«Werden bei Bedarf alles Notwendige tun«
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Nach Luftraumverletzungen:«Werden bei Bedarf alles Notwendige tun»

Experten sehen mögliche Kriegsvorbereitungen
Moskau startet «Phase 0» im Konflikt mit der Nato

Moskau schmiedet offenbar Pläne für eine Eskalation mit der Nato. Das Land hat laut US-Militärexperten die «Phase 0» zur Vorbereitung auf einen militärischen Konflikt begonnen. Das steckt dahinter.
Publiziert: 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 11:41 Uhr
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Russland bereitet sich auf mögliche Zukunftsszenarien vor.
Foto: imago/ZUMA Press

Darum gehts

  • Russland bereitet sich möglicherweise auf einen Konflikt mit der Nato vor
  • Geheimdienstwarnungen, Provokationen und militärische Umstrukturierungen als Anzeichen für Vorbereitungen
  • Experten betonen, dass ein Krieg dennoch nicht unmittelbar bevorstehe
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Russland hat offenbar eine neue Phase seiner Vorbereitungen auf einen möglichen Krieg mit der Nato eingeleitet. Wie Experten des Institute for the Study of War (ISW) in Washington berichten, gibt es mehrere Hinweise darauf, dass Moskau die sogenannte «Phase 0» gestartet hat. Diese Phase kann als mögliche Vorbereitung für einen künftigen Krieg verstanden werden.

Laut dem Bericht ist unklar, ob Russland derzeit eine Eskalation im Konflikt mit dem westlichen Militärbündnis Nato plant und in welchem Zeitrahmen dies geschehen könnte. Die Experten sehen jedoch in verschiedenen russischen Aktivitäten potenzielle Vorbereitungshandlungen. Das sind die drei wichtigsten Punkte:

1. Wiederholte Warnungen

Eines der auffälligsten Signale sind laut den Militärexperten die wiederholten Warnungen des russischen Auslandsgeheimdienstes (SWR) vor angeblichen Operationen unter falscher Flagge. So behauptete der SWR kürzlich, Grossbritannien plane gemeinsam mit pro-ukrainischen Kräften einen Angriff auf ein ukrainisches oder ziviles Schiff in einem europäischen Hafen – um danach Russland zu beschuldigen.

Beobachter interpretieren diese Äusserungen als Teil einer psychologischen Kriegsführung, die sowohl auf die eigene Bevölkerung als auch auf den Westen abzielt. Sie bezwecke, «eine mögliche zukünftige russische Aggression gegen die Nato zu rechtfertigen und öffentliche Unterstützung dafür zu gewinnen».

2. Provokationen gegen Nato-Staaten

Ein weiterer Aspekt der «Phase 0» ist laut ISW die Intensivierung von Provokationen gegen Nato-Staaten. In den vergangenen Wochen häuften sich Vorfälle wie das Eindringen russischer Drohnen und Kampfjets in den Nato-Luftraum. Die Analysten sehen darin den Versuch, Angst in der europäischen Bevölkerung zu schüren und die Entschlossenheit des Bündnisses zu schwächen.

Dabei ist jedoch hervorzuheben, dass noch nicht geklärt ist, woher die Drohnen in den verschiedenen Ländern genau herkamen. Die Abklärungen dazu laufen.

3. Militärstruktur

Auch in der Struktur des russischen Militärs gibt es dem ISW zufolge Hinweise auf Vorbereitungen für einen möglichen Nato-Konflikt:

  • Umstrukturierung der Militärbezirke an der russischen Westgrenze
  • Aufbau von Militärstützpunkten an der Grenze zu Finnland
  • Schaffung einer strategischen Reserve in der russischen Armee

Besonders der letzte Punkt wird als Zeichen dafür gedeutet, dass Präsident Wladimir Putin (72) nicht an einem kurzfristigen Ende des Ukraine-Kriegs interessiert ist, sondern sich auf einen längerfristigen Konflikt mit dem Westen einstellt.

Trotz dieser Entwicklungen betonen die ISW-Experten, dass es derzeit keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Krieg zwischen Russland und der Nato gebe. Die «Phase 0» diene in erster Linie der Beeinflussung und Vorbereitung – sowohl im eigenen Land als auch im Westen.

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