Trump wird schäumen
Powell knickt weiterhin nicht ein – US-Leitzins unverändert

Ein weiteres Mal belässt Fed-Chef Jerome Powell den US-Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Donald Trump wird daran keine Freude haben.
Publiziert: 30.07.2025 um 20:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2025 um 20:57 Uhr
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Jerome Powell belässt den US-Leitzins zwischen 4,25 bis 4,5 Prozent.
Foto: imago/Xinhua

Darum gehts

  • US-Notenbank belässt Leitzins unverändert
  • Trump und Fed-Chef Powell in persönlichem Duell um Zinspolitik
  • Nächste Zinsentscheidung am 17. September
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Der Machtkampf in Washington geht in die nächste Runde. Die US-Notenbank rührt den Leitzins am Mittwochabend (Schweizer Zeit) ein weiteres Mal nicht an. Somit belassen die obersten Währungshüter den Zins in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell (72) hat weiterhin kein Gehör für Donald Trump (78).

Der US-Präsident fordert schon seit Monaten, dass Powell die Zinsen endlich senkt. Das würde dem US-Wirtschaftsmotor einen Boost verschaffen. So schrieb Trump auch heute in einem Post auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social: «Die Zinsen müssen runter!».

Feuert Trump den Fed-Chef?

Gleichzeitig macht der US-Präsident kein Geheimnis daraus, dass Powell und er keine Freunde sind. Schon unzählige Male beschimpfte er den Fed-Chef und bezeichnete ihn unter anderem als «Hohlkopf» und «dumm». Die Zinsentscheide der US-Notenbank scheinen dabei fast zu einem persönlichen Duell zu werden. Zudem hat Trump schon mehrmals angekündigt, dass er Powell bald entlassen will. Ob das rechtlich aber überhaupt möglich ist, ist nicht vollends geklärt.

Die von Trump ernannten Fed-Gouverneure Michelle Bowman (54) und Christopher Waller (66) haben sich bei der Zinsentscheidung gegen die Mehrheit gestellt. Beide stimmten im Offenmarktausschuss gegen eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinsniveaus.

Es war das erste Mal seit Jahrzehnten, dass sich zwei Mitglieder offen gegen die Mehrheitslinie stellten. Waller gilt zudem als möglicher Nachfolger von Notenbankchef Jerome Powell, dessen Amtszeit im Mai 2026 endet.

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Jerome Powell scheint sich von all dem nicht beeinflussen zu lassen. Seit Dezember 2024 hat er trotz fünf Entscheiden den US-Leitzins nicht angefasst – so auch heute. Die Zentralbank sieht sich weiterhin mit Rahmenbedingungen konfrontiert, die eine Senkung (noch) nicht zulassen. Einer der Hauptgründe: die Zollpolitik der Regierung.

Die Währungshüter befürchten weiterhin eine steigende Inflation aufgrund der Zölle. Aktuell behalten sie recht. Im Juni ist die Teuerung in den USA nämlich deutlich auf 2,7 Prozent gestiegen.

Nächstes Duell im September

Nach dem heutigen Entscheid ist es gut möglich, dass sich Fed-Chef Powell auf weitere Beleidigungen aus dem Weissen Haus einstellen muss. Das nächste Duell findet am 17. September statt, wenn die US-Notenbank erneut über den Leitzins entscheidet.

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