Darum gehts
- Skigebiet Ebenalp Horn investiert 2,5 Millionen in Erneuerung des Skilifts
- Beschneiungsanlagen sollen Skibetrieb trotz Klimawandel sichern
- Durchschnittlich 100 Skitage pro Saison in den letzten 13 Jahren
Es sind zwar nicht mehr viele. Aber einige wenige Skipisten gibt es noch im hügeligen Appenzellerland. Nebst kleineren Liften wie in Heiden AR gilt das Mini-Skigebiet Ebenalp Horn als grösstes und wohl auch beliebtestes der Region. Die langfristigen Schneeprognosen sehen aber auch für die Destination im Alpstein nicht vielversprechend aus. Die höchste Bergstation liegt auf 1700 Meter über Meer, der tiefste Lift startet auf gut 800 Metern. Die Zeiten von regelmässigem Schneefall gehören auf dieser Höhe der Vergangenheit an.
Aber ausgerechnet für den tief gelegenen Skilift Horn möchten die Verantwortlichen der Luftseilbahn Wasserauen-Ebenalp AG richtig viel Geld in die Hand nehmen. Neben dem Bügellift wollen sie das Gebäude der Talstation und die Kommandozentrale bei der Bergstation erneuern lassen. Hinzu kommen eine Wasserkühlanlage und neue Schneekanonen. Das Preisschild für alles: 2,5 Millionen Franken.
100 Skitage pro Saison
Ist es das wirklich wert? «Wir sind überzeugt, dass der neue Lift bei den Gästen gut ankommen und sich wirtschaftlich auch lohnen wird», meint Jan Fässler, Leiter Marketing und Kommunikation des Familienskigebiets, gegenüber Blick. Ausschlaggebend sollen die neuen Beschneiungsanlagen sein. «Damit können wir in kurzen Kälteperioden gezielt beschneien», so Fässler.
Seit 13 Jahren sorgt technischer Schnee im Alpstein dafür, dass Skifahrer auch in milden Wintern auf die Piste können. In dieser Zeit gab es im Skigebiet Ebenalp durchschnittlich rund 100 Skitage pro Saison. «Eine Kontinuität, die wir auch in den kommenden 25 Jahren sichern wollen.» Am Horn helfe zudem ein besonderes Mikroklima. Dieses wirkt gemäss Fässler wie ein natürlicher Kühlschrank und begünstigt den Skibetrieb. So finden dort seit mehreren Jahren sogar FIS-Skirennen statt.
«Teil unserer Identität»
Beim Erhalt des Skilifts spielt jedoch auch eine emotionale Komponente mit. Seit über 50 Jahren gehört er zum Herzstück des Appenzeller Winters. «Hier haben Generationen von Kindern Skifahren gelernt», sagt Fässler. So auch einst die Weltcupfahrerinnen Stefanie Grob (21) und Aline Höpli (24). «Es treffen sich Familien, Vereine und Schulen aus der ganzen Ostschweiz. Wir wollen diese Tradition bewahren – nicht aus Nostalgie, sondern weil sie Teil unserer Identität ist.»
Das Familienskigebiet befindet sich in einer vergleichsweise komfortablen Ausgangslage. Die Mega-Investition wird durch Eigenmittel, Darlehen und Beiträgen von Partnern getragen, wie Fässler erklärt. Die Preise der Skitickets sollen nicht steigen. Für die sieben Anlagen zahlte ein erwachsener Skifan letzte Saison 38 Franken – familienfreundlich also.
Die Verantwortlichen rechnen mit einem Baustart im Frühling 2027. Im Herbst darauf soll der neue Skilift Horn dann stehen. Gibt es keine Einsprachen, ist man im Appenzellerland aber auch schon früher bereit.