Darum gehts
- TikTok prophezeit: Liechtenstein und Frankfurt am Main werden 2026 beliebte Reiseziele
- Slow Travel und Städtereisen in Mitteleuropa liegen im Trend
- Suchanfragen für Ferieninhalte auf TikTok stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 131 Prozent
Reiseführer, Travel-Blogs und selbst die Suche über Google scheinen bei der Generation Z ausgedient zu haben – inspirieren für die nächste Feriendestination lassen sich die Jungen lieber über Social Media. Posts, Reels und vernetzte Standortbeiträge bringen die Vielfalt an Orten und Ländern in Fotos und Videos sofort zur Geltung.
Und liebäugele ich bereits mit einem bestimmten Ziel, zeigt mir der Tiktok-Algorithmus ganz nach meinen Klick-Vorlieben Restaurants, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten an meiner Traum-Location an. So einfach geht das Planen der Reise.
Gegenüber der britischen Zeitung «Daily Mail» erklärt die Plattform Tiktok, dass in diesem Jahr das Suchvolumen bei Ferieninhalten im Vergleich zum Vorjahr um 131 Prozent gestiegen sei. Grund genug für die Plattform, anhand der Daten der User die Wunsch-Reiseziele für 2026 in Europa zu ermitteln – mit überraschendem Ergebnis.
Neben den klassischen Reisezielen am Mittelmeer beobachtet Tiktok vermehrte Suchanfragen für etwas weniger bekannte Orte in Europa. Vor allem unser Nachbarland Liechtenstein erfreue sich wachsender Beliebtheit, erklärt die Plattform gegenüber «Daily Mail». Grund dafür sei die zunehmende Begeisterung an «Slow Travel» auf Tiktok.
Unter «Slow Travel» (zu Deutsch: langsames Reisen) versteht man eine bewusste und entschleunigte Art des Reisens – in Abkehr zum Massentourismus. Mit 160 Quadratkilometern und rund 40'000 Einwohnern erscheint der viertkleinste Staat Europas dafür gut geeignet. Die Berge locken im Winter zum Skifahren, im Sommer zum Wandern. Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Vaduz, die mittelalterlichen Burgen und das Kunstmuseum faszinieren Kulturinteressierte.
Auch Städtereisen sind laut Tiktok im Jahr 2026 gefragt. Vor allem Mitteleuropa liege für einen Wochenendtrip im Trend. Doch wer nun etwa an Städte wie Venedig, Wien oder Berlin denkt, liegt nicht ganz richtig. Denn auch hier sieht Tiktok etwas weniger bekannte Destinationen als immer beliebtere Reiseziele.
Ausgerechnet die deutsche Grossstadt Frankfurt am Main soll nach Angaben der Plattform 2026 Wochenendtouristen von Städten wie Berlin, Hamburg und Köln abwerben. Deutschlands Finanzzentrum und Sitz der Europäischen Zentralbank bietet nicht nur die ikonische Skyline, sondern auch eine restaurierte Altstadt und das Geburtshaus des bekannten Dichters Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832).
Aufgrund von Drogen-Hotspots und konzentrierter Kriminalität rund um das Bahnhofsviertel hängt der deutschen Grossstadt immer wieder ein scheinbar schlechter Ruf nach. Ein Blick in die Kriminalstatistik zeigt jedoch: Im Vergleich zum Vorjahr ging die Kriminalität 2024 um im Bahnhofsgebiet um sieben Prozent zurück.
Ebenfalls beliebt für Wochenendtrips: eine italienische Stadt. Doch es ist nicht Venedig oder Rom, sondern Bologna. Hier liegt die Geburtsstätte der Bolognese, die traditionell als ragù alla bolognese mit Tagliatelle zubereitet wird. Auch die älteste Universität der Welt findet sich in Bologna.
Die norditalienische Stadt konkurriere vor allem aufgrund günstiger Flugverbindungen mit Destinationen wie Rom und Venedig, so Tiktok. Doch laut der Plattform werden 2026 auch etwas bekanntere Städte wieder zu beliebten Feriendestinationen. In den Suchanfragen tauchen verstärkt Kopenhagen, Budapest, Florenz und Neapel auf.
Wenig überraschend finden sich jedoch auch beliebte Touristenregionen in Spanien wie Málaga und die Costa Brava in der Tiktok-Reiseliste wieder. Als bekannte Ferien-Spots generieren sie auf Social Media viel Aufmerksamkeit. Beim Ranking der Welttourismusorganisation UN Tourism zu den meistbesuchten Nationen der Welt im Juli dieses Jahres lag Spanien nur knapp hinter Frankreich auf dem zweiten Platz.
93,8 Millionen Gäste aus dem Ausland kamen 2024 nach Spanien, in Frankreich waren es 102 Millionen. Die enormen Besucherzahlen stossen in Spanien jedoch zunehmend auf Kritik. Anfang April gingen viele Einheimische, etwa in Málaga, daher auf die Strassen, um gegen die akute Wohnungskrise zu protestieren. Denn viele der Wohnungen werden für Touristen reserviert, während der Wohnraum für die Einheimischen teurer wird.