Darum gehts
- USA erwägen beschleunigte Visa-Ausstellung gegen Sondergebühr von 1000 Dollar
- Schweizer Reiseveranstalter sehen ihr Geschäft durch diese Änderung nicht gefährdet
- 2025 erteilten die USA rund 10,4 Millionen Nicht-Einwanderungsvisa
Jetzt will Donald Trump (78) mit US-Einreisevisa offenbar noch Kohle machen. Wie die Agentur Reuters berichtet, erwägt die US-Regierung, gegen eine Sondergebühr von 1000 US-Dollar die Ausstellung von sogenannten Nicht-Einwanderungsvisa zu beschleunigen.
Heisst: Wer ein Einreisevisum für die USA benötigt und die neue Gebühr für das Edelvisum aufbringen kann, würde Vorrang gegenüber anderen Antragstellern erhalten, die lediglich die aktuell geltende Bearbeitungsgebühr von 185 Dollar zahlen.
Ein Pilotprojekt sei ab Dezember hierfür geplant. Dieses kann bis dahin noch von US-Gerichten gestoppt werden.
Kein Problem aus Schweizer Sicht
Schweizer Reiseveranstalter sehen dadurch ihr Geschäft nicht gefährdet. Robin Engel (35) vom Zürcher USA-Spezialist Go2Travel sagt zu Blick: «Für uns ist das kaum relevant, da für Schweizer Reisende wenige US-Visa ausgestellt werden und es für Antragsteller keine nennenswerten Wartezeiten gibt.»
Für touristische Einreisen von bis zu 90 Tagen benötigen Bürgerinnen und Bürger aus der Schweiz sowie aus 42 weiteren Ländern kein Visum, da diese Länder Teil des «Visa Waiver Program» sind. Es braucht lediglich eine elektronische Einreisegenehmigung, kurz ESTA. Visumspflichtig sind lediglich Langzeitreisende oder Personen, die in den USA arbeiten oder studieren wollen.
Schweizer Bürger benötigen für touristische Reisen in die USA Folgendes:
- Mindestens bis zur Rückreise gültiger biometrischer Schweizer Reisepass
- Da die Schweiz am U.S. Visa Waiver Program (VWP) teilnimmt, benötigen Schweizer Touristinnen und Touristen für Aufenthalte bis zu 90 Tagen zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken kein Visum. Sie müssen jedoch mindestens 72 Stunden vor der Abreise eine ESTA-Genehmigung (Electronic System for Travel Authorization) online beantragen und erhalten. Das ESTA ist zwei Jahre lang oder bis zum Ablauf des Reisepasses gültig und erlaubt mehrere Einreisen.
- VWP-Ausnahmen: Wer Kuba nach dem 12. Januar 2021 oder Nordkorea, Iran oder Syrien nach dem 1. März 2011 besucht hat, muss ein Visum beantragen.
- Bei der Fluggesellschaft müssen mindestens 48 Stunden vor Abflug in die USA die erweiterten Passagierinformationen (API) eingereicht sein.
- Obwohl nicht offiziell vorgeschrieben, sollten Reisende den Zweck ihres Besuchs, den Nachweis der finanziellen Mittel für ihren Aufenthalt und ihre Absicht, nach dem Besuch in die Schweiz zurückzukehren, belegen können.
Schweizer Bürger benötigen für touristische Reisen in die USA Folgendes:
- Mindestens bis zur Rückreise gültiger biometrischer Schweizer Reisepass
- Da die Schweiz am U.S. Visa Waiver Program (VWP) teilnimmt, benötigen Schweizer Touristinnen und Touristen für Aufenthalte bis zu 90 Tagen zu touristischen oder geschäftlichen Zwecken kein Visum. Sie müssen jedoch mindestens 72 Stunden vor der Abreise eine ESTA-Genehmigung (Electronic System for Travel Authorization) online beantragen und erhalten. Das ESTA ist zwei Jahre lang oder bis zum Ablauf des Reisepasses gültig und erlaubt mehrere Einreisen.
- VWP-Ausnahmen: Wer Kuba nach dem 12. Januar 2021 oder Nordkorea, Iran oder Syrien nach dem 1. März 2011 besucht hat, muss ein Visum beantragen.
- Bei der Fluggesellschaft müssen mindestens 48 Stunden vor Abflug in die USA die erweiterten Passagierinformationen (API) eingereicht sein.
- Obwohl nicht offiziell vorgeschrieben, sollten Reisende den Zweck ihres Besuchs, den Nachweis der finanziellen Mittel für ihren Aufenthalt und ihre Absicht, nach dem Besuch in die Schweiz zurückzukehren, belegen können.
Probleme mit langen Visum-Wartezeiten gibt es vor allem in China und Indien, deren Bürger visumspflichtig sind bei US-Einreisen. Im letzten Jahr erteilten die USA rund 10,4 Millionen Nicht-Einwanderungsvisa, wovon die Mehrheit auf China, Indien sowie die Nachbarländer Kanada und Mexiko entfielen.
Reiche willkommen, Unwillkommene verboten
Die Massnahme stösst in sozialen Medien trotzdem auf scharfe Kritik. Es ist bereits Trumps zweite Initiative, die Reichen Vorteile verschafft: Im Februar kündigte er die «Trump Gold Card» an. Wohlhabende Ausländer können dabei für fünf Millionen Dollar ein Langzeitvisum mit Aussicht auf den US-Pass erwerben.
Zeitgleich mit Bekanntwerden der neusten Visums-Initiative hat Trump einen neuen Einreisebann verkündet. Dieser verbietet Staatsangehörigen aus 12 Ländern – Afghanistan, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Jemen, Libyen, Myanmar, Republik Kongo, Somalia, Sudan und Tschad – ab Montag (9. Juni) die Einreise in die USA. Für Bürger aus weiteren 7 Ländern – Burundi, Kuba, Laos, Sierra Leone, Togo, Turkmenistan und Venezuela – wird die Einreise massiv erschwert.
Trump rechtfertigt diese Massnahmen, weil die genannten Länder viel terroristische Aktivität sowie eine hohe Quote an Visumsüberziehern hätten und bei der Rücknahme von aus den USA ausgewiesenen Staatsangehörigen nicht kooperieren.