Menschen jubeln und tanzen wegen Friedensverhandlungen
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Nach zwei Jahren Krieg:Menschen jubeln und tanzen wegen Friedensverhandlungen

«Gott sei Dank Trump»
Gazastreifen jubelt wegen Friedensverhandlungen

Nach zwei Jahren Krieg im Gazastreifen herrscht grosse Erleichterung über einen Durchbruch bei Friedensverhandlungen zwischen Israel und der Hamas. Bewohner feiern die Aussicht auf Frieden mit Jubel und Tanz.
Publiziert: 12:08 Uhr
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Aktualisiert: vor 31 Minuten
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Erleichterung im Gazastreifen: Die Menschen jubeln angesichts der Friedensverhandlungen.
Foto: AP

Darum gehts

  • Waffenstillstand im Gazastreifen vereinbart. Grosse Erleichterung und Freude bei Bewohnern
  • Trump-Friedensplan führt zu Durchbruch in Verhandlungen zwischen Israel und Hamas
  • 400 Lastwagen mit Hilfsgütern sollen täglich in den Gazastreifen gelangen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Nach rund zwei Jahren Krieg schweigen die Waffen. Israel und die Hamas haben sich in einer ersten Phase auf den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) geeinigt. Die Meldung sorgt im kriegszerstörten Gazastreifen für Jubel, Tanz und Freude.

«Gott sei gedankt für diesen Waffenstillstand, danke, dass das Blutvergiessen und Töten ein Ende hat», sagt ein junger Bewohner des südlichen Gazastreifens, Abdelmadschid Abed Rabbo, der Nachrichtenagentur AFP. 

«Danke und Liebe an all diejenigen, die uns zur Seite standen und dazu beigetragen haben, das Blutvergiessen zu beenden», sagt Abed Rabbo, der die Aussicht auf Frieden mit einer Gruppe junger Menschen vor dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis feiert. «Ich bin nicht der Einzige, der glücklich ist, der gesamte Gazastreifen ist glücklich» bekräftigt er. «Ich sende euch meine ganze Liebe aus Gaza.» Unter ausgelassenen «Gott ist gross»-Rufen wird einer der Gruppe von einem anderen auf die Schultern gehoben, andere jubeln, klatschen und tanzen zu Musik.

Auch dringend benötigte Hilfsgüter sollen bereitgestellt werden

«Trotz all der Verletzungen und des Tötens und des Verlusts von Nahestehenden und Angehörigen sind wir heute glücklich», sagt Aiman al-Nadschar, der in Chan Junis lebt. Er habe seine Cousins, mehrere Freunde und seinen geliebten Grossvater verloren. «Aber heute, trotz alledem, sind wir glücklich», betont er.

Das Friedensabkommen, das am Donnerstag unterzeichnet werden soll, sieht eine Waffenruhe und eine Freilassung von Hamas-Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene vor. Auch dringend benötigte Hilfsgüter sollen bereitgestellt werden: Nach Hamas-Angaben ist vorgesehen, dass in den ersten fünf Tagen der Waffenruhe täglich mindestens 400 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen.

«Wir danken unseren Brüdern»

Ausgelöst worden war der Krieg im Gazastreifen durch den Überfall von Kämpfern der Hamas und mit ihr verbündeter Islamisten auf Israel am 7. Oktober 2023. Seither geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor, Zehntausende wurden getötet, die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal.

Die Einigung auf eine Waffenruhe gelang, nachdem Trump seinen 20-Punkte-Plan für den Gazastreifen vorgestellt hatte. «Gott sei Dank hat Präsident Trump das Ende des Krieges verkündet, wir sind sehr glücklich», sagte Waël Radwan. «Wir danken unseren Brüdern und allen, die sich auch nur mit Worten dafür eingesetzt haben, dieses Blutvergiessen zu beenden.»

«Auch dringend benötigte Hilfsgüter sollen bereitgestellt werden»

Auch in der sogenannten sicheren Zone Al-Mawasi im Süden des Gazastreifens, in der Vertriebene Zuflucht gefunden haben, ist die Erleichterung spürbar. «Als ich aufwachte, sagte meine Mutter zu mir: ‹Der Krieg ist vorbei, es gibt einen Waffenstillstand›», erzählt der neunjährige Lajan Massoud. «Ich bin aus dem Zelt gerannt und habe meinen Freundinnen zugerufen: ‹Es gibt einen Waffenstillstand! Es gibt einen Waffenstillstand!›» Viele Kinder erzählen AFP-Reportern, sie hofften auf die baldige Wiedereröffnung ihrer Schulen, die seit rund zwei Jahren geschlossen sind.

Andere Palästinenserinnen und Palästinenser können kaum glauben, dass ein Ende des Krieges in greifbare Nähe gerückt ist. «Heute Morgen bin ich zu diesen unglaublich schönen Nachrichten aufgewacht», erzählt der 26-jährige Chaled al-Namnam aus Al-Maghasi im Zentrum des Gazastreifens am Telefon. «Es ist ein seltsames Gefühl - unbeschreiblich - nach zwei Jahren voller Bombenangriffe, Angst, Terror und Hunger», fügt er hinzu. «Als würden wir wiedergeboren.»

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