Darum gehts
- Ukraine-Krieg: Kämpfe gehen trotz Friedensgesprächen weiter. Drohnenangriffe in Russland
- Ukrainische Armee stabilisiert Lage an der Front bei Pokrowsk
- Mindestens 13 Verletzte bei Drohnenangriff in Rostow am Don
Während die USA und Russland am Freitag auf höchster politischer Ebene über einen Frieden in der Ukraine sprechen, gehen die blutigen Kämpfe auf dem Schlachtfeld weiter.
Der Gipfel in Alaska ist auf dem Schlachtfeld jedenfalls nichts zu spüren. Bei ukrainischen Drohnenangriffen sind am Donnerstag in der russischen Grenzregion Belgorod mindestens drei Menschen verletzt worden. Alle seien in Spitäler eingeliefert worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram mit. Bei dem Angriff sei das Gebäude der Gebietsverwaltung angegriffen worden.
Mehrere Schwerverletzte
Im südrussischen Gebiet Wolgograd gab es zudem einen Brand und ein Leck in einer Erdölraffinerie infolge eines Drohnenangriffs. Ursache seien herabgestürzte Drohnentrümmer gewesen. Weiter wurden mindestens 13 Menschen in der Gebietshauptstadt Rostow am Don verletzt – zwei davon schwer.
Es scheint eine Reaktion zu sein auf das russische Vorrücken im Donbass. In den letzten Tagen geriet Kiew an der Front massiv unter Druck. Russland gelang bei der Stadt Pokrowsk immer wieder Vorstösse, durch die die Ukraine stark in Bedrängnis gebracht wurden. Hunderte Kämpfer sterben jede Woche. Die akute Einschliessung Kiews durch russische Truppen ist Teil einer grösseren Strategie Putins.
Russland Verluste hinzugefügt
Doch die Ukraine gibt nicht auf. Präsident Wolodimir Selenski schwört sein Land und dessen Verbündeten täglich auf den Kampf gegen die Russen ein. Am Donnerstag konnte der Generalstab jetzt offenbar einen Erfolg verbuchen. Am östlichen Frontabschnitt Dobropillja und Pokrowsk konnte die schwierige Lage Berichten zufolge stabilisiert werden.
Das Erste Korps der Nationalgarde und benachbarte sowie unterstellte Einheiten hätten dem Feind erhebliche Verluste zugefügt, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine den Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow. Dabei seien auch mehrere Soldaten gefangen genommen worden.
Reserven verlegt
«Die Situation stabilisiert sich», sagte Kowaljow demnach. Zuvor waren russische Einheiten Militärbeobachtern zufolge nordöstlich von Pokrowsk mehr als zehn Kilometer in Richtung Dobropillja vorgestossen. In Medienberichten war von einem Frontdurchbruch die Rede. Daraufhin hatte die ukrainische Armeeführung Reserven in das Gebiet verlegt, darunter das Nationalgardekorps «Asow».
Wie realistisch eine Stabilisierung wirklich ist, ist fraglich. Auch im Februar 2024 waren Einheiten der damaligen III. Sturmbrigade «Asow» in die Stadt Awdijiwka verlegt worden, um eine russische Eroberung des Industriezentrums zu verhindern. Wenige Tage später fiel die Stadt. Pokrowsk ist akut gefährdet. Übereinstimmende Berichte von Militärexperten und Bloggern an der Front deuten darauf hin, dass die Stadt bald in die Hände Russlands fallen könnte.