Darum gehts
- Käse vor dem Schlafengehen kann zu Albträumen führen, zeigt neue Studie
- Brie verursacht die meisten Alpträume, gefolgt von Stilton und Cheddar
- 93 Prozent der Teilnehmer hatten Alpträume, verloren durchschnittlich 67 Minuten Schlaf
Von wegen süsse Träume: Wer abends noch genüsslich ein Stück Käse verdrückt, könnte es nachts bitter bereuen. Eine neue Studie hat gezeigt: Käse vor dem Schlafengehen kann dir die schlimmsten Horrorträume bescheren – und das mit einer beängstigenden Trefferquote!
Die britische Luxus-Schlafmarke The Odd Company liess 30 Freiwillige jeden Abend 30 Gramm Käse vor dem Zubettgehen essen. Das Ergebnis? 93 Prozent der Teilnehmenden hatten danach Alpträume – düster, beängstigend, stressig.
Am schlimmsten traf es die Fans von Brie: 68 Prozent berichteten nach dem cremigen Käse von nächtlichen Schreckensszenarien. Auch Stilton (63 Prozent), Cheddar (56 Prozent) und Mozzarella (40 Prozent) sorgten für wenig erholsame Nächte. Und als wäre das nicht genug, verloren die Probanden im Schnitt eine Stunde und sieben Minuten Schlaf pro Nacht – Frauen sogar etwas mehr als Männer. Schweizer Käse war glücklicherweise nicht darunter.
Was macht Käse zum Traumkiller?
Ernährungsberaterin Amie Alexander von Nutri Peak hat eine Erklärung: Käse steckt voller gesättigter Fette und Proteine, die schwer verdaulich sind. Das heizt den Körper innerlich auf – nicht gerade ideal für einen tiefen Schlaf. Dazu kommen die Aminosäuren Tryptophan und Tyramin: Während das eine die Schlafregulation beeinflusst, kurbelt das andere die Freisetzung von Noradrenalin an – ein Hormon, das den Kreislauf pusht und Träume intensiver macht.
Andrew Seed, CEO von The Odd Company, rät daher: «Zwei bis vier Stunden vor dem Schlafen ist besser als direkt davor.» Damit widerspricht er einer älteren Studie des British Cheese Board, die Käse sogar als Schlafhilfe lobte.
Und wie stehts um das Feierabend-Bierchen?
Nicht nur Käse kann dir den Schlaf verhageln. Auch Alkohol hat seine Schattenseiten – selbst wenn er am Anfang wie ein Schlummertrunk wirkt. Zwar hilft er vielen Menschen, schneller einzuschlafen und lässt die erste Nachthälfte ruhig erscheinen. Doch das ist trügerisch: Alkohol stört die natürlichen Schlafphasen, insbesondere die sogenannte REM-Phase, in der wir träumen. Die Traumphasen werden kürzer und unruhiger – was nicht nur für Alpträume sorgen kann, sondern auch die Verarbeitung von Erlebtem erschwert.
In der zweiten Nachthälfte kommt dann die Quittung: Der Körper ist voll mit dem Alkoholabbau beschäftigt, es kommt zu häufigem Aufwachen, unruhigem Schlaf – und am nächsten Morgen fühlt man sich, als hätte man kaum geschlafen. Von echter Erholung keine Spur.
Aber auch diese Dinge am Abend haben Auswirkungen auf unseren Schlaf: Spätes oder schweres Essen, unregelmässige Schlafenszeiten, Schichtarbeit, intensives Training kurz vor dem Zubettgehen oder endloses Scrollen am Handy bringen die innere Uhr durcheinander und sabotieren die Nachtruhe.