Wegen Trumps Strafzöllen
Berner Maschinenfabrik stellt Produktion ein – 80 Jobs weg

Nach 60 Jahren stellt die K. R. Pfiffner AG aus Utzenstorf BE die Maschinen ab. Der primär für die Autoindustrie tätige Maschinenbauer entlässt 80 Angestellte. Als Gründe für die drastische Massnahme nennt die Firma die Krise in der Autoindustrie und die US-Strafzölle.
Publiziert: 20:12 Uhr
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Aktualisiert: vor 24 Minuten
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Der Maschinenbauer Pfiffner aus Utzenstorf BE stellt die Produktion ein.
Foto: PD

Darum gehts

  • K. R. Pfiffner AG stellt Produktion ein wegen US-Strafzöllen
  • Umstieg auf Elektroautos läuft schleppend, Investitionen stocken
  • 80 von 100 Mitarbeitenden verlieren ihren Job, darunter 13 Lernende
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Schock im Emmental: Die traditionsreiche K. R. Pfiffner AG aus Utzenstorf BE stellt nach über 60 Jahren die Produktion ein. Der Grund: Donald Trumps neue Strafzölle von 39 Prozent auf Schweizer Produkte. Für Pfiffner war das der Todesstoss. «Wir mussten die Notbremse ziehen – so viel zahlt niemand zusätzlich», sagt Firmenchef Andreas Ewald der «Berner Zeitung».

Nun verlieren 80 von 100 Mitarbeitenden ihren Job. Blick weiss: Auch 13 Lernende stehen auf der Strasse. Sie müssen sich einen neuen Lehrbetrieb suchen. Nur Forschung und Entwicklung bleiben in Utzenstorf bestehen. Fragen von Blick hat das Unternehmen bis jetzt nicht beantwortet.

Pfiffner baut hochpräzise Werkzeugmaschinen für die Autoindustrie. Doch genau dort herrscht weltweit Flaute. Zuletzt haben in der Ostschweiz mehrere Betriebe Personal entlassen. Thyssenkrupp Presta baut im Osten der Schweiz 570 Stellen ab, betroffen sind Werke in Eschen FL und Oberegg AI. Autozulieferer Mubea, er betreibt die letzte Stahlrohrfabrik der Schweiz in Arbon TG, steht vor dem Aus. Die Firma erwägt die Schliessung wegen rekordtiefer Auftragslage. 240 der 280 Jobs werden gestrichen

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«Unsere Kunden zögern»

Der Umstieg auf Elektroautos läuft schleppend, Investitionen stocken, und die geplante Benzin-Auto-Abschaffung ab 2035 in der EU steht plötzlich wieder in Frage. «Unsere Kunden zögern – und in solchen Zeiten investiert niemand Millionen», bringt es Pfiffner-Chef Ewald gegenüber der «Berner Zeitung» auf den Punkt.

Noch im Frühling hoffte er auf Rettung. Das Schwesterwerk in Deutschland hatte Pfiffner beauftragt, drei Maschinen für den US-Markt zu bauen. Die Vorbereitungen liefen bereits, viel Geld wurde investiert. Dann kam Trumps Zollhammer – das Projekt wurde gestoppt. Seit über einem Jahr hatte Pfiffner bereits Kurzarbeit eingeführt, auch das Kader verzichtete auf Lohn. Vergebens, wie sich nun zeigt.

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