Was du zu Open Banking wissen musst
Bald kannst du deine Bankkonten in einer App bündeln

Open Banking startet in der Schweiz: Erstmals kannst du deine Konten von verschiedenen Banken in einer einzigen App bündeln – und ausgewählten Drittanbietern sicheren Zugriff geben. Was bringt das? Und wie sicher ist es? Blick hat die wichtigsten Antworten.
Publiziert: 26.11.2025 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2025 um 18:32 Uhr
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Mit dem Konzept des Open Bankings kannst du Konten verschiedener Banken in einer einzigen App bündeln.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Open Banking ermöglicht den Datenaustausch zwischen Banken und vertrauenswürdigen Drittanbietern
  • User können Gesamtausgaben einfacher analysieren
  • Acht Schweizer Banken und zwei Fintech-Startups machen aktuell bei Open Banking mit
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

In der Schweiz bricht das Zeitalter des «Multibankings» für Private an: Ab sofort lassen sich Konten von verschiedenen Banken in einer einzigen App bündeln. Das wird Open Banking genannt. 

Was genau ist Open Banking?

Open Banking ermöglicht den Datenaustausch zwischen Banken und vertrauenswürdigen Drittanbietern. Das erfolgt über standardisierte und gesicherte Schnittstellen, wie die Schweizerische Bankiervereinigung auf ihrer Website betont. Konkret: Neue Apps und Onlinedienste können den Nutzern beispielsweise einen Überblick über die Bankkonten liefern, auch wenn die Konten bei verschiedenen Finanzinstituten sind.

Was bringt dir Open Banking überhaupt?

Das Säule-3a-Konto ist bei einer Digitalbank, das Lohnkonto bei der Regionalbank und das Sparkonto bei einer weltweit tätigen Finanzgrösse. Da verliert man als Bankkundin oder -kunde schnell den Überblick. Open Banking erlaubt nun, dass Onlinedienste eine App anbieten, in denen du Zugriff auf die Daten von all deinen Konten hast und dort auch Zahlungen tätigen kannst. So kannst du deine Gesamtausgaben einfacher in einer App analysieren.

Es gibt aber auch andere mögliche Anwendungen. In einer App für Hypotheken kannst du den Zugriff auf deine Konten zulassen, und die App stellt dir dann das beste Angebot für deine Eigenheimfinanzierung zusammen. Oder eine Shopping-App erkennt all deine verfügbaren Zahlungsarten und schlägt dir vor, mit welcher Variante du am günstigsten fährst.

Wer macht bei Open Banking mit?

Aktuell machen acht Schweizer Banken mit: UBS, Postfinance, CIC, Valiant, Hypothekarbank Lenzburg sowie die Kantonalbanken ZKB, LUKB und BCV. Als Drittanbieter sind die Fintech-Startups Bluebudget und Liquid mit dabei. Die technische Grundlage für Open Banking kommt von der Open-Banking-Plattform bLink, eine Tochter der Schweizer Börsenbetreiberin SIX.

Wie sicher ist Open Banking?

Immer wieder fallen im Zusammenhang mit Open Banking die Worte «offenes Finanzökosystem». Das tönt erst einmal nach offenen Türen für alle – auch für Cyberkriminelle. Genau das Gegenteil ist aber der Fall: Ohne deine ausdrückliche Zustimmung fliessen keine Daten. Du bestimmst, welche App auf welche Daten zugreifen darf. Ausserdem dürfen nur geprüfte und zugelassene Anbieter Open Banking nutzen. Deine Bank prüft jeden Zugriff direkt. Die entsprechende Plattform bLink verschlüsselt zudem sensible Informationen.

Ist Open Banking etwas Neues?

Für die Schweiz: Ja. Für das Ausland: Nein. Open Banking ist für die Schweiz also Neuland, anderswo aber längst Realität. Seit 2018 zwingt die EU alle Banken dazu, Kontodaten über sichere Schnittstellen für Drittanbieter zu öffnen. Die Schweiz verfolgt bis jetzt laut SIX jedoch einen «marktgetriebenen Ansatz» ohne direkte staatliche Regulierung oder Intervention. Auch in Grossbritannien nutzen bereits Millionen Menschen Open-Banking-Apps für ihre Budgetplanung oder digitalen Zahlungen. In asiatischen Ländern wie Indien und Singapur ist Open Banking ebenfalls weit verbreitet. China ist ein Spezialfall: Das Land hat zwar kein offizielles Open-Banking-Gesetz – aber faktisch ein sehr offenes System, dominiert von Tech-Riesen wie Alipay und WeChat Pay.

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