Keine Selbsteinladung ans WEF 2026
Karin Keller-Sutter bat Trump, ans WEF 2026 zu kommen

Bis jetzt hiess es, US-Präsident Donald Trump hat sich selber ans WEF eingeladen. Das ist falsch. Wie und wer es wirklich war.
Publiziert: 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 11:51 Uhr
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Bis jetzt hiess es, Donald Trump hat sich selbst ans WEF eingeladen.
Foto: AP

Darum gehts

  • Trump lädt sich selbst zum WEF ein, aber Realität sieht anders aus
  • Bundespräsidentin Keller-Sutter lud Trump am UNO-Gipfel in New York ein
  • Christine Lagarde gilt als Favoritin für WEF-Präsidium ab Herbst 2027
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stefan Barmettler
Handelszeitung

Die Schweizer Journalisten-Szene ist in heller Aufruhr, seit bekannt ist, dass US-Präsident Donald Trump Ende Januar ins verschneite Davos kommen will. Angeblich ist der mächtigste Mann der Welt – ganz im unzimperlichen Trump-Style – vorgeprescht. «Trump lädt sich selbst ans WEF in Davos ein», meldeten die Zeitungen von CH Media und lösten damit ein grosses Medienecho aus.

Nur: Hat sich Trump wirklich selber eingeladen? Gespräche mit Involvierten zeichnen ein anderes Bild: Klar, das WEF sei schon vor Wochen auf Trump zugegangen und habe ihm eine Einladung überstellt, heisst es. Es sei der übliche Prozess, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer des vorangegangenen WEF, also auch desjenigen von Januar 2025, direkt angesprochen und um eine Teilnahme am folgenden Treffen gebeten würden. Trump wurde im Januar per Videolink aus Washington zugeschaltet und lobte sich dabei über den Klee: «Unser Land wird bald wohlhabender sein und der Planet friedlicher als je zuvor», versprach er der Polit- und Wirtschaftselite.

Artikel aus der «Handelszeitung»

Dieser Artikel wurde erstmals im Angebot von handelszeitung.ch veröffentlicht. Weitere spannende Artikel findest du unter www.handelszeitung.ch.

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Es geschah am UNO-Gipfel in New York

Die neuerliche Einladung fürs WEF 2026 sei schon vor Wochen ans Weisse Haus ergangen, heisst es. Weiter zeigen Recherchen: Nicht nur das WEF machte dem US-Präsidenten den Hof, sondern auch Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter. Sie habe – von Staatsoberhaupt zu Staatsoberhaupt – Trump am Rande des UNO-Gipfels von Ende September in New York ans WEF eingeladen. Das Finanzdepartement reagierte auf Anfrage kurz angebunden: «Wir haben zu dieser Sache keinen Kommentar abzugeben.»

Zwei Quellen bestätigen indes die Einladung. Es ist ein smarter Schachzug der Bundespräsidentin, die nach der sommerlichen Abreibung durch Trump nicht schmollt und wieder auf Normalbetrieb umschalten will. Hinlänglich bekannt ist, dass der Amerikaner mal charmiert und mal die Ellbogen ausfährt. Wer es mit dem Immobilien-Tycoon zu tun hat, muss auf alles gefasst sein.

WEF-intern gibt derweilen zu reden, wer Gründer Klaus Schwab als Präsident nachfolgen soll. EZB-Chefin Christine Lagarde gilt weiter als Kronfavoritin für den prestigeträchtigen Job am Alpentreff. Sie erfüllt das Anforderungsprofil perfekt. Allerdings muss sich das Forum noch etwas gedulden, denn Lagardes Mandat bei der Europäischen Zentralbank läuft erst im Herbst 2027 aus.

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