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Bloss eine Frage sei noch offen
So gut wie entschieden – Trump will Tomahawk-Raketen in die Ukraine schicken

US-Präsident Donald Trump sagt, er habe sich entschieden, Tomahawk-Marschflugkörper für Kiew freizugeben — will aber erst wissen, wie die Ukrainer die Raketen einsetzen. Deren Reichweite würde Ziele um Moskau möglich machen.
Publiziert: 00:11 Uhr
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Aktualisiert: vor 15 Minuten
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US-Präsident Donald Trump hat offenbar im Grundsatz entschieden, Tomahawk-Raketen an die Ukraine zu liefern.
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Darum gehts

  • Trump bestätigt Entscheidung über Tomahawk-Raketen für die Ukraine
  • Einsatz solcher Langstreckenwaffen könnte mögliche Eskalation im Krieg darstellen
  • Tomahawk-Marschflugkörper haben Reichweite von 1500 bis 2500 Kilometern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

US-Präsident Donald Trump (79) hat am Montagabend bestätigt, dass er im Grundsatz eine Entscheidung über Tomahawk-Raketen für die Ukraine getroffen habe. «Ich habe mich so ziemlich entschieden», sagte Trump im Oval Office zu Reportern.

Zuvor will er sich allerdings über deren genaue Verwendung informieren lassen. «Ich möchte herausfinden, was sie mit ihnen machen», so Trump. Auf welche Ziele die Erstschlagswaffen abgefeuert würden. «Wohin sie sie schicken, diese Frage muss ich stellen.» Mit anderen Worten: Die Genehmigung des Verkaufs von Langstrecken-Marschflugkörpern hängt davon ab, dass Kiew dem Weissen Haus Klarheit über seine Pläne für einen Vorstoss tief in russisches Territorium verschafft.

Tomahawk-Marschflugkörper haben je nach Variante eine Reichweite von etwa 1500 bis 2500 Kilometern. Moskau liegt rund 750 bis 800 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Damit könnten Kiews Streitkräfte Ziele in Moskau erreichen.

Putin warnt

Die Stationierung solcher Geschosse in der Ukraine würde eine erste direkte Konfrontation zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) darstellen, den der US-Präsident bislang in Friedensbemühungen einzubinden versuchte. Putin hat soweit keinerlei Konzessionen gemacht – sehr zur Verärgerung von Trump. Der will jetzt auf Worte Taten folgen lassen.

Putin bezeichnete Tomahawk-Raketen im Vorfeld als «mächtig», doch sie «würden das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld nicht verändern». Selbstverständlich würden sie den russisch-amerikanischen Beziehungen schaden, so Putin unlängst auf der Waldai-Konferenz in Sotschi. «Der Einsatz von Tomahawks ohne direkte Beteiligung von US-Offizieren ist unmöglich», sagte der Kreml-Führer.

Die USA hätten bereits beschlossen, der Ukraine Geheimdienstinformationen zu Raketenangriffen tief in Russland zu liefern, meldete das «Wall Street Journal» Anfangs Oktober. Trump habe der Weitergabe solcher Zieldaten an die Ukraine zugestimmt. Trump betonte dazu am Montag: «Ich bin nicht an einer Eskalation interessiert.»

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