Veto eingelegt
Lufthansa blockiert Direktflug Genf–Singapur

Die Singapore Airlines darf nicht direkt von Genf nach Singapur fliegen: Die Lufthansa hat ihr Veto gegen die neue Verbindung eingelegt. Das sorgt für Empörung in der Westschweiz. Wirtschaftsvertreter haben den Bundesrat angeschrieben.
Publiziert: 09:54 Uhr
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Aktualisiert: 10:12 Uhr
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Die Singapore Airlines kann nicht wie geplant Genf anfliegen.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Die Lufthansa verhindert den Singapore-Airlines-Direktflug von Genf nach Singapur
  • Das verärgert die Genfer Wirtschaft – der Verband Suissenégoce schrieb an Wirtschaftsminister Guy Parmelin
  • Singapore Airlines und Lufthansa gehören zur Star Alliance mit gemeinsamem Joint Venture
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Eigentlich war alles angerichtet. Die Singapore Airlines wollte von Genf aus direkt nach Singapur fliegen. Und damit eine Verbindung aufnehmen, die für die Westschweiz und ihre international aufgestellte Wirtschaft Gold wert wäre. Doch dazu kommt es nun nicht. Grund: die Lufthansa. Wie Recherchen des «Tages-Anzeigers» zeigen, hat die Swiss-Mutter mit Sitz in Frankfurt (D) der asiatischen Airline im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung gemacht und die neue Verbindung verhindert.

Offiziell heisst es, man überprüfe das Streckennetz gemeinsam mit der Singapore Airlines. In Wahrheit sorgt die Lufthansa aber dafür, dass Geschäftsreisende weiterhin an den eigenen Drehkreuzen in Frankfurt, München (D) oder Zürich-Kloten umsteigen müssen. Genf geht leer aus und bleibt ohne direkte Anbindung an die wichtigste Wirtschafts- und Finanzmetropole Südostasiens.

Wirtschaft am Genfersee ist unzufrieden

Pikant: Die Singapore Airlines gehört wie die Lufthansa zur Star Alliance. Die Airline betreibt mit den Deutschen zusammen sogar ein Joint Venture, das ihre Netzwerke aufeinander abstimmt. Das ist praktisch für die Deutschen: So kann die Lufthansa die Konkurrenz im Zaum halten.

Die Empörung in Genf ist gross, wie der «Tages-Anzeiger» weiss. Florence Schurch vom Rohstoffhändlerverband Suissenégoce schrieb einen Brief an Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65). «Diese Strategie zwingt unsere Unternehmen, Umsteigeverbindungen über Deutschland zu wählen, was Zeitverluste, Mehrkosten und geringere operative Flexibilität verursacht», heisst es darin.

Der Bundesrat hält den Ball flach. Es handle sich um eine «kommerzielle Entscheidung» der Fluglinien, heisst es. Nun steht eine Beschwerde an die Wettbewerbskommission Weko im Raum.

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