Produktion gedrosselt
iPhone Air als Ladenhüter? Apple verschiebt Nachfolger

Apple zieht die Bremse: Das iPhone Air verkauft sich schlechter als erwartet. Die Produktion wird heruntergefahren, der Nachfolger verschoben. Was beim neusten iPhone-Modell schiefging.
Publiziert: 11:32 Uhr
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Das dünne iPhone Air bleibt offenbar hinter den Erwartungen von Apple zurück.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Apple verschiebt den Start der zweiten Generation des iPhone Air wegen schwacher Verkäufe
  • Die erste Version verkauft sich schlechter als erwartet, die Produktion wurde stark zurückgefahren
  • iPhone Air machte in den USA offenbar nur drei Prozent aller iPhone-Verkäufe aus
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Produktionslinien bei Foxconn in China stehen still. Ende November wird auch die letzte Linie für das iPhone Air abgebaut. Was übrig bleibt: anderthalb von einst mehreren Linien. Der zweite Hersteller Luxshare hat bereits im Oktober die Maschinen gestoppt. Apple zieht offenbar die Konsequenzen aus enttäuschenden Verkaufszahlen.

Das Tech-Portal Theinformation.com berichtet unter Berufung auf drei mit dem Projekt vertraute Personen: Apple verschiebt den Start der zweiten Generation des iPhone Air. Das Gerät sollte im Herbst 2026 erscheinen. Wann es nun kommt, ist offen.

Drei Prozent Marktanteil

Im September machte das iPhone Air in den USA nur drei Prozent aller iPhone-Verkäufe aus. Das zeigen Daten des Marktforschungsunternehmens Consumer Intelligence Research Partners. Zum Vergleich: Das iPhone 17 Pro erreichte neun Prozent, das iPhone 17 Pro Max gar zwölf Prozent. Sogar das iPhone 16 Plus von 2024 kam auf 4 Prozent.

Apple hatte beim iPhone Air von Anfang an bescheiden geplant. Nur zehn Prozent der Produktionskapazität waren für das Gerät laut dem Artikel reserviert. Doch selbst diese geringe Menge findet offenbar wenige Abnehmer. Das Gerät ist online und in den Läden durchgehend verfügbar – bei Apple ein Zeichen für eine schwache Nachfrage.

Dünn, aber mit Nachteilen

Das Problem steckt im Konzept. Um das Smartphone so schlank zu machen, musste Apple Kompromisse eingehen. Die Akkulaufzeit ist kürzer, die Kameras schwächer, die Lautsprecher schlechter. Kritiker bemängelten genau diese Punkte, auch im Blick-Test fielen sie negativ auf.

Die zweite Generation sollte diese Schwächen ausmerzen. Zwei der Insider berichten: Das Gerät wäre zwar noch leichter geworden, hätte aber mehr Akkukapazität gehabt. Zudem war eine bessere Kühltechnologie geplant. Doch nun ist das Projekt auf Eis gelegt, wenn auch nicht begraben.

Ungewöhnlicher Schritt

Ein iPhone-Modell in diesem Stadium der Entwicklung vom Zeitplan zu nehmen, ist für Apple ungewöhnlich. Ehemalige und aktuelle Mitarbeitende können sich an keinen vergleichbaren Fall erinnern. Apple selbst schweigt zu den Vorgängen. Ingenieure und Zulieferer arbeiten dennoch weiter an einem iPhone Air 2. Ein Start im Frühling 2027 ist möglich, zusammen mit einem günstigeren iPhone 18e. Apple plant ohnehin eine Umstellung: Künftig sollen günstigere Modelle im Frühling erscheinen, teurere im Herbst, schreibt Theinformation.com.

Immerhin: Das Gesamtgeschäft läuft. Dank der Popularität anderer iPhone-Modelle stellt sich Apple auf sein bisher bestes Weihnachtsgeschäft ein. Der Konzern rechnet im laufenden Quartal mit einem Umsatzplus von zehn bis zwölf Prozent. Analysten hatten im Schnitt nur sechs Prozent erwartet. Auch beim iPhone sagt Apple ein Rekordquartal voraus – nur eben nicht mit dem Air.

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