Darum gehts
Wie krank ist Donald Trump? Es kursieren Gerüchte, wonach der US-Präsident weder fit noch leistungsfähig sei. Genährt werden diese Meldungen von Bildern und vom Verhalten des 79-Jährigen.
Ein kränkelnder Präsident – und keiner sagt etwas: Das kennen wir doch. Als Joe Biden (82) in seinem Amt krank wirkte und es niemand zugeben wollte, kritisierte Trump die mangelnde Transparenz und sprach von Vertuschung. Die grosse Frage ist: Was verheimlicht Trump jetzt selber?
Dass mit Trump körperlich etwas nicht stimmt, ist offensichtlich. Schon beim Treffen mit Wladimir Putin (72) am 15. August in Alaska wirkte er neben dem munteren Kreml-Herrscher ungewöhnlich schlaff.
Am Montag wurden Bilder veröffentlicht, die Trump auf dem Weg zum Golfplatz zeigten. Er wirkte müde und abgekämpft, seinen Mund hielt er halb geöffnet. Fragen sowie später Fotos auf dem Golfplatz waren verboten. Auf weiteren Bildern ist Trump mit einem komischen Grinsen zu sehen: Seine Augen sind fast geschlossen, gleichzeitig zeigt er bei krampfhaft geöffnetem Mund seine Zähne. Das ist nicht Trump, wie wir ihn kennen!
Hatte er einen Schlaganfall?
Natürlich gibt es schon massenhaft Ferndiagnosen. Der amerikanische Politberater und Journalist Adam Cochran, der solche Fotos auf X gepostet hat, schreibt: «Dies würde zu jemandem passen, der sich von einem Schlaganfall erholt und körperlich wieder auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht vollständig genesen ist.»
Und da ist noch dieser grosse dunkle Fleck auf Trumps rechtem Handrücken – offenbar ein Bluterguss. Das gleiche Symptom wies Königin Elisabeth II. (1926–2022) zwei Tage vor ihrem Tod auf. Die australische Ärztin Deb Cohen-Jones sprach damals gegenüber der «Daily Mail» von einer peripheren Gefässerkrankung. Es ist eine Durchblutungsstörung, die zu einer Herzinsuffizienz führen könne, sagte sie. Was ist es bei Trump?
Während das Umfeld des US-Präsidenten schweigt, hat Trump selber zu seinem Gesundheitszustand Stellung genommen. «Ich habe mich in meinem Leben noch nie besser gefühlt», schrieb er am Sonntag in grossen Buchstaben auf seiner Onlineplattform Truth Social. Eine Erklärung zu seinen Symptomen gab es aber keine.
Trump zweifelte an Bidens Zurechnungsfähigkeit
Bei solchen Aussagen kommen Erinnerungen an seinen Vorgänger Joe Biden auf. Dieser verwechselte Staatspräsidenten, verlor den Faden und irrte auf Bühnen umher. Sein Umfeld bemühte sich ständig, dessen körperlichen und geistigen Abbau herunterzuspielen.
Im Mai bezichtigte Trump Biden der Vertuschung von dessen Prostatakrebserkrankung. Er sei «überrascht», dass die Öffentlichkeit «nicht schon viel früher» über den Zustand seines Vorgängers informiert worden sei. Trump zweifelte auch daran, dass der Arzt alle Fakten auf den Tisch gelegt habe.
Trump stellte auch die Rechtmässigkeit von Bidens Amtshandlungen infrage und ordnete eine Untersuchung an. Zudem wollte er wissen, ob Biden ein Unterschriftengerät zur Unterzeichnung von Begnadigungen und anderen offiziellen Dokumenten verwendet habe.
Briefing heute Abend
Nun scheint Trump in einer ähnlichen Situation zu sein. Denn aktuell ist er es, der die Gerüchteküche zum Brodeln bringt, weil er – genau wie Biden – seinen wahren Gesundheitszustand verheimlicht. Es ist eine Frage der Zeit, bis er damit zur Zielscheibe seiner Gegner wird. Oder werden sich die Demokraten weiterhin vornehm zurückhalten, weil sie es selber nicht besser gemacht haben?
Möglicherweise aber wird das Rätsel um Trumps Gesundheit bald gelöst. Heute Abend um 20 Uhr Schweizer Zeit ist eine Pressekonferenz angesetzt. Der Inhalt ist noch unbekannt. Aber es wäre zum Vorteil von Trumps Glaubwürdigkeit, wenn er die Karten offen auf den Tisch legen würde.