Wegen Trumps Strafzöllen
St. Galler Autozulieferer streicht bis zu 70 Stellen – und schliesst deutschen Standort

Die Brusa Hypower AG aus Buchs SG steckt in der Krise. Bis zu 70 Stellen will der Zulieferer der Autoindustrie hierzulande abbauen. Und den Standort in Stuttgart dichtmachen. Als Gründe nennt die Firma auch Donald Trumps Strafzölle.
Publiziert: 18:40 Uhr
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Die Brusa Hypower AG mit Sitz in Buchs SG streicht bis zu 70 Stellen.
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Darum gehts

  • Brusa Hypower AG baut Stellen ab und schliesst Standort in Stuttgart
  • Schwierige Lage im E-Mobilitätsmarkt und US-Strafzölle belasten das Unternehmen
  • 50 bis 70 Arbeitsplätze in der Schweiz werden abgebaut
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Eine weitere Schweizer Firma kriselt: Das Technologieunternehmen Brusa Hypower AG mit Sitz in Buchs SG gab am Dienstag «notwendige Massnahmen im Zuge einer strukturellen Anpassung» bekannt. Konkret: Der Zulieferer von E-Autohersteller schliesst seinen deutschen Standort in Stuttgart und baut hierzulande 50 bis 70 Stellen ab. Betroffen sind der Hauptsitz in Buchs und der Standort in Sennwald SG. 

Nun läuft die offizielle Konsultationsfrist, in der alle Angestellten Vorschläge einbringen können, um den Stellenabbau zu verhindern. Zu den Massnahmen schreibt CEO Holger Fink in der Mitteilung: «Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Doch sie ist erforderlich, um die Brusa Hypower AG in einem herausfordernden Marktumfeld nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen.» Man tue das Möglichste, um die Massnahmen sozialverträglich umzusetzen und neue Perspektiven für das Unternehmen und die verbleibenden Mitarbeitenden zu schaffen.

Kriselnder E-Automarkt und hohe US-Strafzölle

Als Grund für den Stellenabbau und die Standortschliessung in Deutschland gibt das Rheintaler Unternehmen zwei negative Entwicklungen an. Erstens nennt es die «derzeit schwierige Lage im E-Mobilitätsmarkt». Die Brusa Hypower AG, 2021 als eigenständige Tochter der 450 Mitarbeiter starken Brusa-Gruppe gegründet, stellt Leistungselektronik für Elektroautos her – unter anderem Antriebe oder Ladegeräte. Gerade in Deutschland, einem wichtigen Absatzmarkt, kriselt die Autobranche – und tut sich mit der E-Auto-Wende schwer. 

Zweitens machen der Firma internationale handelspolitische Rahmenbedingungen das Leben schwer – «insbesondere in den USA». Heisst: Wie viele andere Schweizer Unternehmen leidet also auch Brusa unter dem US-Strafzoll von 39 Prozent. Gleichzeitig hat die Regierung um Donald Trump (79) Subventionen für nachhaltige Energien eingestellt – unter anderem die Steuervergünstigung für E-Autos.

Mit den nun bekannt gegebenen Massnahmen will Brusa die Wende schaffen. Für 2026 strebt das Unternehmen ein ausgeglichenes Betriebsergebnis an. Zudem will es neue Märkte erschliessen und das Portfolio gezielt erweitern, um das Geschäft «wieder in eine Wachstumsphase zurückzuführen».

Weitere Schweizer Zulieferer von Autobauern unter Druck

Die Brusa Hypower AG ist nicht der einzige Schweizer Autozulieferer, der in der Krise steckt. Die Mubea Präzisionsstahlrohr AG, die in Arbon TG Stahlrohre für die Autoindustrie herstellt, steht vor dem Aus. Sie erwägt die Schliessung der eigenen Fabrik. Die Folge: Weitere 100 Mitarbeitende verlieren den Job. Damit stehen nun 240 der total 280 Angestellten vor einer ungewissen Zukunft. 

Ein ähnliches Drama spielt sich im Kanton Bern ab: Die K.R. Pfiffner AG aus Utzenstorf BE stellt die Maschinenproduktion ein – nach 60 Jahren. Der primär für die Autoindustrie tätige Maschinenbauer entlässt 80 der insgesamt 100 Angestellten – inklusive der 13 Lernenden. 

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