Kein Geld für Investitionen
Kriselndes Bündner Skigebiet will die Schneekanonen verkaufen

Trotz kalter Nächte funktionieren die Beschneiungsanlagen im Skigebiet Splügen-Tambo mehr schlecht als recht. Immer wieder stehen die Anlagen mitten in der Saison still. Nun wollen die Bahnen die Schneekanonen an die Gemeinden abgeben. Die sollen sie dann modernisieren.
Publiziert: 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 20:09 Uhr
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Die Schneekanonen – hier beim Sessellift Bodmenstafel – sollen an die öffentliche Hand gehen.
Foto: PD

Darum gehts

  • Skigebiet Splügen-Tambo will Beschneiungsanlagen an Gemeinden abtreten
  • Modernisierung der Anlagen soll Wintersaison stabilisieren und Rentabilität verbessern
  • Einheimische erhalten ab diesem Winter 50 Prozent Rabatt auf Saisonkarten
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Das Bündner Skigebiet Splügen-Tambo hat mehrere schwierige Wintersaisons hinter sich. Immer wieder machte den Betreibern auch der fehlende Schnee zu schaffen. Wo sich andere Wintersportorte auf moderne, kräftige Beschneiungsanlagen verlassen können, hiess es in Splügen GR immer wieder: Sorry, kein Geld in der Kasse. So standen die Anlagen immer wieder auch mitten in der Saison still. Das ist schlecht fürs Geschäft. In Kombination mit steigenden Kosten für den Unterhalt, sogar existenzbedrohend.

Jetzt wollen sich die Betreiber des Skigebietes – es hat sieben Lifte und reicht von 1484 bis auf 2215 Meter über Meer – von der künstlichen Beschneiung trennen, wie die «Südostschweiz» berichtet. Die Anlagen sollen an die Gemeinden im Rheinwald GR und Schams GR abgetreten werden. Und das Stopfen von Defizitbeiträgen sowie Schulden-Sanierungen künftig nicht mehr nötig sein.

Hunderttausende Franken Verlust

Nach der Übernahme der Schneeanlagen durch die öffentliche Hand sollen diese rasch modernisiert und ausgebaut werden, erhoffen sich die Bahnen. Denn trotz vieler kalter Nächte und an sich optimaler Bedingungen habe man zum Saisonstart das Angebot jeweils nur eingeschränkt öffnen können, schreiben sie im «Pöschtli», dem lokalen Anzeiger.

Obwohl die Angestellten alles gegeben haben, die Schneekanonen waren zu schwach. Alleine im Januar 2025 habe deshalb ein Verlust von mehreren Hunderttausend Franken resultiert. Die Hoffnung der Betreiber des Skigebietes: Mit neuen, effizienteren Anlagen könnte die Wintersaison jeweils stabiler starten und das Skigebiet wieder rentabel betrieben werden.

Zückerli für die Einheimischen

Das Modell ist nicht neu: Flims, Laax und Falera haben die Übernahme durch die Gemeinden bereits vor 20 Jahren vorgemacht – mit Erfolg. Nun wollen die drei Gemeinden gar das ganze Skigebiet übernehmen. Auch Splügen möchte diesen Schritt gehen und die teure Beschneiung ausgliedern.

Für die lokale Bevölkerung gibt es ein Zückerli, wie die «Südostschweiz» weiss: Schon ab diesem Winter sollen Einwohnerinnen und Einwohner der betroffenen Gemeinden ihre Saisonkarten zum halben Preis beziehen können. Das macht Sinn, denn diese werden mit einer Abstimmung an der Gemeindeversammlung über die Zukunft des Skigebiets entscheiden.

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