Darum gehts
- Michel Péclard hat Ärger mit dem Bürgerforum wegen Restaurant Luegeten
- Einsprachen gegen Küche im Stall und Helikopter-Landeplatz eingereicht
- 400 Sitzplätze, aber nur 50 Parkplätze für Gäste vorhanden
Gastronom Michel Péclard (56) hätte eigentlich allen Grund, zufrieden zu sein. Er hat das im Frühling eröffnete Restaurant Luegeten, hoch über Freienbach SZ, zum Laufen gebracht. 2,3 Millionen Franken hat er ins Restaurant investiert. Sein Konzept kommt gut an. Aber: Der Zürcher Gastrokönig hat seit Wochen viel Ärger mit der «Luegeten».
Dem Bürgerforum Freienbach und dessen Präsidentin Irene Herzog-Feusi (67) ist das erfolgreiche Lokal ein Dorn im Auge. Sie hat Péclard bei den Behörden verpfiffen. Und zwar grad doppelt. Zum einen moniert das Bürgerforum, dass Péclard im Stall, der zur Liegenschaft gehört, eine Küche eingebaut hat. Zudem stört es sich am Helikopter-Landeplatz neben dem Restaurant. Mit diesen Vorwürfen ist das Forum bei der Schwyzer Gemeinde vorstellig geworden.
Parkplatz ist meist überfüllt
Jetzt der zweite Streich des Bürgerforums: Am 22. Juli hat es eine Einsprache bei der Gemeinde Freienbach SZ eingereicht, wie das «Höfner Volksblatt» schreibt. Aus dieser geht hervor: Der Knatsch zwischen dem erfolgreichen Gastronomen, der rund um den Zürichsee 20 Lokale betreibt, und dem Bürgerforum weitet sich aus. Plötzlich geht es auch um den Parkplatz der «Luegeten». Der ist an schönen Sommertagen übervoll. Gäste stellen ihre Autos deshalb in der Wiese ab. Und genau das passt dem Forum nicht, wie ein Blick in die Einsprache zeigt.
Der Vorwurf? Es gibt zu wenig Parkplätze. Also: Einsprache!
Die Vertreterinnen und Vertreter des Bürgerforums haben das Parkplatz-Puff rund um die «Luegeten» fein säuberlich mit Fotos dokumentiert. Und sie haben exakt nachgerechnet. Die «Luegeten» habe 400 Sitzplätze. Aber nur 62 Parkplätze. 12 davon sind laut Bürgerforum fürs Personal reserviert. Bleiben also noch deren 50 für die Gäste.
«Gefährliche Manöver»
50 Parkplätze für 400 Sitzplätze im Restaurant und im Biergarten? Irene Herzog-Feusi findet das «problematisch». «Bei 400 Gästen heisst das: pro Auto acht Passagiere oder improvisieren!», schreibt sie in einer Medienmitteilung. «Regelmässig wird auf dem Landwirtschaftsland parkiert, aber auch entlang der ohnehin schon schmalen Etzelstrasse, was zu gefährlichen Rückwärtsfahrmanövern und starken Behinderungen des ÖV führt.» Weil das Baureglement einen Parkplatz pro vier Sitzplätze vorschreibe, fehlten dem Restaurant 50 Plätze, moniert die Bürgerforum-Chefin.
Péclard nervt sich über die Einsprachen. Er fühlt sich zu Unrecht angegriffen. Für ihn ist klar: «Das Ganze ist reine Schikane. Da steckt ganz viel Neid dahinter.» Die Kritik an der «Luegeten» versteht er nicht. «Das Restaurant stand sechs Jahre leer. Die Leute sollen doch froh sein, dass sie wieder lebt», führt er im Gespräch mit Blick aus.
Der Konflikt schwelt schon lange. Dem Bürgerforum wäre es lieber, dass die «Luegeten» der Gemeinde gehört. Und dass dort ein «Aussichtsrestaurant für die ganze Bevölkerung» entstehen würde, wie es auf der Homepage heisst. Jahrelang war die Angst gross, dass das Restaurant zu Luxusappartements umgebaut wird. Die ist heute allerdings unbegründet, Péclard hat einen Mietvertrag unterzeichnet, der 20 Jahre läuft. «Ich gebe diesen schönen Flecken so schnell nicht her», betont er.