Darum gehts
- Trump kritisiert hohe US-Leitzinsen und greift Notenbankchef Powell an
- Trump bezeichnet Powell als «kompletten Idioten» und «Trump-Hasser»
- US-Leitzins liegt bei 4,25 bis 4,5 Prozent, Schweiz senkte auf 0,0 Prozent
Weltweit werden Leitzinsen gesenkt, nicht aber in den Vereinigten Staaten. Das treibt US-Präsident Donald Trump (79) auf die Palme. Die hohen Zinsen kommen die USA bei der Schuldentilgung teuer zu stehen. Zum Vergleich: Der US-Leitzins liegt bei 4,25 bis 4,5 Prozent. Die Schweizerische Nationalbank senkte den Leitzins eben um 25 Basispunkte auf 0,0 Prozent.
Trump scheint die Geduldsfaden zu platzen und greift Notenbankchef Jerome Powell (72) persönlich an. Wenn Powell die Zinsen auf ein «angemessenes Niveau von 1 bis 2 Prozent senken würde, würde dieser Dummkopf den Vereinigten Staaten von Amerika bis zu einer Billion Dollar pro Jahr sparen», schreibt Trump auf Truth Social.
«Kompletter Idiot»
Jetzt müsse er wohl eine andere Gangart einschlagen, suggeriert Trump. «Ich war nett, ich war neutral und ich war gemein und nett und neutral hat nicht funktioniert! Er ist ein dummer Kerl und offensichtlich ein Trump-Hasser.» Er habe keinen Schimmer, warum der Vorstand der Notenbank «diesen kompletten Idioten nicht überstimmt».
Dazu postet Trump eine Tabelle mit Leitzinsen von Nationalbanken weltweit. Die Schweiz führt die Tabelle mit dem tiefsten Zinssatz an.
Abwarten statt Feuern
Trump deutete verschiedentlich an, Powell feuern zu wollen. Es gibt keine explizite gesetzliche Regel, die den US-Präsidenten daran hindert, den Notenbankchef aus einem wichtigen Grund zu entlassen. Was aber ein wichtiger Grund ist, ist juristisch umstritten. Klar ist: Der US-Präsident kann den Fed-Chef nicht einfach feuern, nur weil er unzufrieden ist.
Obwohl Trump die Geduld zu platzen scheint, will er auf Geduld setzen. «Vielleicht, nur vielleicht, muss ich meine Meinung über seine Entlassung ändern? Aber egal, seine Amtszeit endet in Kürze!»
In Kürze, das ist Mai 2026. Letzte Woche sagte Trump, er werde seinen Kandidaten für den Fed-Vorsitzenden «sehr bald» bekannt geben – lange vor dem Ende von Powells Amtszeit.