Toyota bringt City-SUV zurück
Macht der Urban Cruiser auch als E-Auto Laune?

Der vollelektrische Toyota Urban Cruiser wird nach Europa zurückkehren. Mit einer Länge von 4,29 Metern, verschiedenen Akkugrössen und Antriebsoptionen zielt er auf den urbanen Elektro-SUV-Markt. Blick konnte vorab bereits ein Vorserienmodell testen.
Publiziert: 10.06.2025 um 06:38 Uhr
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Vor 16 Jahren stellte Toyota den 3,93 Meter langen City-SUV Urban Cruiser vor. Ein kompaktes Auto, das vor allem – der Name sagts – in urbanen Gebieten genutzt wurde.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Toyota bringt den Urban Cruiser als vollelektrischen City-SUV zurück nach Europa
  • Neue Designsprache Urban Tech mit markanter Front und durchgezogener Leuchtenleiste
  • Zwei Akkugrössen verfügbar, Reichweite bis zu 426 Kilometern, Preis ab 32'900 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lorenzo FulviRedaktor Auto&Mobilität

2009 stellte Toyota den 3,93 Meter langen City-SUV Urban Cruiser vor. Ein kompaktes Auto, das vor allem in urbanen Gebieten genutzt wurde. Bis 2014 war die erste Generation erhältlich, die zweite ab 2020 gebaute Generation wurde ausschliesslich in Indien angeboten. Jetzt bringt Toyota den Urban Cruiser in seiner dritten Generation wieder zurück nach Europa – natürlich vollelektrisch und mit 4,29 Metern Länge zwar deutlich grösser als sein Urahn, aber noch immer kompakt.

Obwohl der Urban Cruiser nach dem kürzlich aufgefrischten bZ4X (siehe Box weiter unten) erst der zweite reine Stromer im Toyota-Portfolio ist, haben die Japaner grosse Pläne bezüglich E-Mobilität in Europa. Einen davon hat Toyota ebenfalls neulich enthüllt: den kompakten SUV C-HR, der im Elektrogewand als C-HR+ daherkommt. Bis nächstes Jahr will Toyota aber noch drei weitere Elektromodelle nachliefern.

Neue Designsprache

Widmen wir uns jetzt aber dem Urban Cruiser. Dieser ist nach der neuen Designsprache «Urban Tech» gestylt, wie bereits die Modelle C-HR oder Prius. Kein Wunder also gleicht die als «Hammerhead» bezeichnete Front den anderen Toyota-Modellen. Der markante optische Auftritt des Urban Cruiser wird durch die durchgezogene Leuchtenleiste am Heck über dem Logo unterstrichen.

Der Urban Cruiser steht auf derselben Plattform wie der Suzuki e-Vitara und wird wie dieser ebenfalls mit zwei unterschiedlich grossen Akkus angeboten. Mit der kleinen 49-kWh-Batterie gibts den Urban Cruiser nur als Fronttriebler, mit dem 61-kWh-Akku gibts ihn mit Vorderrad- oder Allradantrieb.

Sehr moderate Ladeleistung

Wir schwingen uns in den Urban Cruiser mit grossem Akku und Frontantrieb. Dabei blicken wir auf ein 10,35 Zoll grosses Digitaldisplay und ein 10,1 Zoll grossen Multimediascreen. Letzterer dürfte etwas reaktionsfreudiger sein – doch das wird vermutlich bis zum Anlauf der Grossserie noch optimiert werden. Das System stammt von Suzuki, ist logisch aufgebaut und verfügt über kabelloses Apple CarPlay und Android Auto. Platz bietet der Urban Cruiser für seine kompakte Grösse erstaunlich viel: Nicht nur wegen des 2,70 Meter langen Radstands sitzen Fondpassagiere bequem, sondern auch dank der längs um 16 Zentimeter verschiebbaren Rückbank. Knapp wirds hinten höchstens im Kopfbereich für grössere Personen.

Toyota Urban Cruiser: Die Antriebe im Überblick

49 kWh – FWD

Antrieb 1 Elektromotor, 144 PS (106 kW), 193 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 49 kWh brutto, Laden AC/DC 11/67 kW, 10–80 % in 45 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 9,6 s, Spitze 150 km/h, Reichweite WLTP 344 km
Masse L/B/H 4,29/1,80/1,64 m, Leergewicht 1700 kg, Kofferraum 306 l (k. A. mit umgeklappter Rückbank)
Umwelt Verbrauch Werk 14,9 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz k. A.
Preis ab 32'900 Franken

61 kWh – FWD

Antrieb 1 Elektromotor, 174 PS (128 kW), 193 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 61 kWh brutto, Laden AC/DC 11/67 kW, 10–80 % in 45 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 8,7 s, Spitze 150 km/h, Reichweite WLTP 426 km
Masse L/B/H 4,29/1,80/1,64 m, Leergewicht 1760 kg, Kofferraum 306 l (k. A. mit umgeklappter Rückbank)
Umwelt Verbrauch Werk 15,1 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz k. A.
Preis ab 37'700 Franken

61 kWh – AWD

Antrieb
1 Elektromotor, 184 PS (135 kW), 307 Nm, 1-Ganggetriebe, Allradantrieb, Akku 61 kWh brutto, Laden AC/DC 11/67 kW, 10–80 % in 45 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,4 s, Spitze 150 km/h, Reichweite WLTP 395 km
Masse L/B/H 4,29/1,80/1,64 m, Leergewicht 1860 kg, Kofferraum 306 l (k. A. mit umgeklappter Rückbank)
Umwelt Verbrauch Werk 16,6 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz k. A.
Preis ab 38'400 Franken

TOYOTA

49 kWh – FWD

Antrieb 1 Elektromotor, 144 PS (106 kW), 193 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 49 kWh brutto, Laden AC/DC 11/67 kW, 10–80 % in 45 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 9,6 s, Spitze 150 km/h, Reichweite WLTP 344 km
Masse L/B/H 4,29/1,80/1,64 m, Leergewicht 1700 kg, Kofferraum 306 l (k. A. mit umgeklappter Rückbank)
Umwelt Verbrauch Werk 14,9 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz k. A.
Preis ab 32'900 Franken

61 kWh – FWD

Antrieb 1 Elektromotor, 174 PS (128 kW), 193 Nm, 1-Ganggetriebe, Vorderradantrieb, Akku 61 kWh brutto, Laden AC/DC 11/67 kW, 10–80 % in 45 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 8,7 s, Spitze 150 km/h, Reichweite WLTP 426 km
Masse L/B/H 4,29/1,80/1,64 m, Leergewicht 1760 kg, Kofferraum 306 l (k. A. mit umgeklappter Rückbank)
Umwelt Verbrauch Werk 15,1 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz k. A.
Preis ab 37'700 Franken

61 kWh – AWD

Antrieb
1 Elektromotor, 184 PS (135 kW), 307 Nm, 1-Ganggetriebe, Allradantrieb, Akku 61 kWh brutto, Laden AC/DC 11/67 kW, 10–80 % in 45 min
Fahrleistungen 0 bis 100 km/h in 7,4 s, Spitze 150 km/h, Reichweite WLTP 395 km
Masse L/B/H 4,29/1,80/1,64 m, Leergewicht 1860 kg, Kofferraum 306 l (k. A. mit umgeklappter Rückbank)
Umwelt Verbrauch Werk 16,6 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energieeffizienz k. A.
Preis ab 38'400 Franken

Abfahrt auf den ländlichen und urbanen Strassen rund um Madrid. Bis zu 426 Kilometer weit soll der Kompakt-SUV stromern – inzwischen längst kein Bestwert mehr. Auch mit einer Ladezeit von zehn auf 80 Prozent in 45 Minuten gewinnt Toyota keinen Blumentopf. Doch damit wollen die Japaner garantieren, dass der Akku selbst nach zehn Jahren oder einer Million Kilometer noch eine Kapazität von mindestens 70 Prozent aufweist. Deshalb begrenzt Toyota die DC-Ladeleistung auf sehr moderate 67 kW.

Geschmeidiges Fahrverhalten

Für einen kompakten City-Cruiser genügt die Reichweite aber vollkommen. Der Urban Cruiser beschleunigt dank 174 PS (128 kW) und 193 Nm Drehmoment elektrotypisch flott und spurtet in 8,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100 – danach geht der Zug etwas verloren, was aber nicht weiter stört. Schaltwippen, um die Rekuperationsstufen einzustellen, finden wir keine. Dafür ist One-Pedal-Drive gar bis zum Stillstand möglich. Die Lenkung fühlt sich geschmeidig an, das Fahrwerk dünkt uns dagegen eher straff.

So fährt der aufgefrischte Elektro-SUV bZ4X

Im Rahmen der Fahrveranstaltung des neuen Urban Cruisers durften wir auch den aufgefrischten bZ4X noch fahren. Dieser erhält nach über 132'000 verkauften Einheiten seit 2022 ein optisches Upgrade und passt sich somit den neuesten Toyota-Modellen an. Auch technisch gibts einige Verbesserungen. So hat Toyota an der Aerodynamik gefeilt und die Elektromotoren effizienter gemacht.

Der bZ4X kommt wie der Urban Cruiser mit zwei Akkugrössen und drei Antriebsversionen: Eine kleine 57,7-kWh-Batterie, die nur an einen Frontantrieb gekoppelt ist, und ein 73,1-kWh-Akku, der entweder mit Vorderrad- oder Allradantrieb daherkommt. Dabei stromert er mit grossem Akku und Frontantrieb bis zu 569 Kilometer weit und leistet bis zu 343 PS (252 kW) in der Allradausführung.

Dank 224 PS (165 kW) und 269 Nm Drehmoment fährt der von uns gefahrene Fronttriebler mit grossem Akku flott an, die Lenkung ist leichtgängig und direkt. Das Fahrwerk federt äusserst komfortabel und bügelt Schwellen mühelos weg. Tempo 100 erreicht der 1,9 Tonnen schwere Stromer in 7,4 Sekunden und die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent beträgt dank neu 150 kW Ladeleistung 28 Minuten.

Erhältlich wird der überarbeitete 4,69 Meter lange bZ4X ab Herbst 2025 sein, die Preise sind allerdings noch nicht bekannt. Interessant: Ab 2026 wird die Kombivariante Touring folgen.

TOYOTA

Im Rahmen der Fahrveranstaltung des neuen Urban Cruisers durften wir auch den aufgefrischten bZ4X noch fahren. Dieser erhält nach über 132'000 verkauften Einheiten seit 2022 ein optisches Upgrade und passt sich somit den neuesten Toyota-Modellen an. Auch technisch gibts einige Verbesserungen. So hat Toyota an der Aerodynamik gefeilt und die Elektromotoren effizienter gemacht.

Der bZ4X kommt wie der Urban Cruiser mit zwei Akkugrössen und drei Antriebsversionen: Eine kleine 57,7-kWh-Batterie, die nur an einen Frontantrieb gekoppelt ist, und ein 73,1-kWh-Akku, der entweder mit Vorderrad- oder Allradantrieb daherkommt. Dabei stromert er mit grossem Akku und Frontantrieb bis zu 569 Kilometer weit und leistet bis zu 343 PS (252 kW) in der Allradausführung.

Dank 224 PS (165 kW) und 269 Nm Drehmoment fährt der von uns gefahrene Fronttriebler mit grossem Akku flott an, die Lenkung ist leichtgängig und direkt. Das Fahrwerk federt äusserst komfortabel und bügelt Schwellen mühelos weg. Tempo 100 erreicht der 1,9 Tonnen schwere Stromer in 7,4 Sekunden und die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent beträgt dank neu 150 kW Ladeleistung 28 Minuten.

Erhältlich wird der überarbeitete 4,69 Meter lange bZ4X ab Herbst 2025 sein, die Preise sind allerdings noch nicht bekannt. Interessant: Ab 2026 wird die Kombivariante Touring folgen.

Im neuen Urban Cruiser fährt sich entspannt. Er ist dank seiner kompakten Abmessungen handlich und macht vor allem im städtischen Gebiet Laune. Interessierte Käuferinnen und Käufer müssen sich bis zur Markteinführung im September allerdings noch etwas gedulden. Dann aber bekommt man den Urban Cruiser in seiner günstigsten Ausführung mit kleinem Akku bereits ab 32'900 Franken. Die von uns gefahrene Variante kostet ab 37'700 Franken, die auf dem Schweizer Markt aber wohl am meisten nachgefragte Version mit grossem Akku und 4x4 kostet nur 700 Franken mehr. Übrigens: Noch ist das Angebot von kompakten Elektro-SUVs im B-Segment mit 4x4 überschaubar: Neben dem Urban Cruiser und seinem technischen Zwilling Suzuki e-Vitara gibts nur noch den Volvo EX30 und den Smart #1 – diese kosten aber über 40'000 Franken.


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