Scharfe Worte von Netanyahu
«Europa ist im Grunde irrelevant geworden»

Benjamin Netanyahu kritisiert europäische Politiker für ihre Schwäche im Umgang mit islamistischem Terror. Er wirft ihnen vor, dem palästinensischen Terrorismus nachzugeben und bezeichnet Europa als irrelevant.
Publiziert: 06:22 Uhr
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Aktualisiert: vor 18 Minuten
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Benjamin Netanyahu hat einigen europäischen Staaten Schwäche im Umgang mit islamistischem Terror vorgeworfen.
Foto: imago/Pacific Press Agency

Darum gehts

  • Netanyahu kritisiert Europas Schwäche im Umgang mit islamistischem Terror
  • Netanyahu findet: Trump präsentiert realistischen Friedensplan, der terroristische Elemente ausschaltet
  • Israel-Premier sieht Ende der Hamas-Herrschaft im Gazastreifen
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Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) hat europäischen Spitzenpolitikern Schwäche im Umgang mit islamistischem Terror vorgeworfen. Mit Blick auf den jüngsten Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) für den Gazastreifen sagte Netanyahu im Gespräch mit dem Sender Euronews, Europa habe anders als Trump in der Nahostfrage einen falschen Weg eingeschlagen.

Einige westliche Staaten hätten «im Grunde dem palästinensischen Terrorismus und radikalen islamistischen Minderheiten in ihrer Mitte nachgegeben», sagte er im Kontext der Anerkennung eines palästinensischen Staates durch Länder wie Frankreich, Grossbritannien, Belgien und Kanada. Ziel der Anerkennung war die Stärkung einer Zweistaatenlösung, die ein friedliches Nebeneinander Israels und eines künftigen unabhängigen palästinensischen Staats vorsieht.

Netanyahu wiederholte dagegen erneut seine Auffassung, die Anerkennung Palästinas sei «die ultimative Belohnung für die Hamas» gewesen, «nachdem sie das grösste Massaker an Juden seit dem Holocaust verübt hat». Damit erlaube man es der islamistischen Terrororganisation de facto, den Krieg gegen Israel fortzusetzen.

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«Füttere das Krokodil nicht»

«Darum ist Europa im Grunde irrelevant geworden – es hat enorme Schwäche gezeigt», sagte der israelische Regierungschef weiter. In Abwandlung eines Zitats, das dem früheren britischen Premierminister Winston Churchill mit Blick auf die Beschwichtigungspolitik gegenüber Adolf Hitler zugeschrieben wurde, sagte Netanyahu: «Füttere das Krokodil nicht, denn nachdem es Israel oder ein anderes Land, das sich ihm in den Weg stellt, verschlungen hat, wird es auch dich angreifen.» Er sagte weiter: «Wenn ihr den Terror bekämpfen wollt, steht auf und bekämpft ihn entschieden, kapituliert nicht vor seinen Forderungen.»

Anders als europäische Politiker habe Trump einen «realistischen Friedensplan vorgestellt, der terroristische Elemente ausschaltet». Er hoffe auf ein Umdenken in Europa, wo es schon kurz nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 Massendemonstrationen gegeben habe, auf denen Hamas-Unterstützung gezeigt worden sei.

«Herrschaft der Hamas ist am Ende»

«Wir kämpfen tatsächlich gegen die Barbaren, die unsere freien Gesellschaften zerstören wollen, sie wollen euch zerstören, und wir stehen an der Front, während wir von Menschen in Europa angegriffen werden, die wir eigentlich schützen», sagte Netanyahu zu Israels Kampf gegen Irans «Achse des Widerstands», zu der auch Hamas gehört.

Zu den neuen Gesprächen in Ägypten über eine Waffenruhe sagte er, sollte die Hamas wirklich der Freilassung der Geiseln zustimmen, «dann könnte dies in der Tat der Anfang des Kriegsendes sein». Jeder verstehe, «dass die Herrschaft der Hamas am Ende ist». Die Terrororganisation dürfe nicht zurückkehren, «um Gaza zu regieren, seine Bevölkerung mit ihrem Terrorregime zu quälen und Israel mit Raketen zu terrorisieren».

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