Zu hohe Kosten, zu wenig Sonne
Gastro-König Péclard gibt edle Badi-Beiz an der Goldküste auf

Der Zürcher Beizer Michel Péclard zieht sich nach nur drei Jahren aus der Seebadi in Zollikon ZH zurück. Das Restaurant hat nicht rentiert. Die Leute würden lieber an der Sonne sitzen, statt unter einem grossen Dach. Zudem waren die Fixkosten zu hoch.
Publiziert: 18:52 Uhr
|
Aktualisiert: 18:56 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Die Seebadi in Zollikon ZH ist ein lauschiges Plätzchen.
Foto: PD

Darum gehts

  • Michel Péclard gibt Seebadi-Restaurant in Zollikon auf. Finanzielle Gründe genannt
  • Überdachter Gastrobereich und hohe Fixkosten führten zum Misserfolg
  • Nach nur drei Jahren Betrieb zieht Péclard einen Schlussstrich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Patrik_Berger_Redaktor Wirtschaft Desk_Ringier Blick_1-Bearbeitet.jpg
Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Was der Zürcher Gastro-König Michel Péclard (56) anpackt, wird ein Erfolg. Normalerweise. Für einmal schreibt der Vollblut-Gastronom aber keine Erfolgsgeschichte. Nach nur drei Jahren zieht er in Zollikon ZH einen Schlussstrich, gibt das Restaurant der Seebadi ab, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet. «Wir hatten Spass dort, aber finanziell ist es nicht aufgegangen», sagt er.

Dabei schwärmte Péclard anfangs vom «Juwel unter den Badeanstalten». Doch das Dach über dem Restaurant wurde ihm zum Verhängnis. «Der ganze Gastrobereich liegt unter einem riesigen Dach. Das habe ich vorher nicht realisiert», so Péclard im Bericht. Im Frühling und Herbst zieht es die Leute an die Sonne, sagt er. Unter einem Dach sitzen will dann niemand.

Fixkosten waren zu hoch

Zudem seien die festen Kosten zu hoch gewesen. «Da wir in jedem unserer Betriebe einen Geschäftsführer und einen Küchenchef vor Ort haben und unsere Mitarbeiter fest angestellt sind, haben wir hohe Fixkosten, auch wenn bloss drei, vier Gäste da sind», sagt Péclard zur «Zürichsee-Zeitung».

Die Gemeinde Zollikon bedauert den Abgang, weiss aber um die schwierigen Platzverhältnisse. Eine bauliche Änderung sei aber nicht möglich, sagt FDP-Gemeinderat André Müller. Nun sucht die Gemeinde neue Pächter – eventuell gemeinsam für die Seebadi und das neue Restaurant im Schwimmbad Fohrbach, das 2026 wiedereröffnet wird.

«Neubau reizt mich nicht»

Für Péclard kommt das nicht infrage: «Ein Neubau reizt mich überhaupt nicht.» Er wolle lieber alten Gebäuden neues Leben einhauchen. Wie beim Gasthof Luegeten in Freienbach SZ, seinem jüngsten Projekt. Dort kämpft er allerdings gegen heftige Widerstände aus einem Teil der Bevölkerung. Péclard wollte auf den Herbst hin eine Plexiglaskugel für den Fondueplausch aufstellen. Das Bürgerforum Freienbach um die Präsidentin Irene Herzog-Feusi (67) legte aber Einsprache ein – und verhinderte so das Vorhaben.

Schon seit einigen Monaten gibt es Knatsch zwischen den beiden. Das Bürgerforum hat Péclard regelrecht mit Kritik bombardiert, ihn mehrfach bei den Behörden verpfiffen. Zuerst wegen des Helikopterlandeplatzes und der Küche für den Biergarten. Später beanstandete das Forum auch den Parkplatz der Luegeten, den es als zu klein erachtet. «Ich bin wirklich stinkhässig und enttäuscht», sagte Péclard im Juli gegenüber Blick.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Externe Inhalte
      Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
      Meistgelesen