«Wir bluten aus!»
Trump-Zölle stürzen Schweizer Starbucks-Zulieferer in die Krise

Der Schweizer Kaffeemaschinen-Hersteller Thermoplan gerät in Bedrängnis. Die von Präsident Donald Trump verhängten 39-Prozent-Zölle kosten das Unternehmen wöchentlich rund 200'000 Franken und gefährden Arbeitsplätze in Weggis LU.
Publiziert: 03.09.2025 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2025 um 20:51 Uhr
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Die Firma Thermoplan in Weggis LU steht massiv unter Druck.
Foto: zVg

Darum gehts

  • US-Zölle bedrohen Schweizer Kaffeemaschinen-Industrie, besonders Starbucks-Zulieferer Thermoplan
  • Thermoplan plant, Produktion in Deutschland oder USA zu verlagern
  • Wöchentliche Kosten für Thermoplan belaufen sich auf 200'000 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Schweizer Kaffeemaschinen-Industrie steht vor einer Krise, wie cash.ch mit Verweis auf Reuters berichtet. Der Grund: US-Präsident Donald Trumps (79) Zölle auf Schweizer Importe. Besonders betroffen ist der Starbucks-Zulieferer Thermoplan aus Weggis LU.

Das Familienunternehmen mit über 500 Arbeitsplätzen ächzt unter den Zöllen in Höhe von 39 Prozent. Geschäftsführer Adrian Steiner (49) erklärt die dramatische Situation: «Wir bluten aus!» Man habe nicht die Margen, um das auszugleichen. So sei es für Thermoplan ein Verlustgeschäft. 

Die wöchentlichen Kosten für Thermoplan belaufen sich auf rund 200'000 Schweizer Franken. Als Reaktion plant das Unternehmen eine Produktion in Deutschland, wo niedrigere EU-Zölle gelten. Auch eine Verlagerung in die USA – was im Sinne Trumps wäre – wird erwogen.

Diese Entwicklung bedroht das Qualitätssiegel «Made in Switzerland». Steiner bezeichnet die Zölle als «wahnsinnig unfair». Aktuell findet die gesamte Fertigung in Weggis statt, mit 82 Prozent Schweizer Bauteilen.

Macht Trumps Zollkrieg Schule?

Die Krise betrifft nicht nur Thermoplan. Laut Jean-Philippe Kohl (59) vom Branchenverband Swissmem könnten bis zu 80 Prozent der US-Exporte des Schweizer Maschinen- und Elektrotechniksektors wegfallen. Dies entspräche einem Wert von etwa zehn Milliarden Franken.

In Weggis herrscht Unverständnis. Gemeindekämmerer Marcel Waldis (52) äussert seine Enttäuschung: «Wie kann es sein, dass ein grosses Land von einer einzigen Stimme abhängig ist?»

Steiner sieht langfristige Gefahren: «Wenn Trump mit seiner Machtpolitik durchkommt, besteht die grosse Gefahr, dass andere Länder das Gleiche tun. Dann haben wir China First. Indien First. Russland First.»

Die Situation bleibt angespannt. Die Schweizer Industrie muss schnell Lösungen finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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