Ticket-Zoff mit Weisser Arena eskaliert
St. Galler wollen im Bündnerland als Einheimische auf die Piste

Ein übler Streit um vergünstigte Saisonabonnemente eskaliert in der Weissen Arena in Flims GR. Die St. Galler Gemeinde Gams klagt, weil ihre Einwohner keinen Einheimischen-Tarif mehr erhalten. Jetzt muss sich sogar das Bundesgericht in Lausanne mit dem Knatsch befassen.
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In der Weissen Arena in Flims-Laax gibt es Knatsch wegen verbilligten Tickets für Einheimische.
Foto: PD

Darum gehts

  • St. Galler Gemeinde Gams klagt gegen Weisse Arena wegen Einheimischen-Tarif
  • Streit um vergünstigte Saisonabos eskaliert nach Stilllegung einer Sesselbahn
  • Topcard kostet 1300 Franken, Einheimische zahlten bisher nur 250 Franken
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Kurz nach der Saisoneröffnung in der Weissen Arena in Flims GR eskaliert ein Streit um vergünstigte Saisonabonnemente. Die St. Galler Gemeinde Gams verklagt die Weisse Arena, weil ihre Einwohnerinnen und Einwohner plötzlich keinen Einheimischen-Tarif mehr erhalten – nachdem sie dieses Privileg jahrzehntelang hatten. Das berichtet die «Südostschweiz». Die Saisonkarte für Erwachsene kostet nicht mehr wie bisher 250 Franken. Ab dieser Saison gibts die Topcard im Vorverkauf für 1300 Franken. Kurz: Es geht im Streit um viel Geld – konkret um 1050 Franken.

Der Hintergrund: Die Ortsgemeinde Gams – sie liegt 70 Kilometer von der Talstation in Flims entfernt – besitzt seit 1899 Alpflächen auf Flimser Boden. Über dieses Land führte jahrelang eine Sesselbahn. Als Gegenleistung erhielten die Bewohnerinnen und Bewohner vergünstigte Tickets. Vertraglich war der Rabatt bis 2065 zugesichert. 2023 wurde die Bahn aber abgestellt und abgebrochen. Der neue Flemxpress hat eine andere Linienführung, fährt nicht mehr über Gamser Gebiet. Für die Weisse Arena ist deshalb klar, dass es keinen Anspruch auf verbilligte Skipässe mehr gibt.

Jetzt entscheidet das Bundesgericht in Lausanne

Doch die Fronten sind verhärtet. Gespräche haben nicht gefruchtet. Zuletzt hat das Bündner Obergericht zugunsten der Bergbahnen geurteilt. Ab sofort gibts keinen Rabatt mehr für Einwohner von Gams. Die St. Galler akzeptieren den Entscheid aber nicht. Und ziehen ihn ans Bundesgericht nach Lausanne weiter, wie die «Südostschweiz» weiss.

Die Gemeinde Gams ist siegessicher. Sie rät ihren Wintersportlern, die in Flims-Laax auf die Piste gehen, alle Quittungen von Skipässen aufzubewahren. Falls Gams obsiegt, könnte die Weisse Arena zur Rückvergütung der Differenz zum Einheimischen-Tarif verpflichtet werden.

250 Franken für die Saisonkarte

Vergünstigungen für Einheimische sind in der ganzen Region immer wieder ein grosses Thema. Erst vor einem Monat haben Flims, Laax und Falera einem 94,5-Millionen-Kredit für die Übernahme der Bergbahn-Infrastruktur zugestimmt. Allerdings nur unter der Bedingung, dass Einheimische weiterhin stark reduzierte Jahresabos erhalten.

Kinder und Jugendliche fahren gratis, Erwachsene für 250 Franken. Für alle anderen kostet die Topcard 1550 Franken. Sie ist allerdings auch in Davos-Klosters und Arosa-Lenzerheide gültig. In den drei Bündner Gemeinden profitieren 3000 Einheimische von der verbilligten Saisonkarte.

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