Darum gehts
- Trump kündigt Blockade aller Öltanker aus Venezuela an
- Öl und andere Vermögenswerte müssten «an die Vereinigten Staaten zurückgeführt werden»
- Öleinnahmen sind für das Maduro-Regime überlebenswichtig
Seit Monaten erhöht die US-Regierung den Druck auf Venezuela. Nun kündigte US-Präsident Donald Trump (79) auf seiner Plattform Truth Social eine weitere Strafmassnahme an.
Weil die Regierung von Nicolás Maduro (63) als ausländische Terrororganisation eingestuft worden sei, befehle er die «totale und vollständige Blockade aller sanktionierten Öltanker, die nach Venezuela ein- und auslaufen», schrieb Trump.
Venezuela habe Ölfelder «gestohlen»
In einem langen Post wirft Trump Venezuela vor, Ölfelder «gestohlen» zu haben. «Amerika wird es nicht zulassen, dass ein feindseliges Regime unser Öl, unser Land oder andere Vermögenswerte an sich reisst», schreibt der US-Präsident. Sie müssten «sofort an die Vereinigten Staaten zurückgeführt werden».
Trump spielt darauf an, dass die USA vor der Verstaatlichung des Sektors in den 1970er-Jahren eine starke Präsenz in Venezuelas Ölindustrie hatten. Die Mitteilung unterstreiche Trumps Fokus auf das Öl des Landes, auf das die USA nach dem Sturz Maduros Zugriff haben sollten, berichtet der Sender CNN.
Die venezolanische Regierung verurteilte die Ankündigung in einer Erklärung und bezeichnete sie als «rücksichtslose und ernste Bedrohung». Venezuela hat die grössten bekannten Erdölreserven, kann aber wegen der Sanktionen und wegen Misswirtschaft das Potenzial nicht ausschöpfen.
Öltanker beschlagnahmt
Die USA haben letzte Woche erstmals einen venezolanischen Öltanker beschlagnahmt. Das Schiff befand sich auf dem Weg nach Kuba. Für Venezuela sind die Einnahmen aus dem Ölhandel überlebenswichtig. Mehr als 90 Prozent der Exporterlöse stammen aus Rohöl, das meist über ein Netzwerk sogenannter Schattenflotten verkauft wird.
Mit der Errichtung einer Seeblockade könnten die USA das venezolanische Regime ausbluten. Die USA haben über ein Dutzend Kriegsschiffe in die Region geschickt, darunter mit der USS Gerald R. Ford den grössten Flugzeugträger der Welt.
Begründet wurde dies zunächst mit dem Kampf gegen den Drogenhandel. Doch nun scheint nach der eigenen Aussage des US-Präsidenten das Öl des Landes im Vordergrund zu stehen.