolino Classico DOC Frescaripa Masi, für 12.50 Franken
In der Nase rote Beeren, etwas Kirsche und feine Kräuterwürze. Am Gaumen leichtfüssig, saftig und mit animierender Frische. Ein unkomplizierter Rotwein, der dennoch Persönlichkeit hat. Passt wunderbar zu Antipasti, Pizza oder einfach als Sommer-Rotwein.
Der Befreite aus dem Beaujolais
Das Beaujolais hat lange unter dem Image des «Nouveau» gelitten – jener jung abgefüllten, banalen Weine, die pünktlich im November in die Welt geschickt werden. Dabei hat die Region viel mehr zu bieten. Vor allem in den Cru-Lagen wie Brouilly zeigt die Gamay-Traube ihre ganze Klasse: saftig, würzig, mit Tiefe und Charakter. Junge Winzerinnen und Winzer haben das alte Image abgestreift und beweisen, dass Beaujolais mehr ist als ein Partywein. Der Brouilly steht exemplarisch für den Befreiungsschlag einer ganzen Region – authentisch, lebendig und mit überraschend viel Stil.
Brouilly AOC Whole Lotta Love L'Épicurieux, für 29.95 Franken
In der Nase duftet er nach Brombeeren, Veilchen und etwas Pfeffer. Am Gaumen saftig, fruchtig und doch mit kräftiger Struktur. Ein moderner, vibrierender Gamay, der zeigt, was Cru-Beaujolais kann. Perfekt zu Charcuterie oder gegrilltem Poulet.
Brouilly AOC Whole Lotta Love L'Épicurieux, für 29.95 Franken
In der Nase duftet er nach Brombeeren, Veilchen und etwas Pfeffer. Am Gaumen saftig, fruchtig und doch mit kräftiger Struktur. Ein moderner, vibrierender Gamay, der zeigt, was Cru-Beaujolais kann. Perfekt zu Charcuterie oder gegrilltem Poulet.
Der Dunkle aus dem Südtirol
Lagrein ist eine uralte Südtiroler Rebsorte, die lange als rustikal und sperrig galt. Dunkel, schwer und kaum zugänglich – so war ihr Ruf. Doch moderne Kellertechnik und ein sensibler Umgang im Weinberg haben den Lagrein verwandelt. Heute zeigt er sich von seiner charmanten Seite: beerig, samtig, kraftvoll, aber nicht überfordernd. Er vereint die alpine Frische Südtirols mit mediterraner Würze – ein Rotwein, der tief in der Region verwurzelt ist und doch erstaunlich zeitgemäss wirkt.
Alto Adige DOC Lagrein Kellerei Kaltern – Caldaro, für 17.50 Franken
In der Nase mit intensiven Aromen von dunklen Beeren, Veilchen und Schokolade. Am Gaumen kräftig, zugleich samtig, mit feinen Tanninen. Ein charmanter Lagrein, der Kraft und Eleganz vereint. Ideal zu Rinderschmorbraten oder kräftigen Pasta-Gerichten.
Alto Adige DOC Lagrein Kellerei Kaltern – Caldaro, für 17.50 Franken
In der Nase mit intensiven Aromen von dunklen Beeren, Veilchen und Schokolade. Am Gaumen kräftig, zugleich samtig, mit feinen Tanninen. Ein charmanter Lagrein, der Kraft und Eleganz vereint. Ideal zu Rinderschmorbraten oder kräftigen Pasta-Gerichten.
Diese fünf Beispiele zeigen, wie dynamisch die Weinwelt ist. Vergessene Stile, belächelte Klassiker oder gar tot geglaubte Rebsorten kehren zurück – nicht als Retro-Gag, sondern als moderne Alternativen zu uniformen Geschmacksbildern. Wer neugierig ist, entdeckt im Glas nicht nur neue Aromen, sondern auch ein Stück Geschichte, das in die Gegenwart übersetzt wurde.
Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier. Er ist Autor der Rubrik «Château Gysi» für Mondovino.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind redaktionell aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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