Russendrohne jagt Uni in Charkiw in die Luft
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Am helllichten Tag:Russendrohne jagt Uni in Charkiw in die Luft

Der Ukraine drohen heftigere Attacken
Putin glaubt nicht, dass Trump ihn aufhalten wird

Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Ticker halten wir dich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Publiziert: 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 15:18 Uhr
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Darum gehts

  • Russland erhöht seit Sommerbeginn den Druck auf die Ukraine

  • Donald Trump und Wladimir Putin trafen sich in Alaska

  • Trump will direkte Verhandlungen zwischen Putin und Wolodimir Selenski

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Blick Newsdesk
15:06 Uhr

Putin glaubt nicht, dass Trump ihn aufhalten wird

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Haben die Friedensbemühungen der vergangenen Wochen und Monate überhaupt etwas gebracht? Diese Frage darf man durchaus stellen, finde ich. Denn bei den aktuellsten russischen Angriffen auf die Ukraine sind laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden.

Russlands Präsident Wladimir Putin glaubt nicht, dass Trump ihn aufhalten wird.
Foto: AFP

Russland habe in einer «massiven Attacke» 40 Raketen und etwa 580 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert, erklärte Selenski am Samstag in Onlinenetzwerken. Die Angriffe hätten keine militärische Notwendigkeit, es handele sich um eine bewusste Strategie Russlands, «Zivilisten zu terrorisieren und unsere Infrastruktur zu zerstören», betonte der Präsident.

Selenski dürfte damit nicht Unrecht haben. Was Russlands Präsident Wladimir Putin (72) aktuell denkt, zeigt auch ein Bericht von «Bloomberg» vom Samstag. Demnach ist Putin zu dem Schluss gekommen, dass eine militärische Eskalation der beste Weg sei, die Ukraine zu Gesprächen zu seinen Bedingungen zu zwingen. Und: Der Kremlchef geht nicht davon aus, dass ihn US-Präsident Donald Trump (79) daran hindern wird. «Bloomberg» beruft sich auf Putin-Vertraute aus dem Kreml.

Die Zurückhaltung aus Washington ermutigt Putin, seinen Zermürbungskrieg fortzusetzen. Mein Eindruck: Es kommen schwere Zeiten auf die Ukraine zu.

19.09.2025, 19:37 Uhr

Selenski kündigt für 2026 Waffenexporte an

Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk

Die Waffenversorgung der Ukraine ist seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 ein stetiges Thema. Von wo sollen sie kommen? Wer soll sie finanzieren? Insbesondere seit der Amtszeit von Donald Trump ist die Versorgungslage unsicher. Mal wollen die USA liefern, mal soll es Europa übernehmen. Wie problematisch dieses Hin und Her des US-Präsidenten für die Ukraine sein kann, hat mein Kollege Samuel Schumacher in einer ​Analyse​ vergangenen Juli erklärt.

Plötzlich hat die Ukraine zu viele Waffen?

Inzwischen ist die Lage jedoch eine andere: Der ukrainische Präsident Wolodimr Selenski kündigte für das kommende Jahr Waffenexporte zur Finanzierung des eigenen Rüstungsbedarfs im Abwehrkrieg gegen Russland an. «Dank diesem kontrollierten Export werden wir die Drohnenproduktion für die Front erhöhen», sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Hintergrund sei, dass bei bestimmten Waffen die einheimische Produktion bereits den Eigenbedarf übersteige.

«Ein Beispiel sind Seedrohnen, auf welche die Welt zählt und bei denen wir einen Überschuss haben, ebenso Panzerabwehrwaffen und einige andere Arten», sagte Selenski. Waffenlieferungen an die Front und die Aufstockung eigener Arsenale hätten aber weiter die oberste Priorität.

Innerhalb der kommenden zwei Wochen solle ein Exportkonzept ausgearbeitet werden. An erster Stelle stünden der Export und die Kooperation mit den USA, an zweiter Stelle die europäischen Partner und an dritter andere an ukrainische Waffen interessierte Staaten, die Kiew unterstützt haben. «Die Ukraine wird keine Waffenwohltätigkeit betreiben und denjenigen helfen, denen die Ukraine egal war», führte Selenski aus. Der Export unterliege einer «zuverlässigen Kontrolle», damit «ukrainische Technologien» nicht nach Russland oder zu dessen Verbündeten gelangten.

18.09.2025, 14:52 Uhr

Putin-Propagandist enthüllt versehentlich Standort von Elite-Drohneneinheit

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Eine peinliche Enthüllung erschüttert Russlands Drohnen-Hauptquartier. Wie Radio Free Europe/Radio Liberty berichtet, soll der bekannte Kreml-Propagandist Wladimir Solowjow versehentlich den geheimen Standort der russischen Elite-Drohneneinheit «Rubicon» preisgegeben haben. Die Entdeckung erfolgte durch Open-Source-Analyse von Videobeiträgen, die im russischen Staatsfernsehen veröffentlicht wurden. Der Fehler passierte offenbar in einer Fernsehreportage, bei der ein Toilettenschild nicht unkenntlich gemacht worden sei. 

Das WC-Schild wurde nicht unkenntlich gemacht. Dies führte zu der Lokalisation. Credit: Screenshot X

Experten hätten dadurch das Hauptquartier von Rubicon in einer Halle nahe Moskau lokalisieren können. Rubicon gilt als Russlands fortschrittlichstes Drohnenzentrum und war massgeblich an militärischen Erfolgen in der Ukraine beteiligt. Der Standort wurde durch drei separate Videos nachgewiesen, darunter Aufnahmen des Verteidigungsministeriums und Rubicons eigenen Jubiläumsfilm.

Die Einheit entwickelt und testet neue Drohnen, bildet Piloten aus und setzt eigene Einheiten an der Front ein. 

Die Enthüllung ist besonders brisant, da das Gelände bereits Ziel ukrainischer Drohnenangriffe war. Am 22. Mai soll eine ukrainische Drohne die Patriot-Ausstellung attackiert haben, drei Tage später sei dort ein Luftabwehrsystem getroffen worden. Experten gehen davon aus, dass die Ukraine nun verstärkt versuchen wird, die Spezialisten von Rubicon auszuschalten.

18.09.2025, 12:24 Uhr

Sabotage gegen Russlands Befehlskette: 18 Offiziere bei Brandanschlag getötet

Von Janine Enderli, Redaktorin am Newsdesk

Ob Explosionen in Öl-Raffinerien, die Zerstörung von Eisenbahnstrecken oder die Sprengung von Gasleitungen: Es sind präzise Nadelstiche, die die ukrainischen Geheimdienste immer wieder gegen die russische Kriegsmaschinerie setzen. Ende August soll Kiew nun einer der schwersten Schläge gegen die russische Kommandostruktur geglückt sein. Konkret: In der Region Saporischschja starben laut dem staatlichen Projekt «I want to live» 18 Offiziere des russischen Hauptwaffenquartiers. «I want to live» ist eine Initiative der Ukraine, die russischen Soldaten die Möglichkeit bietet, sich sicher zu ergeben. Hier erfährst du mehr darüber. 

Wer jetzt dachte, die Russen starben durch eine Drohnenattacke, liegt falsch. Die Wahrheit ist viel weniger technisch: Ausgelöst worden sei die Sabotageaktion durch in Brand gesetztes, trockenes Gras unweit des Gefechtsstandes. Die Flammen hätten sich rasch ausgebreitet, Rauch und Kohlenmonoxid sollen in die unterirdischen Unterstände gedrungen sein und den eingeschlossenen Stabsoffizieren den Fluchtweg abgeschnitten haben.

Unter den Opfern sollen sich ranghohe Verantwortliche für Raketen- und Artillerieeinsätze, elektronische Kriegsführung sowie operative Planungen befinden – alles Schlüsselpositionen innerhalb der russischen Befehlskette. 

«I want to live» veröffentlichte eine Liste russischer Soldaten, die angeblich bei dem Brand ums Leben gekommen sind. Überprüfen lassen sich die Angaben nicht unabhängig. Russland gibt seine militärischen Verluste nur selten öffentlich bekannt.

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16.09.2025, 19:40 Uhr

Moskaus Macho-Gehabe: Neue Raketen-Liste sorgt für Angst

16.09.2025, 09:57 Uhr

Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in der Ukraine

Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk

Wer dachte, dass sich Russland derzeit voll und ganz auf die gemeinsame Militärübung mit Belarus konzentriert und die Ukraine währenddessen durchatmen kann, hat sich leider getäuscht. Die Anzahl der Soldaten, die bei dem sogenannten Sapad-Manöver im Einsatz sind, liessen schon erahnen, dass Moskau sich weiterhin auf die Ukraine konzentrieren wird. Mehr zur gross angelegten Übung an der Grenze zum Westen kannst du hier nachlesen.

Ein zerstörtes Gebäude in der Stadt Kramatorsk in der Region Donezk.
Foto: Anadolu via Getty Images

In der Nacht habe das russische Militär nach vorläufigen Angaben zehn Schläge mit einem Mehrfachraketenwerfer auf die Stadt und den Kreis Saporischschja ausgeführt, teilte die ukrainische Nationalpolizei mit. Dabei wurde nach Behördenangaben ein 41-Jähriger getötet. Verletzt wurden demnach 13 Menschen, darunter zwei Minderjährige im Alter von 4 und 17 Jahren. Militärgouverneur Iwan Fedorow zufolge wurden zehn Wohnblocks und zwölf Häuser beschädigt.

Im südukrainischen Gebiet Mykolajiw sei ein Traktorfahrer bei einem Angriff auf einen Bauernhof getötet worden, schrieb der Militärgouverneur der Region, Witalij Kim, in der Nacht bei Telegram. Nach zwei Drohnentreffern in Sumy im Nordosten der Ukraine beklagte der Militärgouverneur des Gebiets, Oleh Hryhorow, teilweise Stromausfälle. Brände infolge russischer Angriffe gab es nach Angaben des Zivilschutzes in der Region Kiew und im Gebiet Charkiw.

Neben dem Angriff auf Saporischschja setzte Russlands Militär in der Nacht laut der ukrainischen Luftwaffe 113 Drohnen ein. Davon seien 89 abgewehrt worden. Demnach gab es 22 Einschläge an sechs Orten.

15.09.2025, 22:17 Uhr

Drohne über polnischem Regierungsgebäude neutralisiert

Von Marian Nadler, Redaktor am Newsdesk

Die russischen Provokationen im Osten Europas nehmen kein Ende. Kremlchef Wladimir Putin (72) reizt nicht mehr nur die Ukraine. Das aktuellste Beispiel: Polens Ministerpräsident Donald Tusk (68) gab am Montagabend auf der Plattform X bekannt, dass der Staatsschutz eine Drohne über dem Regierungskomplex in Warschau neutralisiert habe. Zwei belarussische Staatsbürger wurden festgenommen. Belarus ist der engste Verbündete Moskaus.

Donald Tusk machte den Drohnen-Vorfall auf der Plattform X öffentlich.
Foto: IMAGO/Eastnews

Wie ein Sprecher des Staatsschutzes gegenüber Polsat News erklärte, wurde die Drohne bei einer Patrouille in der Gegend entdeckt. «Die Männer, die die Drohne steuerten, wurden auf frischer Tat ertappt. Sie wurden der Polizei übergeben», so der Sprecher. 

Schon wieder zeigt sich: Der Kreml provoziert den Westen, wo er nur kann. Noch lässt eine ernsthafte Antwort auf sich warten. Wie diese aussehen könnte, beschreibt mein Kollege Guido Felder hier.

15.09.2025, 13:13 Uhr

Wie Donald Trump Europa in die Falle lockt

Von Guido Felder, Auslandredaktor

Donald Trump (79) zeigt sich einmal mehr als gerissener Taktiker. Natürlich will er Druck auf Wladimir Putin (72) ausüben, damit der in der Ukraine endlich die Waffen zum Schweigen bringt. Aber er stellt Bedingungen: Damit er gegen den Kreml endlich schärfere Sanktionen ergreift, fordert Trump von den Nato-Staaten, dass sie kein russisches Öl mehr beziehen und China mit hohen Strafzöllen belegen. 

Trump weiss genau, dass es den Nato-Staaten unmöglich ist, diese Forderungen geschlossen umzusetzen. Warum stellt er sie denn überhaupt auf? Ich erkläre es in meiner Analyse: Weil es ihm in Wirklichkeit um etwas ganz anderes geht als um Sanktionen gegen Putin! Er will damit gleich drei Fliegen auf einen Streich schlagen. Lies hier, was er wirklich will.

15.09.2025, 12:20 Uhr

Kreml-Sprecher Peskow sieht Nato im Krieg mit Russland

Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk

Die Drohgebärden gegen den Westen bekommen immer mehr Gewicht. Was Russland damit beabsichtigt, ist jedoch fraglich. Ohne Zweifel war die Lage zwischen Moskau und den Nato-Ländern selten so ernst wie derzeit. 

Nach Ex-Präsident Dimitri Medwedew mischt nun auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow beim Säbelrasseln mit: «Die Nato befindet sich de facto im Krieg mit Russland. Das ist offensichtlich und bedarf keiner Beweise», behauptet der 57-Jährige.

Zuvor hatte Polens Aussenminister Radoslaw Sikorski in Kiew betont, die Nato befinde sich nicht im Krieg mit Russland.

Auch Kreml-Chef Peskow droht nun dem Westen.
Foto: Alexei Nikolsky/AP/dpa/Archivbild

Mit dem Kreml-Sprecher als Absender der Drohungen gewinnen diese an Bedeutung. Ausserdem ist Peskow, anders als Medwedew, nicht bekannt für regelmässige Drohungen. Bedeutet: Die Drohungen sind in jedem Fall ernst zu nehmen.

Wie Ernst die Lage zwischen Russland und der Nato ist, zeigt auch das Militärmanöver. Wie gefährlich dieses für den Westen ist, habe ich in diesem Artikel erklärt.

15.09.2025, 11:34 Uhr

Ex-Kremlchef Medwedew droht Westen erneut mit Krieg

Von Daniel Macher, Redaktor am Newsdesk

Früher galt er als liberal, heute vertritt er die Position eines Falken und Scharfmachers. Die verbalen Attacken von Ex-Kremlchef Dimitri Medwedew (60) sind also nichts Neues. Erst vergangene Woche drohte er Finnland, dass eine Konfrontation mit Russland «für immer zum Zusammenbruch der finnischen Staatlichkeit führen könnte». Meine Kollegin Sandra Marschner und unser Finnland-Experte Guido Felder schauten sich in ihrem Text an, was hinter den Drohungen des Vizechefs des Sicherheitsrates stecken.

Medwedew droht dem Westen – nicht zum ersten Mal.
Foto: Ekaterina Shtukina/Sputnik Pool/AP/dpa/Archivbild

Nun hat er es wieder getan: «Die Umsetzung der provokanten Idee einiger Kiewer und sonstiger Idioten, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten und mit Nato-Kräften unsere Drohnen abzuschiessen, bedeutet bloss eins – einen Krieg der Nato mit Russland», schrieb er auf seinen Telegram-Kanal. Wieder eine deutliche Kriegsdrohung gen Westen also. 

Auslöser für die Pläne einer Flugverbotszone waren russische Drohnen, die vergangene Woche den polnischen Luftraum verletzt hatten. Die Nato verlegte deshalb zusätzliche Kampfjets an ihre Ostflanke. Zugleich gab es Überlegungen, den Schutz auf die Westukraine auszudehnen und anfliegende russische Drohnen oder Raketen dort abzuschiessen. Umgesetzt wurde davon aufgrund der Angst einer Eskalation bisher nichts.

Medwedew drohte auch mit russischer Gegenwehr, falls die in der EU eingefrorenen russischen Staatsguthaben der Ukraine als Vorgriff auf künftige Reparationen ausgezahlt werden sollten. Moskau werde die verantwortlichen EU-Staaten und deren Politiker vor allen Gerichten verfolgen, schrieb er – «und in einigen Fällen auch aussergerichtlich». 

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