Darum gehts
- OpenAI plant Release von GPT-5 offenbar für August, vereinheitlicht Modellangebot
- GPT-5 soll fortan Langzeitgedächtnis und Bildanalyse-Fähigkeiten integrieren
- Kleinere Varianten wie GPT-5 Mini und Nano für verschiedene Anwendungen geplant
Erst war von Mai die Rede, dann vom Frühsommer, nun soll es wirklich passieren: OpenAI bringt im August sein neues Sprachmodell GPT‑5. Das berichten mehrere Insider übereinstimmend, darunter der gut vernetzte Techjournalist Tom Warren von theverge.com. Offiziell bestätigt ist der Termin aber nicht.
Allerdings heizt auch OpenAI-CEO Sam Altman (40) die Gerüchte mit Andeutungen an. Auf X schrieb er kürzlich: «Wir veröffentlichen GPT‑5 bald.» Im Podcast «This Past Weekend» liess er das Modell sogar schon eine knifflige Frage beantworten und war beeindruckt von der Klarheit der Antwort: «Ich habe mich nutzlos gefühlt», sagte Altman.
Mehrere Versionen geplant
GPT‑5 ist für OpenAI mehr als nur ein technisches Upgrade. Es soll das zersplitterte Modellangebot vereinheitlichen: zuletzt kursierten Namen wie GPT‑4.5, GPT‑4o, o3, o4-mini. GPT-5 soll «ein System werden, das viel unserer Technologie integriert», sagte Altman bereits im Februar.
Heisst konkret: Die verbesserte Schlussfolgerungslogik («Reasoning») aus der o‑Serie wandert in das Hauptmodell. Auch ein Langzeitgedächtnis und die Fähigkeit, Bilder und Objekte zu analysieren, sollen integriert sein. Neben der Standardversion sind auch kleinere Varianten geplant: GPT‑5 Mini und GPT‑5 Nano. Beide sollen über die Softwareschnittstelle (API), Mini zusätzlich auch über ChatGPT nutzbar sein. Ziel ist es, für unterschiedliche Geräte und Anwendungen eine passende Grösse anzubieten: vom Smartphone bis zum Supercomputer.
Was ist mit dem Microsoft-Deal?
Ein offizielles Datum gibt es zwar noch nicht. Doch die Zeichen mehren sich: In Entwicklerkreisen tauchten erste Hinweise auf Benchmarks und Dateinamen wie «GPT‑5 Reasoning Alpha» auf. GPT‑5 soll weniger halluzinieren, also seltener Infos erfinden. Gleichzeitig legt OpenAI laut Insidern mehr Betonung auf die Sicherheitsprüfungen.
Gerüchteweise ist von einem neuen «Router-Ansatz» die Rede, der je nach Aufgabe zwischen schnellem Antwortpfad und tieferem Reasoning umschalten soll. Zudem solle GPT‑5 deutlich längere Kontextfenster und ein stabileres Gedächtnis bieten. Auch die Vision‑Schiene werde ausgebaut: präzisere Bild‑/Objektanalyse, teils sogar besseres Video‑Verstehen. Offiziell bestätigt ist davon aber bisher nichts.
Ob GPT‑5 ein Meilenstein auf dem Weg zur sogenannten künstlichen allgemeinen Intelligenz (AGI) wird, bleibt offen. Altman selbst dämpfte die Erwartungen: Die höchste Leistungsstufe werde erst «Monate nach dem Start» erreicht. Für OpenAI ist das mehr als eine akademische Frage: Sollte GPT‑5 als AGI gelten, müsste Microsoft laut interner Vereinbarungen auf gewisse Profite verzichten, und OpenAI bekäme mehr Freiheit.
Bis dahin bleibt der KI-Welt vor allem eins: gespannt auf ein System, auf das es seit über einem Jahr Hinweise gibt – das aber jetzt erst einmal liefern muss.