Darum gehts
- Israel und Hamas stimmen erster Phase des Trump-Friedensplans zu
- Regierungsvertreter anderer Länder begrüssen Durchbruch für Frieden im Nahen Osten
- Führende Politiker äussern sich positiv zur Waffenruhe
Durchbruch nach rund zwei Jahren Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas: Beide Seiten haben der ersten Phase eines Friedensplans von US-Präsident Donald Trump (79) zugestimmt, um ein Ende des Gaza-Kriegs zu erreichen. «Das bedeutet, dass alle Geiseln sehr bald freigelassen werden und Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird», erklärte Trump am Mittwoch (Ortszeit).
Der Nahe Osten atmet auf. Blick sammelt Reaktionen aus aller Welt.
Recep Tayyip Erdogan (71), Präsident der Türkei
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan begrüsste den in Sharm el-Sheikh erzielten Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas und dankte Donald Trump, Katar und Ägypten für ihre Vermittlungsrolle. Die Türkei werde den Umsetzungsprozess aufmerksam begleiten und weiter zum Friedensprozess beitragen.
Ant ó nio Guterres (76), Uno-Generalsekretär
Uno-Generalsekretär António Guterres bezeichnete die Vereinbarung als einen dringend benötigten Durchbruch und kündigte Unterstützung bei der Umsetzung und humanitäre Hilfe an. Er forderte alle Beteiligten auf, die Bedingungen des Abkommens «uneingeschränkt» einzuhalten. «Noch nie stand so viel auf dem Spiel.»
Ursula von der Leyen (67), EU-Kommissionspräsidentin
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, den Krieg im Gazastreifen zu beenden, ausdrücklich begrüsst. Sie forderte alle Konfliktparteien auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um den Weg zu einem dauerhaften Frieden einzuschlagen.
Von der Leyen betonte, die Europäische Union sei bereit, ihren Beitrag zu leisten, um die Umsetzung eines Waffenstillstands und den Wiederaufbau zu unterstützen. Die Feindseligkeiten müssten unverzüglich enden, sagte sie, und verlangte sofortige humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen sowie die umgehende Freilassung aller Geiseln.
Zugleich erinnerte sie daran, dass eine Zweistaatenlösung der einzige realistische Weg zu einem «gerechten und dauerhaften Frieden» im Nahen Osten sei – mit einem israelischen und einem palästinensischen Staat, die Seite an Seite in Sicherheit und ohne Terror leben.
Emmanuel Macron (47), Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron hat die Einigung von Israel und der islamistischen Hamas auf die Freilassung der Geiseln und den Waffenstillstand im Gazastreifen begrüsst. «Dieses Abkommen muss das Ende des Krieges und den Beginn einer politischen Lösung auf der Grundlage der Zwei-Staaten-Lösung markieren», sagte Macron.
«Frankreich ist bereit, zu diesem Ziel beizutragen. Wir werden dies heute Nachmittag in Paris mit unseren internationalen Partnern besprechen», sagte Macron unter Verweis auf eine Konferenz, bei der es um die Umsetzung des US-Friedensplans für Gaza sowie um eine Unterstützung nach Kriegsende gehen soll.
«Ich fordere alle Parteien auf, sich strikt an die Vereinbarungen zu halten», sagte Macron weiter. Die Einigung sei eine grosse Hoffnung für die Geiseln und ihre Familien, für die Palästinenser im Gazastreifen und für die gesamte Region.
Giorgia Meloni (48), Ministerpräsidentin Italien
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat das in Ägypten erzielte Abkommen zur Umsetzung der ersten Phase des sogenannten Friedensplans von US-Präsident Donald Trump als «aussergewöhnliche Nachricht» bezeichnet. Das Abkommen ebne den Weg zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen, zur Freilassung aller Geiseln und zum Abzug israelischer Truppen gemäss den vereinbarten Bedingungen.
Meloni dankte Trump für sein «unermüdliches Streben» nach einer Beendigung des Konflikts sowie den Vermittlern Ägypten, Katar und der Türkei, deren Rolle sie als entscheidend für den Erfolg der Gespräche hervorhob.
Die Regierungschefin schrieb auf der Plattform X von einer «einmaligen Chance» zur Beendigung des Konflikts und forderte alle Parteien auf, die vereinbarten Massnahmen konsequent umzusetzen.
Aiman al-Safadi, jordanischer Aussenminister
Jordanien hat den Durchbruch in den Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Beendigung des Gaza-Kriegs begrüsst. Aussenminister Aiman al-Safadi lobte die «bedeutenden Anstrengungen» Ägyptens, Katars und der USA sowie die Unterstützung der Türkei, wie es in einer Erklärung des Aussenministeriums hiess.
Um den Krieg zu beenden und die katastrophalen Folgen zu bewältigen, müssten nun alle Bedingungen der Vereinbarung eingehalten werden. Al-Safadi dankte US-Präsident Donald Trump für dessen «entscheidende Rolle» bei der Einigung.
Die Bevölkerung müsse nun schnell humanitäre Hilfe erreichen, um die «Hungersnot im Gazastreifen» zu beenden, so der Aussenminister. Das Königreich sei bereit, die Hilfslieferungen nach Gaza wieder aufzunehmen, sobald Israel die Beschränkungen aufhebe.
Steffen Seibert (65), deutscher Botschafter in Israel
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen begrüsst. «Danke an die Friedensstifter», schrieb er am Donnerstag im Onlinedienst X. «Es ist schön, mit der Aussicht auf ein Ende des Albtraums aufzuwachen: Ich kann es kaum erwarten, dass die Geiseln freigelassen werden und der Krieg endet.» Er werde sich «für Frieden, einen Wiederaufbau und Heilung» einsetzen.
Keir Starmer (63), britischer Premierminister
Der britische Premierminister Keir Starmer hat sich über den Durchbruch bei den Verhandlungen über einen Plan zur Beendigung des Gaza-Kriegs erleichtert gezeigt. «Dies ist ein Moment tiefer Erleichterung, der weltweit zu spüren sein wird, insbesondere aber für die Geiseln, ihre Familien und die Zivilbevölkerung in Gaza», sagte Starmer in einer Mitteilung der Downing Street.
Die Vereinbarung müsse «vollständig und ohne Verzögerung» umgesetzt werden, forderte er, «begleitet von der sofortigen Aufhebung aller Beschränkungen für lebensrettende humanitäre Hilfe in Gaza». Alle Parteien müssten jetzt ihre Verpflichtungen erfüllen, um das Ende des Kriegs und einen langfristigen Frieden herbeiführen zu können.