Menschen jubeln und tanzen wegen Friedensverhandlungen
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Nach zwei Jahren Krieg:Menschen jubeln und tanzen wegen Friedensverhandlungen

Hoffnung auf Freilassung nach Gaza-Deal
Diese 20 Geiseln könnten bald nach Hause zurückkehren

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sollen 20 israelische Geiseln freigelassen werden. Unter ihnen befinden sich Soldaten, Festivalbesucher und Kibbuz-Bewohner, die am 7. Oktober entführt wurden.
Publiziert: 15:55 Uhr
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Aktualisiert: 16:00 Uhr
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Diese 20 Geiseln sollen noch am Leben sein.
Foto: AP

Darum gehts

  • Israelische Geiseln sollen nach Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas zurückkehren
  • Einige Geiseln wurden in Propagandavideos der Hamas gezeigt
  • 20 der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind laut Israel am Leben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sollen die verbliebenen israelischen Geiseln nach Israel zurückkehren. Nach israelischen Angaben sind 20 der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln noch am Leben – hier eine Übersicht.

Matan Angrest (22)

Der Soldat sass in einem Panzer, als er von den Islamisten gefangen genommen wurde. Er hatte versucht, das Hamas-Kommando daran zu hindern, nach Israel zu gelangen. Angrest lebt in Kirjat Bialik in Nordisrael, ist laut seiner Familie ein grosser Fussballfan und schwärmt für Maccabi Haifa.

Gali and Ziv Berman (28)

Die Zwillinge Gali und Ziv Berman wurden aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt. Beide Brüder sind begeisterte Fussballfans, das Herz der Deutsch-Israelis schlägt sowohl für den israelischen Verein Maccabi Tel Aviv als auch für den Bundesligisten Borussia Dortmund.

Elkana Bohbot (36)

Bohbot war einer der Veranstalter des von der Hamas überfallenen Supernova-Musikfestivals. Im Gegensatz zu 370 weiteren Menschen überlebte er den Überfall auf das Festivalgelände. Bohbot ist verheiratet und hat einen Sohn. Die Hamas veröffentlichte im Mai ein Video, das ihn sichtlich geschwächt zeigt.

Rom Braslavski (21)

Der Deutsch-Israeli arbeitete als Sicherheitsmitarbeiter beim Supernova-Festival. Dem jungen Mann aus Jerusalem gelang es, mehrere Menschen in Sicherheit zu bringen, bevor er selbst verletzt und entführt wurde. In einem im August veröffentlichtes Propagandavideo ist Braslavski in einem Hamas-Tunnel zu sehen, wie er unter Tränen um seine Freiheit fleht.

Nimrod Cohen (21)

Cohen wurde zusammen mit drei weiteren Soldaten in deren Panzer überfallen, die drei weiteren Männer wurden getötet. Cohen stammt aus Rehovot südlich von Tel Aviv. Die Reste seines Zauberwürfels, den er immer bei sich trug, wurden in dem Panzer gefunden. Cohens Mutter bewahrt den Würfel sorgsam auf.

David und Ariel Cunio (35 und 28)

Die Brüder wurden zusammen mit sechs Verwandten aus einem Schutzraum in Davids Haus im Kibbut Nir Oz entführt. Die sechs Angehörigen der israelisch-argentinischen Brüder wurden bereits freigelassen. Davids Zwillingsbruder Eitan Cunio, der sich in dem Kibbuz ebenfalls in einem Schutzraum versteckt hatte, konnte dem Hamas-Kommando entkommen. Davids Schicksal wurde vom israelischen Regisseur Tom Shoval in der Dokumentation «A Letter to David» verfilmt.

Evyatar David und Guy Gilbao Dalal (beide 24)

Die Freunde wurden beim Überfall auf das Supernova-Festival verschleppt. Ein 2025 von der Hamas veröffentlichtes Propagandavideo zeigt, wie sie eine Zeremonie zur Befreiung weiterer Geiseln mitansehen mussten, bevor sie um Freilassung flehend in einem Auto eingeschlossen wurden. Im August veröffentlichten die Islamisten ein weiteres Video, das David in einem stark abgemagerten Zustand zeigte. Er hielt eine Schaufel und sagte, er schaufele sein eigenes Grab. Dalal war zuletzt in einem am 5. September veröffentlichten Video zu sehen, das ihn zusammen mit der Geisel Alon Ohel in einem Tunnel zeigt.

Maxim Herkin (37)

Bevor Herkin zusammen mit seiner Mutter nach Israel zog, lebte er in der Ukraine. Er wurde vom Supernova-Festival verschleppt. Herkin ist in einem im Frühling veröffentlichten Propagandavideo zu sehen, das ihn offenbar verletzt zeigt.

Eitan Horn (39)

Horn wanderte laut Medienberichten mit seiner Familie vor Jahren aus Argentinien nach Israel aus. Er wurde zusammen mit seinem älteren Bruder Yair Horn aus dessen Haus in Nir Oz entführt. Eitan Horn war in der Jugendarbeit tätig, er lebt in Kfar Saba nördlich von Tel Aviv. Yair Horn wurde im Februar freigelassen.

Segev Kalfon (27)

Kalfon lebt in Dimona in Südisrael und betrieb zusammen mit seinen Eltern eine Bäckerei in der Negev-Wüste. Kalfon wurde beim Supernova-Festival verschleppt. Ein Freund von ihm schilderte, wie er vergeblich versuchte, sich im Gebüsch entlang der Zufahrtsstrasse zum Festivalgelände zu verstecken.

Bar Kuperstein (23)

Kuperstein war Krankenpfleger bei der Armee. Bevor er vom Nova-Festival entführt wurde, versuchte er Menschen zu helfen, die von den Islamisten angeschossen worden waren. Sein Vater Tal Kuperstein war nach einem Unfall jahrelang gelähmt und stumm. Seit ein paar Monaten kann Tal wieder etwas sprechen. Er hofft, seinen Sohn damit bei dessen Rückkehr eine Überraschung machen zu können.

Omri Miran (48)

Miran wurde in seinem Haus im Kibbuz Nahal Oz vor den Augen seiner Frau und seiner beiden Töchter entführt. In einem im April von der Hamas veröffentlichten Video bittet er seine Familie darum, Druck auf die israelische Regierung zu machen, damit diese sich mit den Islamisten auf die Freilassung der Geiseln einigt. Omris Vater Dani zog nach Tel Aviv, um besser für die Befreiung seines Sohnes und der weiteren Geiseln kämpfen zu können.

Eitan Mor (25)

Mor arbeitete als Sicherheitsmann beim Supernova-Festival. Er ist der Sohn israelischer Siedler aus dem Westjordanland. Sein Vater Tzvika Mor ist Gründer des Forums der Hoffnung, einer Gruppe Angehöriger, die gegen jedes Abkommen mit der Hamas ist.

Yossef Haim Ohana (25)

Ohana arbeitete als Barkeeper beim Supernova-Festival. Bevor er versuchte, mit einem Freund vor dem Hamas-Kommando zu fliehen, versuchte er Verletzten zu helfen. Er war zusammen mit Elkana Bohbot in einem im Mai veröffentlichten Hamas-Video zu sehen.

Alon Ohel (24)

Der junge Musiker aus Lavon in Nordisrael wurde beim Nova-Festival verschleppt. Die Grossmutter des mittlerweile 24-Jährigen stammt aus Berlin und hat den Holocaust überlebt. Im September veröffentlichte die Hamas kurz hintereinander zwei Propagandavideos von ihm. Seiner Mutter Idit Ohel zufolge ist ihr Sohn seit seiner Entführung in Ketten gelegt und droht zu erblinden. Alon Ohel hat die israelische, deutsche und serbische Staatsbürgerschaft.

Avinatan Or (32)

Or stammt aus einer streng religiösen jüdischen Familie aus einer Siedlung im Westjordanland und studierte Ingenieurswissenschaften. Seine Lebensgefährtin Noa Argamani wurde zusammen mit ihm vom Supernova-Festival entführt. Sie wurde im Juni 2024 bei einem israelischen Militäreinsatz befreit.

Matan Zangauker (25)

Zangauker wurde zusammen mit seiner israelisch-mexikanischen Freundin Ilana Gritzewsky aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Gritzewsky wurde im November 2023 während der ersten Waffenruhe im Gaza-Krieg freigelassen. Zangaukers Mutter und Gritzewsky sind zwei der bekanntesten Vertreterinnen der Kampagne für die Freilassung der Geiseln.


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