Michel Péclard stinkhässig – jetzt plant er einen Putschversuch
Bürgerforum verhindert Fonduekuppel von Zürcher Gastro-König

Bei seinem Restaurant Luegeten wollte Gastronom Michel Péclard eigentlich eine Plexiglaskugel für den Fondueplausch aufstellen. Das Bürgerforum Freienbach legte aber Einsprache ein – und verhinderte so das Vorhaben. Mit einem Aufruf setzt Péclard zum Konter an.
Publiziert: 10:36 Uhr
|
Aktualisiert: 10:38 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/11
Auf der Terrasse des Restaurants Luegeten hätte es im Winter eine Fonduekuppel geben sollen.
Foto: Lulu Zürich

Darum gehts

  • Der Streit zwischen Michel Péclard und Irene Herzog-Feusi eskaliert wegen Fonduekuppel
  • Péclard ruft Unterstützer auf, dem Bürgerforum beizutreten, um die Präsidentin abzusetzen
  • Der «Luegeten»-Besitzer erwägt den Verkauf, ein Angebot kam auch von einem russischem Oligarchen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_243.JPG
Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Der Streit zwischen dem Zürcher Gastro-König Michel Péclard (56) und der Bürgerforum-Präsidentin Irene Herzog-Feusi (67) ist um ein Kapitel reicher. Der Gastronom wollte auf der Terrasse seines Restaurants Luegeten hoch über Freienbach SZ eine Fonduekuppel aufstellen. In der Plexiglasglocke mit einem Durchmesser von sieben Metern sollten Gäste von Mitte Oktober bis Mitte März das Schweizer Nationalgericht geniessen können – so wie es Péclard auch auf dem Sechseläutenplatz in Zürich anbietet. Nur: Das Bürgerforum Freienbach und deren Präsidentin legten im September beim Gemeinderat Einsprache gegen «die ersuchte Winterbetriebserweiterung» ein, wie zuerst das Portal «March 24» berichtet hat. 

Der Fondueplauschtraum beim Restaurant Luegeten ist für diesen Winter also ausgeträumt – zum grossen Ärger von Péclard. «Das ergibt überhaupt keinen Sinn», sagte der Gastro-Unternehmer zur «Zürichsee-Zeitung». Statt aber bloss zu schmollen, hat er vor einigen Tagen zum Konter angesetzt. In den sozialen Medien ruft er «Luegeten»-Fans dazu auf, dem Bürgerforum beizutreten. Wer sich vom Forum nicht repräsentiert fühle, könne das durch eine Mitgliedschaft ändern, schreibt er im Post. Und weiter: «Gerne übernehme ich den ersten Jahresbeitrag von 30 Franken.» 

Auch Streit wegen Heli-Landeplatz und Biergartenküche

Das klare Ziel von Péclard ist, die Bürgerforum-Präsidentin Herzog-Feusi zu stürzen. Laut einigen Kommentaren auf Facebook sind dem Aufruf des Gastro-Königs bereits einige Unterstützer gefolgt. Gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» nennt die im Visier stehende Präsidentin den Plan, sie abzusetzen, «einen frommer Wunsch». Das Problem am Péclard-Putsch: Beim Bürgerforum entscheidet der Vorstand über die Aufnahme neuer Mitglieder, also auch Herzog-Feusi. Werden der «Luegeten»-Wirt und seine Mitstreiter abgelehnt, will der Unternehmer einfach ein eigenes Bürgerforum gründen.

Die ganze Angelegenheit zeigt: Das Tischtuch zwischen Péclard und Herzog-Feusi ist zerschnitten – und das eigentlich schon länger. Schon seit einigen Monaten gibt es Knatsch zwischen den beiden. Das Bürgerforum hat Péclard regelrecht mit Kritik bombardiert, ihn mehrfach bei den Behörden verpfiffen. Zuerst wegen des Helikopterlandeplatzes und der Küche für den Biergarten. Später beanstandete das Forum auch den Parkplatz der «Luegeten», den es als zu klein erachtet. «Ich bin wirklich stinkhässig und enttäuscht», sagte Péclard im Juli gegenüber Blick.

Kauft ein russischer Oligarch die «Luegeten»?

Der ganze Ärger nervt nicht nur Péclard, sondern offenbar auch den «Luegeten»-Besitzer Edgar Weber. Dieser hat das Lokal mit idealer Lage über dem Zürichsee erst Ende 2024 gekauft – für kolportierte 20 Millionen Franken. Er denkt aber bereits jetzt offen über einen Verkauf nach. «Wir haben innert kürzester Zeit zwei gute Angebote erhalten», verriet der Gastro-König dem Blick Ende Juli. Auf diese Weise würde Péclard wohl auch seine investierten drei Millionen Franken zurückerhalten.

Wer die Interessenten konkret sind, wollte er damals nicht verraten. Aber: «Einer ist ein Oligarch», so Péclard. Sprich: Ein wohlhabender Russe möchte sich das edle Anwesen schnappen. Der erneute Streit mit dem Bürgerforum dürfte den «Luegeten»-Pächter weiter darüber nachdenken lassen, ob er die Segel in Freienbach streichen soll. 


Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Externe Inhalte
      Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
      Meistgelesen