Darum gehts
- Spektakulärer Kunstdiebstahl im Louvre, einfache Passwörter erleichterten digitalen Zugriff
- Offizielle Dokumente enthüllen marodes Sicherheitssystem mit veralteter Software und Sicherheitslücken
- Kulturministerin räumt Probleme ein
Spektakulärer Kunstdiebstahl im Louvre – und offenbar war es für die Diebe auch digital ein Kinderspiel. Wie die französische Zeitung «Libération» berichtet, lauteten die Passwörter des Videoüberwachungssystems jahrelang schlicht «LOUVRE» und «THALES» – Letzteres der Name der Sicherheitssoftware selbst.
Offizielle Dokumente aus den Jahren 2014 bis 2024 enthüllen ein erschreckend marodes System: Veraltete Software, Sicherheitslücken und Warnungen der Cybersicherheitsbehörde ANSSI, dass ein Zugriff auf das Netzwerk Kunstdiebstähle erleichtern könne.
Ministerin räumt «Sicherheitslücken» ein
Kulturministerin Rachida Dati (59) räumte vor dem Senat ein, dass es «Sicherheitslücken» gegeben habe. Nun soll eine Untersuchung klären, wer für das Debakel verantwortlich ist. Noch vergangene Woche betonte die 59-Jährige, dass die bestehenden Sicherheitsmassnahmen beim Coup vor knapp zwei Wochen gegriffen hätten: Der Alarm habe funktioniert, und das Personal habe sich ans Protokoll gehalten.
Ein von Dati in Auftrag gegebener Bericht stellte aber eine chronische Unterschätzung des Einbruchsrisikos fest – und kritisierte die zu geringe Personaldecke. Die Sicherheit des Museums soll nun auch organisatorisch neu aufgestellt werden.
Ein spektakulärer Raub
Der Raubzug am 19. Oktober sorgte international für Schlagzeilen: Maskierte Täter hatten einen Lkw mit Hebebühne neben dem Museum geparkt. Während zwei Täter auf Motorrollern warteten, gelangten die anderen beiden über die Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und durch ein Fenster ins Museum, wo sie auch Personal bedrohten.
Die Diebe flohen auf den Rollern mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen – darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen.