Bund protestiert – europäische Länder warnen
USA verweigern Schweizerin die Einreise

Eine Frau aus der Schweiz wurde nicht in die USA gelassen. Der Bund intervenierte bei der Regierung von Donald Trump – und schweigt über die Gründe.
Publiziert: 00:04 Uhr
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Aktualisiert: vor 44 Minuten
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Donald Trump baut die USA radikal um.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Eine Schweizerin durfte nicht in die USA einreisen
  • Das Aussendepartement intervenierte bei der US-Botschaft in Bern
  • Europäische Länder passen Reiseempfehlungen für die USA an
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Seit dem Amtsantritt von Donald Trump häufen sich Berichte über Touristen und Wissenschaftler, die trotz gültiger Papiere nicht in die USA gelassen werden. Jetzt traf es zum ersten Mal eine Schweizerin. Wie das Aussendepartement (EDA) gegenüber Blick bestätigt, wurde einer Frau die Einreise verweigert.

Zu den Hintergründen des Falls schweigt der Bund. Aufgrund des Daten- und Persönlichkeitsschutzes könne man derzeit keine weiteren Angaben machen. Damit bleibt vorerst unklar, wie die USA das Einreiseverbot begründete und ob es sich bei der Frau um eine Touristin, eine Geschäftsreisende oder gar eine Besitzerin einer Greencard handelt.

Bund protestiert bei US-Botschaft

Sicher ist: Der Fall sorgt hinter den Kulissen für Aufregung. Laut EDA-Sprecher Jonas Montani intervenierte der Chef der Abteilung Amerika des Aussendepartements bei Brad Bell, der momentan die Geschäfte in der US-Botschaft leitet, bis die neue Botschafterin Callista Gingrich in Bern eintrifft. Der Amerika-Chef habe bei einem Treffen «seine Besorgnis über den Umgang mit Einreisenden in die USA ausgedrückt». Das EDA steht zudem in Kontakt mit der betroffenen Frau, die unterdessen in die Schweiz zurückreisen konnte.

In den letzten Monaten gab es wiederholt Berichte über Bürgerinnen und Bürger westlicher Industriestaaten, denen die USA die Einreise verweigerte. Einige wurden tagelang in Abschiebehaft festgehalten. Das willkürlich erscheinende Vorgehen der US-Grenzschützer dürfte auf Verschärfungen bei den Grenzkontrollen unter Donald Trump zurückzuführen sein. Die Einwanderungsbehörden durchsuchen an Flughäfen teils Handys und Laptops von Touristinnen und Touristen.

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Wissenschaftler festgehalten

Anfang März sorgte der Fall eines französischen Wissenschaftlers für Schlagzeilen, der für eine Konferenz in die USA einreisen wollte und an der Grenze festgehalten wurde. Nach einer Kontrolle sollen Nachrichten auf seinem Mobiltelefon gefunden worden sein, die Donald Trumps Kürzungen in der Wissenschaft kritisierten. Berichten zufolge löste der Vorfall eine FBI-Untersuchung wegen «Hass- und Verschwörungsbotschaften» aus. Die US-Regierung stritt ab, dass die Einreisesperre aufgrund der politischen Nachrichten erlassen wurde. Auf X schrieb die Vize-Heimatschutzministerin, dass der betroffene Franzose entgegen einer Geheimhaltungsvereinbarung vertrauliche Informationen bei sich getragen habe. Frankreichs Wissenschaftsminister Philippe Baptiste zeigte sich verärgert über den Vorfall und sagte: «Meinungsfreiheit, freie Forschung und akademische Freiheit sind Werte, die wir weiterhin mit Stolz hochhalten werden. Ich werde das Recht aller Forscher verteidigen, diesen Werten treu zu bleiben und dabei das Gesetz zu respektieren.»

Mediale Aufmerksamkeit erregte auch die vorübergehende Inhaftierung einer kanadischen Unternehmerin. Sie wurde trotz einer gültigen Arbeitserlaubnis bei ihrer Einreise festgenommen. Die US-Behörden erachteten ihr Visum als unvollständig. Die Frau beschrieb ihre Haft als traumatisch – vergleichbar mit einer Entführung.

Europäische Länder warnen

Inzwischen haben mehrere europäische Länder ihre Reiseempfehlungen für die USA angepasst. Grossbritannien betont etwa, dass selbst kleine Verstösse gegen Einreisebestimmungen zu Festnahmen führen könnten. Auch Deutschland verschärfte seine Reisehinweise. Das EDA rät USA-Reisenden auf seiner Website, sich frühzeitig bei der Botschaft der Vereinigten Staaten in Bern über die genauen Bestimmungen zu informieren: «Bei einem Verstoss gegen die Vorschriften droht eine Rückweisung, Festnahme oder Inhaftierung.»

Recherche-Hinweise

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Trumps Knallhartpolitik schreckt Schweizerinnen und Schweizer zunehmend von Reisen in die USA ab. Reisebüros berichten von Rückgängen bei Buchungen. Zahlen des US-Handelsministeriums zeigen: Im März 2025 brach die Zahl der Einreisen aus der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 26 Prozent ein. Das wirkt sich auch auf die Preise aus. Swiss-Finanzchef Dennis Weber sprach bei der Präsentation der Quartalszahlen von «Bremsspuren bei der Nachfrage» und kündigte an: «Wir beleben den Markt mit attraktiven Angeboten.»

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