Darum gehts
- Britischer Fotograf bei Protesten in Los Angeles von Polizei angeschossen
- Er befürchtet Eskalation der Gewalt in den kommenden Tagen
- 2000 Mann starke Truppe der Nationalgarde in Los Angeles eingetroffen
Ein britischer Fotograf musste sich einer Notoperation unterziehen, nachdem er in Los Angeles von der Polizei angeschossen worden war. Die Schüsse fielen, als der Fotograf gerade Bilder von den Protesten machte.
Nick Stern (60) knipste gerade eine Pattsituation zwischen Demonstranten und Einsatzkräften in Kampfmontur, als ein 14-mm-Geschoss in seinen Oberschenkel einschlug. Stern behauptete gegenüber der britischen «Times», er habe sich als Medienvertreter bemerkbar machen wollen, bevor das Geschoss ihn traf und er zunächst bewusstlos wurde.
«Dann wurde ich ohnmächtig»
«Ich spürte diesen schrecklichen, schiessenden Schmerz in meinem Bein. Ich griff sofort nach unten und spürte diesen grossen Klumpen.» Demonstranten seien ihm zu Hilfe gekommen. «Dann wurde ich ohnmächtig», schildert er der Zeitung die Situation.
Schon bei den «Black Lives Matter»-Protesten im Jahr 2020 wurde Stern nach eigenen Angaben verletzt. Doch dieses Mal war es weitaus schlimmer. Sanitäter schnitten seine Hose auf und legten ein «riesiges Loch» in seinem Bein frei.
Trump will Proteste niederschlagen lassen
Stern hat Angst, vor dem, was in den nächsten Tagen passieren könnte. «Ich habe das Gefühl, dass es noch schlimmer wird, bevor es besser wird.» Und weiter: «Es würde mich nicht überraschen, wenn sie als Nächstes anfangen würden, mit scharfer Munition über die Köpfe der Leute zu schiessen.»
Mittlerweile ist eine 2000 Mann starke Truppe der Nationalgarde in der Millionenmetropole eingetroffen. US-Präsident Donald Trump (78) sieht in den Protesten gegen die Einwanderungsbehörde ICE «eine Form der Rebellion». Der Republikaner scheint dazu bereit zu sein, die Aufstände mit aller Macht niederzuschlagen.
Seit Tagen liefern sich Sicherheitskräfte und Krawallmacher in der Stadt ein Katz-und-Maus-Spiel. Heimatschutzministerin Kristi Noem (53) versprach am Sonntag, die Nationalgarde werde «den Frieden bewahren und den Menschen die Möglichkeit geben, zu protestieren, aber auch für Recht und Ordnung sorgen».