Einfach Claudio fragen
Ist Pêche Melba noch zeitgemäss?

Allen trendigen Gelaterie zum Trotz: Claudio Del Principe setzt sich dafür ein, dass der Coupe-Klassiker Pêche Melba nicht vergessen geht. Hier ist sein Rezept.
Publiziert: 11:17 Uhr
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Aktualisiert: 11:21 Uhr
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Was für ein Coupe! So servierte Meisterkoch Auguste Escoffier den ersten Coupe Melba im Jahr 1892.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Pêche Melba: Klassisches Dessert mit Pfirsichen, Himbeercoulis und Vanilleglacé
  • Erfunden von Auguste Escoffier, gewidmet der Opernsängerin Nellie Melba
  • Erstmals 1892 im Savoy Hotel London serviert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Claudio Del PrincipeKolumnist

Glacé-Liebhaberin Pascale vermisst ihren Lieblings-Coupe Pêche Melba: «Der scheint irgendwie aus der Mode gekommen zu sein. Hast du ein Rezept, das auch daheim gelingt?»

Naja, Coupes sind wohl allgemein nicht mehr so beliebt. Allein schon wegen ihrer Grösse und den entsprechenden Kalorien. Aber auch, weil heute trendige Gelaterie boomen. Die kreieren die wildesten Kombinationen aus hochwertigen, saisonalen und teils sogar regionalen Biozutaten. 

Die Geschichte von Pêche Melba ist dennoch spannend und als klassisches Dessert eigentlich ein Evergreen. Erfunden wurde es vom französischen Jahrhundertkoch Auguste Escoffier (1846–1935).

Es besteht aus Pfirsichen, die in Vanillesirup pochiert werden, einem Himbeercoulis und Vanilleglacé. Seine Kreation widmete Escoffier der berühmten australischen Opernsängerin Nellie Melba (1861–1931). Erstmals serviert 1892 im Savoy Hotel in London. In einer silbernen Schale, die auf einer Eisskulptur in Form eines Schwans platziert war – eine Anspielung auf die Oper «Lohengrin», in der Melba in einem Schwanenboot sang.

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Das Dessert ist ein fester Bestandteil des kulinarischen Erbes des Luxushotels. Um das Original zu probieren, lohnen sich also eine Reise nach London und der Besuch im Savoy Hotel.

Als offizieller und ehrenhafter Disciple d’Escoffier verrate ich natürlich gerne das Rezept. In der Vereinigung der Schweizer Delegation widmen wir uns dem Erhalt des guten Rufs von Auguste Escoffier, der Förderung junger Talente, den Traditionen der französischen Küche, deren Weitergabe und ständigen Entwicklung.

Zutaten: 

  • 4 reife Pfirsiche
  • 2 dl Wasser
  • 100 g Zucker
  • 1 Vanilleschote, ausgekratztes Mark

Für den Himbeercoulis 

  • 250 g frische oder gefrorene Himbeeren
  • 50 g Puderzucker

Zum Servieren 

  • Vanilleglacé
  • 2 EL Mandelblättchen, leicht geröstet
  • Schlagrahm, nach Belieben

Zubereitung: 

4 Eisbecher im Tiefkühler vorkühlen.

Pfirsiche 1 Minute in kochendem Wasser blanchieren, im Eiswasser abschrecken, Haut abziehen, halbieren und entsteinen.

Für den Sirup Wasser, Zucker und Vanillemark aufkochen, Hitze reduzieren und Pfirsiche 5 bis 10 Minuten, oder bis sie weich sind, zugedeckt darin pochieren, herausnehmen und im Kühlschrank auskühlen lassen. 

Himbeeren pürieren, durch ein Sieb streichen, mit Puderzucker abschmecken.

Vanilleglacé in Eisbecher verteilen, 2 Pfirsichhälften darauf platzieren, mit Himbeercoulis übergiessen und nach Belieben mit Schlagrahm und Mandelblättchen garnieren.

Tipp: Statt die Pfirsiche im Sirup zu pochieren, empfehle ich als Variante, sie in Spalten zu schneiden und mit wenig Zucker, Vanille und Butter leicht zu braten, bis die Ränder karamellisieren. Himmlisch!

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