Leser zu Frühpensionierung
«Wer gespart hat, soll selbst entscheiden können!»

Wer auf eine Frühpensionierung hofft, sollte sich nicht zu früh freuen. Die AHV-Reform sieht vor, dass Renten aus der Pensionskasse in Zukunft erst ab 63 ausbezahlt werden. Das sorgt vor allem bei unserer Community für Aufruhr. Was denken unsere Leser dazu?
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Die Frühpensionierung soll mit der AHV-Reform nur in Ausnahmefällen vor 63 möglich sein. Das gilt für alle.
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Alessandro KälinRedaktor Community

So früh dürfte die Frühpensionierung künftig nicht mehr möglich sein. Im Rahmen der AHV-Reform sollen Renten aus der Pensionskasse künftig erst ab 63 Jahren bezogen werden können. Bislang war eine Frühpensionierung je nach Pensionskasse schon im Alter von 58 Jahren möglich. Das benachteiligt wohl besonders Gutverdienende, die sich eine Frühpension oft eher leisten können.

Entlassungsbedingte Frühpensionierungen sollen weiterhin früher möglich sein, allerdings wird auch dort das Mindestbezugsalter auf 60 Jahre ansteigen. Was denken unsere Leserinnen und Leser zu der Anpassung? Wir haben nachgefragt. 

Unsere Community zur Frühpensionierung

Eine nicht repräsentative Umfrage mit knapp 10'000 Teilnehmern ergab, dass 77 Prozent die Frühpensionierung als ihr gutes Recht sehen. 16 Prozent sind der Meinung, dass Gutverdienende keine Vorteile in der Frühpensionierung haben dürften, während nur 6 Prozent ganz dagegen sind.

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«Wer gespart hat, soll selbst entscheiden können!»

In unserer Kommentarspalte zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Nach Stimmen, die zugunsten der Erhöhung argumentieren, sucht man hier sogar vergebens. Roland Gerber äussert scharfe Kritik: «Die einzige Leistung von Baume-Schneider besteht in Leistungskürzungen für die Arbeitnehmer! Das könnte man nicht schlimmer machen!»

Er ist nicht der Einzige, der sich gegen den Bundesrat stellt. So auch Yannick Lorez: «Was hier als Harmonisierung verkauft wird, ist in Wahrheit ein klassischer staatlicher Eingriff in individuelle Lebensentwürfe.» Der Bundesrat setze eine Altersgrenze fest, als wisse eine zentrale Instanz besser als Millionen Menschen Bescheid. Er fügt hinzu: «Wer gespart hat, soll selbst entscheiden können!»

Stefan Walser schreibt: «Allmähliche frage ich mich schon, ob unsere Regierung wirklich den Willen der Bevölkerung umsetzt? Wohl nur eine Minderheit will länger als 65 arbeiten.» Gilbert Egger fragt: «Und das zahlende Volk hat zu seiner persönlichen Rentenaltereinteilung nix mehr zu sagen? Gehts noch?» 

«Der Bundesrat soll einen Job bis 63 garantieren!»

Viele setzen als Hauptproblem fest, dass der Arbeitsmarkt vor allem gegenüber älteren Bürgerinnen und Bürger immer abweisender wird. Hugo Mathys schreibt: Die Hürden für die Frühpensionierung werden höher, man soll länger arbeiten, aber ältere Arbeitnehmer werden von den Firmen nicht eingestellt. Auch Adrian Schäri sieht es so: «Keiner stellt mehr Menschen über 55 ein. Ich bin mir sicher, die Arbeitslosenkasse wird bluten, wenn es so kommt.» 

Rudolf Feller schreibt: «Der Bundesrat schaut ja dann auch, dass alle bis 63 eine Arbeitsstelle haben. Oder doch nicht?» Auch Jeannette Huber fordert: «Dann soll der Bundesrat allen einen Job bis 63 garantieren!» Hans-Rudolf Freund kritisiert: «Das alles, damit die Bürger länger im Arbeitsprozess bleiben. Falls sie nicht von den Firmen entsorgt werden, natürlich.» 

«Ich will ja noch leben!»

Andere weigern sich schlicht, bei den Plänen des Bundesrats mitzumachen. Franceso Meier sagt klar: «Ich gehe, wann ich will, und sicher nicht erst mit 63. Sollte es für die Schweiz nicht reichen, dann ab in den Süden!» Daniel Meier vermutet: «Das wird zu keiner einzigen Nicht-Frühpension führen. Dann lasse ich mir halt das ganze Kapital ausbezahlen und nicht nur einen Teil.»

Roger Leu schreibt: «Nix da! Ich gehe mit 58 in Rente. Ich will ja noch leben!» Auch Fritz Berger kommentiert: «Ich höre nächstes Jahr auf mit Arbeiten, nach über 40 Jahren und bin noch längst nicht 63. ich habe mir das verdient.» 

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