Péclard stinkhässig auf Bürgerforum – kommt es zum Verkauf?
Ein Oligarch will die «Luegeten» übernehmen!

Beizer Michel Péclard hat dem Edel-Restaurant Luegeten neues Leben eingehaucht. Seit Wochen gibt es aber Theater mit dem Bürgerforum Freienbach. Der Gastrokönig und der Eigentümer Weber fassen jetzt sogar einen Verkauf ins Auge. Ein Interessent kommt aus Russland.
Publiziert: 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 10:21 Uhr
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Michel Péclard hat das Restaurant Luegeten wieder zum Laufen gebracht.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Gastrokönig Michel Péclard erwägt Verkauf der Luegeten wegen Ärger mit Bürgerforum
  • Interessenten für Kauf vorhanden, darunter ein Oligarch
  • Péclard investierte 3 Millionen Franken in das Restaurant
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Es ist einer der schönsten Flecken der Schweiz: das Restaurant Luegeten hoch über Freienbach SZ. Jahrelang stand das Lokal mit bester Sicht über den Zürichsee und in die Alpen leer. Bis der Zürcher Gastrokönig Michel Péclard (56) und Unternehmer Edgar Weber mit seiner Fair Play Immobilien AG Nägel mit Köpfen machten. Weber kaufte die «Luegeten» für um die 20 Millionen Franken, Péclard investierte nochmals gut 3 Millionen Franken. Das Konzept des Gastro-Unternehmers kommt gut an. Und trotzdem haben die beiden viel Ärger mit der Luegeten – so viel, dass jetzt sogar ein Verkauf im Raum steht.

Der Grund für den Verdruss: Dem Bürgerforum Freienbach und dessen Präsidentin Irene Herzog-Feusi (67) ist das erfolgreiche Lokal ein Dorn im Auge. Sie bombardiert Péclard regelrecht mit Kritik, hat ihn bei den Behörden verpfiffen. Zuerst wegen des Helikopter-Landeplatzes und der Küche für den Biergarten. Mittlerweile beanstandet das Forum auch den Parkplatz der Luegeten, den es als zu klein erachtet. Bei der Gemeinde ist eine Einsprache eingegangen – was Péclard auf die Palme bringt. «Ich bin wirklich stinkhässig und enttäuscht», sagt er gegenüber Blick.

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Angebot liegt auf dem Tisch

«Wir wollen wirklich im Restaurant bleiben», so der Gastronom, der rund um den Zürichsee 20 Lokale betreibt. Das unterstreicht auch der für 20 Jahre gültige Mietvertrag. Er habe aber keine Lust, die nächsten zehn Jahre einen solchen Krieg mit dem Bürgerforum zu führen. «Dann gehen wir beide lieber!»

Hat die Luegeten also bald schon einen neuen Eigentümer? Es wäre eine irre Wende im Luegeten-Streit. Denn eine Immobilie mit solcher Lage gibt es auch in der schönen Schweiz nicht viele. Interessenten haben bereits angeklopft, wie der Gastrokönig sagt. «Wir haben innert kürzester Zeit zwei gute Angebote erhalten.» So würde Péclard wohl auch seine investierten drei Millionen Franken zurückerhalten. Wer die Kauflustigen sind, will er nicht verraten. Nur so viel: «Einer ist ein Oligarch.» Sprich: Ein wohlhabender Russe möchte sich das edle Anwesen schnappen. «Wir verkaufen an den Meistbietenden!»

«Dann gibts ein Family Office»

In diesem Fall wäre ein Restaurant Luegeten mit grosser Wahrscheinlichkeit Geschichte. Ein Oligarch dürfte mit der Immobilie andere Pläne haben, als dort Gastronomie zu betreiben. «Dann gibt es halt wirklich ein Family Office oder Luxusappartements mit wunderschönem Ausblick», meint Péclard. «Der Helilandeplatz wird dann halt für Privatflüge gebraucht.»

Genau gegen solche Pläne gab es in Freienbach grossen Widerstand, als die vormaligen Besitzer die Luegeten verkaufen wollten. Das Bürgerforum setzte sich damals dafür ein, dass die Gemeinde das Restaurant kauft. Und dass dort ein «Aussichtsrestaurant für die ganze Bevölkerung» entstehen würde, wie es auf der Homepage heisst. Die Gemeinde Freienbach sollte dafür 10 Millionen auf den Tisch legen. Also deutlich weniger, als Weber bezahlt hat und der Oligarch hinblättern würde. 

Ende 2024 bekamen dann Weber und Péclard den Zuschlag, im April war die grosse Eröffnungsparty – mit AfD-Chefin Alice Weidel (46) als Gast. Dem Forum passt der Gastrokönig als Wirt offenbar nicht. Zu viel Rummel für die Schwyzer?

Péclard sagt derweil, dass er noch nie so viel positive Resonanz für eines seiner Gastro-Projekte erhalten habe wie für die Luegeten. Sein Standpunkt ist klar: «Das Bürgerforum soll dankbar sein, dass es so ein Lokal gibt und es so gut ankommt.» Klar gebe es Verbesserungspotenzial, man befinde sich auch noch im ersten Jahr seit der Eröffnung. Und wenn es tatsächlich zum Verkauf kommt: «Dann soll uns einfach nie jemand den Vorwurf machen, dass wir es nicht für die Bevölkerung gemacht hätten.»

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