Darum gehts
- Ukraine soll Tomahawk-Marschflugkörper erhalten, Trump will Einsatzzweck kennen
- Kreml droht mit Eskalation und versucht, Angst vor Lieferung zu schüren
- Tomahawks haben eine Reichweite von über 1500 Kilometern und sind schwer erkennbar
Die Ukraine soll Tomahawk-Marschflugkörper bekommen. US-Präsident Donald Trump (79) will nur noch wissen, wofür die Ukraine die Superwaffe der USA einsetzen will.
Kein Wunder: Die «Tomahawks» könnten mit ihrer Reichweite Ziele tief in Russland treffen. Zudem sind die Marschflugkörper, sobald sie abgefeuert sind, für Feinde extrem schwer zu erkennen. Nicht ohne Grund bezeichnet sie das US-Militär selbst als «eine der stärksten, präzisesten und überlebensfähigsten Waffen überhaupt».
Dass die Ukraine solche Superwaffen in die Hände bekommt, will Kreml-Chef Wladimir Putin (73) um jeden Preis verhindern. Und setzt dabei auf eine bewährte Taktik: rhetorisches Säbelrasseln. Es geht darum, Angst zu schüren.
Verhältnis zwischen USA und Russland würde zerstört werden
Vergangene Woche sagte Putin, dass die Lieferung zu einer «völlig neuen Eskalation» führen könnte, auch in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington: «Das ist gefährlich.»
Am Dienstag legte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (57) nach. Er sprach von einer «ernsthaften Eskalation». Die «Tomahawks» änderten nichts an der Situation an der Front, gefährdeten aber die Beziehung zwischen den USA und Russland. Dabei hatten sich die beiden Staatschefs beim Alaska-Gipfel im Sommer eben erst angenähert. Genau das zerstöre Trump jetzt wieder, erklärte Peskow. Die USA beteiligten sich damit direkt an den Angriffen gegen Russland im Ukraine-Krieg.
Nicht nur die Ukraine wird leiden
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew (60) behauptete sogar, dass die Ukraine mit den «Tomahawks» Ziele in Europa angreifen könnte. Darunter Paris, Berlin oder Warschau. Trump müsse das begreifen und deswegen die Lieferung stoppen.
Der Duma-Abgeordnete Leonid Sluzki (57) sprach von einem möglichen dritten Weltkrieg. Trump allein trage das Risiko dafür. Und weitere russische Politiker erklärten, dass Russland durch die Lieferung zu einem «Präventivschlag» gegen die Ukraine gezwungen sei und «nicht nur die Ukraine» leiden würde, wie das Institute for the Study of War (ISW) berichtet.
Russland setzt neue Rakete in der Ukraine ein
Es ist nicht das erste Mal, dass der Kreml solche Drohungen ausstösst. Russland hatte dem Westen bereits wegen der Lieferung von US-Raketen des Typs ATACMS und britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern an die Ukraine gedroht.
Nach dem ersten Einsatz dieser Waffen bei Angriffen auf Ziele in Russland feuerte die russische Armee ihre neuartige Hyperschallrakete Oreschnik auf die Ukraine ab. Moskau drohte damit, erneut Raketen dieses Typs einzusetzen und dass diese mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnten.
Bisher wurden die Drohungen aber nie umgesetzt. Auch die Lieferungen von F-16-Kampfflugzeugen und Abrams-Panzern begleitete der Kreml mit Säbelrasseln, liess aber nie Konsequenzen folgen. Trotzdem verfolgt Putin die Taktik der Brutalo-Rhetorik weiter.