Darum gehts
- Grillieren ist eine Wissenschaft. Jeder hat seine eigene Methode
- Kohlrabi direkt in der Glut garen für saftiges, geschmacksintensives Gemüse
- Pizza im Big Green Egg bei 400 Grad in zwei Minuten backen
Grillieren ist eine Wissenschaft für sich. Jeder hat seine eigene Methode. Und die ist natürlich die Beste weit und breit. Solange das Grillgut nicht zäh und die Marinade verkohlt ist, ist die Welt in Ordnung. Und mit einem Bier in der Hand lässt sich am Grill wunderbar darüber debattieren.
In meinem Garten wird oft und gerne grilliert – und zwar gleich im Doppelpack. Es gibt eine offene Feuerstelle mit einem Dreibein-Schwenkgrill und dazu noch ein Big Green Egg. So anfeuern mit richtigem Holz ist natürlich unschlagbar. Über einer gleichmässigen Glut kommen meine Lammkoteletts so ins Schwitzen, dass das Fett kleine Schaumkrönchen bildet. Ein wenig salzen, mehr brauchts nicht für den perfekten Grillgeschmack. Nach dem Essen ein paar Scheite nachlegen, den Gästen Wein nachschenken und schon ist die Lagerfeuerromantik entfacht.
Kohlrabi aus der Kohle
Es gibt auch jede Menge pflanzliche Kost. Aber nicht auf, sondern unterm Grillrost – direkt in der Glut. Unglaublich, was da passiert. Das Gemüse wird saftig, knackig und geschmacksintensiv. Ich empfehle dringend Kohlrabi. Hopp hinein, ohne es in Alufolie zu wickeln. Direkt in der ascheweissen Glut verbuddeln und 1 Stunde warten. Keine Angst, da brennt nichts an. Nur eine dünne Schicht verkohlt ganz leicht. Einfach wegpinseln. Der ganze Saft konzentriert sich im Inneren und schmeckt köstlich. Alles, was es braucht, ist Olivenöl oder Butter und Fleur de Sel. Ergreifend gut. Oder eine Vinaigrette aus Olivenöl und weissem Balsamico. Dazu gehackte Petersilie, Estragon und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer. Weiter eignen sich für diese Methode: Fenchel, Sellerieknollen oder Randen.
Big Green Egg
Ich bin auch ein big Fan vom Big Green Egg. Er gilt unter Profis als Nonplusultra. Dank einer dickwandigen Keramikisolation und Lüftungsluken kann die Temperatur lange – und wenn es sein muss – extrem hoch gehalten werden: Meine Pizza vom Egg ist vermutlich die beste nördlich von Neapel. Ich backe sie direkt auf dem Pizzastein bei rund 400 Grad. Geht keine zwei Minuten und wird einem von hungrigen Mäulern praktisch aus der Hand gerissen.
Vom Auflauf zum Schaulauf
Auch Aufläufe wie eine Parmigiana gelingen perfekt und sind immer ein Hingucker. Am liebsten aber verwende ich das Egg für das Finish. Gerade wenn man Gäste hat und mehrere Gänge serviert, ist das sehr befriedigend, denn man hat das Timing bestens im Griff. Im Ofen gart dann ein Rib Eye am Stück. Am besten Bio, von einem grasgefütterten Weiderind. Bepinselt mit Olivenöl, gewürzt und auf Kräutern gebettet, schlummert es bei niedrigen 80 Grad bis zu einer Kerntemperatur von rund 50 Grad vor sich hin. Auch hier hält sich die Temperatur bei ausgeschaltetem Ofen bis zu einer Stunde. Ist dann der Fleischgang dran, gibts Showtime: Das gute Stück kommt vor den Gästen ein paar Minuten auf den Grill und bekommt eine bildschöne, geschmackvolle Kruste. Tranchieren, Kräuterbutter dazu reichen und alle Fleischtiger sind happy.