Darum gehts
- Tomaten stehen in Zusammenhang mit geringerem Krebsrisiko
- Lycopin in Tomaten neutralisiert schädliche freie Radikale
- Ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen und viel Gemüse unterstützt ebenfalls
Schon seit einigen Jahren wird immer wieder über einen Zusammenhang zwischen Tomaten und der Prävention von Krebs diskutiert. Nun haben iranische Wissenschaftler 119 Beobachtungsstudien zu dem Thema ausgewertet, wie das «Deutsche Gesundheitsportal» berichtet. Das Ergebnis gibt neue Hoffnung.
Im Fokus der Untersuchungen steht der sekundäre Pflanzenstoff Lycopin, der in hoher Konzentration in Tomaten vorkommt und diese rot färbt. Lycopin ist ein starkes Antioxidans und hilft, schädliche freie Radikale zu neutralisieren, welche Zellschäden verursachen können. Wie die Metaanalyse der verschiedenen Studien nun zeigt, könnte hierin auch der Zusammenhang zum Schutz vor Krebserkrankungen liegen.
Geringeres Krebsrisiko bei erhöhten Lycopin-Werten
Die Wissenschaftler präsentierten zwei zentrale Erkenntnisse: Bei einer erhöhten Lycopin-Konzentration im Blut und einer erhöhten Aufnahme des Stoffes sank sowohl das Risiko, an Krebs zu erkranken, als auch das Risiko, an Krebs zu sterben.
Konkret zeigte sich: Jede Erhöhung der Lycopin-Werte im Blut um zehn Mikrogramm pro Deziliter ging mit einer Reduktion des allgemeinen Krebsrisikos um fünf Prozent einher. Vor allem beim Prostatakrebs sei ein linearer Zusammenhang zwischen der Lycopin-Aufnahme über die Nahrung und dem Risiko einer Erkrankung beobachtet worden. Bei jeder zusätzlichen Aufnahme von zehn Milligramm Lycopin pro Tag sank das Risiko um ein Prozent.
Auch die Krebssterblichkeit verringerte sich
Auch beim Risiko, an Krebs zu sterben, zeigte sich ein Zusammenhang. Wer Tomaten ass, Lycopin über die Nahrung aufnahm und/oder hohe Lycopin-Werte im Blut hatte, besass ein geringeres Risiko, an Krebs zu sterben. Dieser Zusammenhang zeigte sich bei Lungenkrebs am deutlichsten. Die Metaanalyse assoziiert hohe Lycopin-Werte im Blut mit einem 35 Prozent geringeren Risiko, an Lungenkrebs zu sterben.
Generell gilt: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann neben regelmässiger Bewegung, einem gesunden Körpergewicht, dem Verzicht auf Rauchen und einem moderaten Umgang mit Alkohol das Krebsrisiko erheblich senken. Blick stellt dir weitere Lebensmittel vor, die ebenfalls einen positiven Effekt haben.
Vollkornprodukte und Ballaststoffe
Die in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten – wie Bohnen, Linsen oder Kichererbsen – enthaltenen Ballaststoffe können die Konzentration von Gallensäuren im Darm und damit die Entstehung von Darmkrebs verhindern, heisst es auf der Webseite der Helios-Kliniken. Zudem runden diese Produkte eine ausgewogene Ernährung ab.
Obst und Gemüse
Wer viel Obst und Gemüse isst, nimmt neben krebsvorbeugenden sekundären Pflanzenstoffen auch viel Vitamin C auf, das ebenfalls ein wichtiger Schutzfaktor vor freien Radikalen ist, schreiben die Helios-Kliniken. Vor allem die Kombination der verschiedenen Stoffe fördere die krebsvorbeugende Wirkung, heisst es auf der Webseite des Berufsverbands der Deutschen Chirurgie e. V.(BDC).
Broccoli und Kohl
Besonders Gemüse mit Schwefelverbindungen aus der Familie der Kreuzblütler gelten als Superfood für den Zellschutz. Dazu gehören Kohlgewächse (Broccoli, Blumenkohl, Rosenkohl), Raps, Senf, Rucola, Gartenkresse, Brunnenkresse, Kapuzinerkresse, Rettich, Radieschen und Meerrettich, so der BDC. So enthält Broccoli die meisten sekundären Pflanzenstoffe – der Vitamin-C-Gehalt ist dabei doppelt so hoch wie bei einer Zitrone.
Beeren
Heidelbeeren gehören mit Granatapfel, Sanddorn und Himbeeren zu den stärksten Antioxidantien in Pflanzen, schreibt der BDC. In Himbeeren hindert die Ellagsäure Zellen daran, zu entarten, und hilft, geschädigte Zellen zu vernichten, schreiben die Helios-Kliniken. So würden etwa Gebärmutterhals-, Eierstock- und Darmkrebs gehemmt.
Omega-3-Fettsäuren
«Omega-3-Fettsäuren stoppen die Produktion von Entzündungsmolekülen, die die Entstehung von Krebs begünstigen», heisst es auf der Webseite der Helios-Kliniken. Omega-3-Fettsäuren finden sich vor allem in fettem Fisch wie Lachs, Hering und Makrele, aber auch in pflanzlichen Quellen wie Leinöl, Nüssen und Chiasamen.
Der Konsum von Transfetten sollte hingegen möglichst gering gehalten werden. Diese werden mit einem verstärkten Krebsrisiko in Verbindung gebracht, da sie etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Fettleibigkeit steigern und damit indirekt eine Krebsentstehung beeinflussen können, so der BDC. Vor allem der Verzehr von verarbeitetem Fleisch sollte daher moderat gehalten werden.