«Er sollte nicht rausgehen, bis Mama zu Hause ist»
Allein zu Hause wegen Krankheit – neues Detail zu Fabians Tod

Bisher hatte es geheissen, dass Fabian am 10. Oktober das Haus abgesprochen verlassen habe. Dem widerspricht seine Mutter nun. Ihr Sohn sei wegen einer Erkrankung zu Hause geblieben und hätte auf sie warten sollen.
Publiziert: 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 11:13 Uhr
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Die Leiche des getöteten Fabian wurde bei einem Tümpel, rund 15 Kilometer von seinem Zuhause, aufgefunden.
Foto: Polizeipräsidium Rostock

Darum gehts

  • Fabian (†8) wurde getötet, viele Fragen bleiben offen
  • Mutter widerspricht früheren Berichten: Fabian hätte zu Hause bleiben sollen
  • Leiche 15 Kilometer von seinem Zuhause entfernt gefunden, Polizei durchsucht Bauernhof
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Sandra MarschnerRedaktorin News-Desk

Im Fall des getöteten Fabian (†8) aus Güstrow (D) bleiben noch viele Fragen offen. Am 10. Oktober verschwand der Bub spurlos. Später wurde seine Leiche in Klein Upahl bei einem Tümpel, rund 15 Kilometer von seinem Zuhause, aufgefunden. Die Obduktion bestätigte: Fabian wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. 

Nun wirft eine neue Aussage der Mutter ein anderes Licht auf das Verschwinden des Buben. In mehreren Berichten hatte es geheissen, dass Fabian das Haus abgesprochen verlassen habe, jedoch nicht zur verabredeten Zeit zurückgekommen sei. Dem widerspricht die Mutter inzwischen. 

Fabian blieb wegen einer Erkrankung zu Hause

Gegenüber der Tageszeitung «Nordkurier» schildert die Mutter, dass Fabian am Morgen des 10. Oktober wegen einer Erkrankung zu Hause geblieben sei. Bereits am Tag zuvor sei der Bub wegen Nasenbluten aus der Schule abgeholt worden. Am Freitagmorgen entschied Fabians Mami in Absprache mit dem Sohn, dass er noch weiter zu Hause bleiben sollte, um sich ganz zu erholen. 

«Ich habe mich von meinem Kind verabschiedet, mit einem ‹Ich hab dich lieb, bis später!›», sagt die Mutter zum «Nordkurier» und ringt mit den Tränen. Ausdrücklich vereinbarte sie mit Fabian, dass «er nicht rausgehen soll, bis Mama zu Hause ist». Zur Unterhaltung schaltete sie ihm auch sein Handy frei. Um 8.30 Uhr habe sie das Haus verlassen, erklärt sie der Zeitung. 

Solche Absprachen habe er normalerweise nicht umgangen

Doch als sie am Nachmittag zurückkehrte, fehlte von ihrem Sohn jede Spur. Für das Mami unerklärlich, denn Fabian habe solche Absprachen normalerweise nicht umgangen, betont sie gegenüber dem «Nordkurier». Zuerst habe sie sich geärgert, dass Fabian sich scheinbar nicht an die Absprache gehalten habe.

Anschliessend kontaktierte sie seinen Vater und seine Freunde und wartete bis zur Uhrzeit, zu der ihr Sohn normalerweise zurückgekommen sei, wenn er rausdurfte. Als er nicht auftauchte, habe sie zunächst selbst mit Freunden nach ihrem Sohn gesucht und sei dann zur Polizei gegangen, schildert sie der Zeitung weiter.

Warum sich die Aussage der Mutter nun von den vorherigen Darstellungen unterscheidet, ist unklar. Das klargestellte Detail könnte jedoch ein neues Licht auf die Ermittlungen werfen. Denn es gibt zwar einige Spuren, doch die genauen Umstände von Fabians Tod sind noch ungeklärt. 

War Fabian auf dem Weg zu seinem Vater?

In einem Grosseinsatz hatten Polizeikräfte und Spürhunde nach Fabian gesucht. Suchhunde folgten der Spur des Kindes bis zum Busbahnhof von Güstrow. Es gab Vermutungen, der Achtjährige könnte mit einem Bus gefahren sein, um seinen Vater zu besuchen, der in Zehna südlich von Güstrow wohnt.

Am Dienstag, dem 14. Oktober, wurde die Leiche von Fabian bei dem Tümpel in Klein Upahl gefunden. Rätselhaft: Rund um den Fundort waren Brandspuren zu erkennen. Wollte der Täter seine Spuren verwischen? Haben die Ermittler das Feuer gelegt? Dazu konnte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen. 

Polizei sucht nach einem Pick-up mit Anhänger

Entdeckt wurde die Kinderleiche von einer Spaziergängerin. Es handelt sich dabei um die Ex-Freundin von Fabians Vater, die den Buben ebenfalls gut kannte, wie sie gegenüber RTL schilderte. Für Fabians Mutter ein auffälliges Detail. Gegenüber dem Sender zeigte sie sich skeptisch: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie da rein zufällig spazieren war – warum dort?»

Weiter meldeten sich verschiedene Zeugen, die am Fundort nach Fabians Verschwinden ein Auto gesichtet hatten. Die Polizei suchte dabei nach einem Pick-up mit Anhänger, der möglicherweise mit dem Verbrechen in Verbindung steht. 

Am Montag durchsuchte die Polizei einen Bauernhof in Reimershagen. Die Ortschaft liegt rund zwölf Kilometer vom Fundort der Leiche entfernt. Die Einsatzkräfte seien dabei einem Zeugenhinweis nachgegangen, der im Zusammenhang mit dem Fall stehe, wie der «Nordkurier» berichtet. Die Polizei rückte mit Bagger und Schaufeln an.

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