Darum gehts
- Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado flieht dramatisch nach Oslo
- Verkleidet und mit Hilfe von Elite-Soldaten aus Caracas entkommen
- 13- bis 14-stündige gefährliche Bootsfahrt bei schwierigen Wetterbedingungen
Sie kommt, sie kommt nicht, sie kommt doch: Lange wurde gerätselt, ob die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado (58) für die Verleihung ihrer Auszeichnung nach Oslo reisen wird. Lange hiess es, die venezolanische Oppositionsführerin könne wegen Drohungen gegen ihre Person nicht nach Norwegen reisen. Am Ende schaffte sie es doch, aus dem Land zu fliehen. Machado kam zwar zu spät zur Verleihung, war aber immerhin in Oslo.
Ex-Soldat koordiniert Rettung
Nun werden immer mehr Details zur dramatischen Flucht der 58-Jährigen bekannt. Wie der US-Sender CBS berichtet, gelangte die Friedensnobelpreisträgerin unter gefährlichen Bedingungen nach Oslo. Verkleidet mit Perücke und mit Unterstützung von Elite-Soldaten konnte Machado aus ihrem Versteck in Caracas entkommen. Die Rettungsaktion koordinierte Bryan Stern, ein ehemaliger US-Elitesoldat.
Stern beschrieb die Mission als eine der heikelsten für seine Organisation Grey Bull Rescue Foundation. Die Organisation hat sich darauf spezialisiert, Amerikaner aus gefährlichen Gebieten oder vor Naturkatastrophen zu retten. «Niemand hat diese Fahrt genossen, besonders Maria nicht!», erklärte er gegenüber CBS.
Crew war auf rauer See unterwegs
Die Operation begann am Dienstag mit einer gefährlichen Bootsfahrt bei schwierigen Wetterbedingungen. Machado wurde auf hoher See an ein anderes Boot übergeben, wo hohe Wellen und schlechte Sicht die Situation zusätzlich erschwerten.
Stern betonte die Anspannung während des Einsatzes: «Niemandes Blutdruck war niedrig, in keiner Phase dieser Operation, auch meiner nicht. Es war gefährlich. Es war beängstigend.»
Darum half das schlechte Wetter
Das schlechte Wetter hatte etwas Gutes: Es schützte die Retter und Machado davor, aufzufliegen. «Je höher die Wellen, desto schwieriger ist es fürs Radar, etwas zu erkennen.»
Nach einer 13- bis 14-stündigen Fahrt erreichte Machado einen geheimen Ort, von dem aus sie nach Oslo fliegen konnte. Stern betonte gegenüber CBS die Besonderheit dieser Rettung: «Sie ist die erste Nobelpreisträgerin, die wir je gerettet haben.»