Darum gehts
- Appenzell Innerrhoden plant hohe Parkgebühren im Alpstein gegen Touristenansturm
- Kritik von Hoteliers und Einheimischen
- Vorgeschlagene Parkgebühr von 30 Franken pro Platz, buchbar nur per App
In den vergangenen Jahren hat der Ansturm auf das Appenzellerland deutlich zugenommen. Rund um den Alpstein sorgen volle Strassen und Parkplätze immer wieder für Ärger. Die Regierung von Appenzell Innerrhoden will nun gegensteuern und hat am Dienstagabend neue Massnahmen vorgestellt. Besonders eine sticht heraus: Ein Parkplatz auf der Wiese soll künftig 30 Franken kosten – buchbar nur noch im Voraus per App. Damit setzt der Kanton einen neuen Preisrekord und hofft, den Besucherfluss besser lenken zu können.
Vor allem bei Hoteliers und Betreibern von Bergbahnen dürften die neuen Regelungen auf wenig Begeisterung stossen. Sie befürchten, dass die hohen Gebühren potenzielle Gäste abschrecken könnten. Auch die einheimischen Berggänger zeigen ihre Empörung: Denn selbst sie sollen die rekordhohen Tarife bezahlen.
Kritik an der Massnahme wächst
Auch in der Kommentarspalte sorgt diese Massnahme für Kritik. «Die Appenzeller sind verrückt geworden. Was glauben die eigentlich, wer sie sind? Keinesfalls werden die Touristen für einen Parkplatz so viel bezahlen, nie und nimmer!», kommentiert Leserin Lara Allaia empört.
Auch User Richard Frischknecht meldet sich zu Wort. Er ist im Winter regelmässig auf der Ebenalp unterwegs. «Wie ist das im Winter? – Die paar Nasen, welche auf die Ebenalp zum Skifahren wollen, zahlen die dann auch die 30 Franken zum Parkieren?», fragt er. Sollte das wirklich so umgesetzt werden, zieht er für sich bereits Konsequenzen: «Dann können sie im Winter auf mich verzichten!»
Auch Stefan Gubser zeigt kein Verständnis: «Um den Ansturm zu bremsen, müsste man die Anzahl der Parkplätze reduzieren und nicht die Gebühren erhöhen. Daher soll wohl die Massnahme eher die Kasse füllen, anstatt die Ursache zu bekämpfen. Das ist keine Lenkungsmassnahme, sondern eine reine Einnahmequelle!»
«Ich fände 50 Franken angebracht»
Neben den zahlreichen kritischen Stimmen gibt es aber auch Leserinnen und Leser, die eine höhere Parkgebühr ausdrücklich begrüssen. Für User Otti Hugentobler ist sie eine logische Folge von Angebot und Nachfrage: «Richtig so, es muss ja niemand dort parkieren. Wäre es meine Wiese, wären die Parkplätze noch teurer!» Auch Fränzi Brönnimann sieht das ähnlich: «Ich fände sogar 50 Franken angebracht. Allerdings wären gestaffelte Preise gut.»
User Ueli Feuz hält die Massnahme ebenfalls für gerechtfertigt – und geht sogar noch einen Schritt weiter. Seiner Meinung nach sollten in Skigebieten ähnliche Parkgebühren gelten: «30 Franken sollten auch für einen Parkplatz in Skidestinationen verlangt werden. Das ist in etwa der gleiche Unsinn.»
Diskussionen hin oder her: Ob die Parkplätze im Alpstein tatsächlich 30 Franken kosten werden, ist noch offen. In Appenzell Innerrhoden entscheidet am Ende die Bevölkerung. Weil die hohen Gebühren auch für Einheimische gelten sollen, ist es gut möglich, dass der Vorschlag scheitert.