«Wir werden ihnen Waffen senden»
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Trump nach Gespräch mit Rutte:«Wir werden ihnen Waffen senden»

Jetzt spricht Trump über das geleakte Telefonat mit Selenski
«Nein, er soll nicht auf Moskau zielen»

In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski soll US-Präsident Donald Trump die Frage nach Angriffen auf Moskau und St. Petersburg gestellt haben. Jetzt äussert sich Trump zu dem Gespräch.
Publiziert: 15.07.2025 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.07.2025 um 22:05 Uhr
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Trump und Selenski am Rande des Nato-Gipfels in Den Haag.
Foto: IMAGO/Anadolu Agency

Darum gehts

  • Trump diskutiert mit Selenski über mögliche Angriffe auf russische Städte
  • Ukraine führte im Juni erfolgreiche «Operation Spinnennetz» in Russland durch
  • Telefonat markiert Kehrtwende nach Eklat zwischen Trump und Selenski im Februar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Es ist momentan das grosse Thema: Donald Trump (79) und sein Kurswechsel in Bezug auf Kreml-Chef Wladimir Putin (72). Am Montag hatte Trump bei seinem Treffen mit Nato-Chef Mark Rutte (58) verkündet, dass die USA Patriot-Systeme an die EU verkaufen wollen. Von da aus sollen sie nach Kiew geliefert werden. «Es geht so nicht weiter. Jede Woche sterben Tausende Soldaten. Wladimir tut immer so nett. Dann bombardiert er in der Nacht wieder irgendwelche Städte.»

Jetzt sickert ein weiteres brisantes Detail durch: In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) soll Trump seinen Amtskollegen gefragt haben: «Wolodimir, kannst du Moskau treffen – und wie sieht es mit St. Petersburg aus?» Die «Financial Times» berichtete am Dienstag unter Berufung auf Insider vom Gespräch. Trump habe angefügt, dass Russland so den «Schmerz spüren» und gegebenenfalls an den Verhandlungstisch zurückkehren würde. 

Wurde Gespräch absichtlich geleakt?

Auf die Frage erwiderte Selenski offenbar: «Auf jeden Fall. Das können wir, wenn du uns die Waffen gibst.»

Selenski bedankt sich bei Trump für Unterstützung
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US-Waffenlieferungsankündigung:Selenski bedankt sich bei Trump für Unterstützung

Wann genau das Trump-Selenski-Telefonat geführt wurde und warum es jetzt an die Öffentlichkeit geriet, darüber sind sich Experten uneins. Eine Interpretation lautet, dass das Gespräch absichtlich jetzt geleakt wurde, um den Druck auf Moskau zu erhöhen. Andere glauben: Trump liess sich wieder einmal zu einer unglücklichen Aussage hinreissen, die nicht viel zu bedeuten hat.

Konkrete Pläne gehen aus dem Gespräch nicht hervor. Der US-Präsident soll Selenski in privatem Rahmen geraten haben, seine Angriffe auf das russische Staatsgebiet zu intensivieren.

«Keine Tötung gefordert»

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt (27) hat sich am Dienstag in einer Erklärung zum Bericht geäussert, wie NBC News berichtet. Trump habe «keine weiteren Tötungen gefordert», als er Selenski fragte, ob seine Truppen Moskau angreifen könnten. 

Der US-Präsident arbeite «unermüdlich daran, das Töten zu stoppen und diesen Krieg zu beenden», sagte Leavitt weiter. Sie warf der «Financial Times» vor, «Worte völlig aus dem Kontext zu reissen». Trump habe Selenski lediglich eine Frage gestellt und keinesfalls zu intensiveren Angriffen aufgerufen. 

«Ich stehe auf keiner Seite»

Später am Dienstag äusserte sich auch noch Trump vor Journalisten in Washington. «Nein, er soll nicht auf Moskau zielen», sagte Trump über Selenski. Damit widerspricht der US-Präsident dem Bericht der «Financial Times», wonach er den Ukrainer ermutigt habe, die Angriffe auf Russland zu intensivieren. 

Auf die Frage, ob er nun auf der Seite der Ukraine stehe, antwortete Trump: «Ich stehe auf niemandes Seite», und erklärte dann, er stehe «auf der Seite der Menschheit, weil ich das Töten beenden will.» Die USA hätten nicht vor, der Ukraine Langstreckenraketen bereitzustellen. Auf die Frage, ob er dazu bereit sei, antwortete Trump: «Nein, das ist nicht unsere Absicht.»

Trump hoffe zudem, dass Putin das 50-tägige US-Ultimatum akzeptiere, «ansonsten werden die Sanktionen in Kraft treten.» Die Frage an Selenski nach der Reichweite von ukrainischen Waffen, bestritt Trump indes nicht. 

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