Weisse-Arena-Deal steht!
Was Wintersportler jetzt wissen müssen

Mit Flims GR sagt nun auch die letzte der drei Bündner Gemeinde ja zum Millionen-Deal mit der Weissen Arena. Damit ist der Deal durch: Die Gemeinden Flims, Laax und Falera übernehmen die Bergbahnen, Lifte und Bergrestaurants der Weissen Arena.
Publiziert: 26.10.2025 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2025 um 15:33 Uhr
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Mit Flims GR sagt die letzte der drei Gemeinden ja zum Deal mit der Weissen Arena.
Foto: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Seit heute ist es offiziell: Die Gemeinden Flims, Laax und Falera übernehmen die Bergbahnen, Lifte und Bergrestaurants von der Weissen Arena. 

«Die Resultate in allen drei Gemeinden sind eine riesige Freude!», sagt Christoph Schmidt, Gemeindepräsident von Flims. Auch der Gemeindepräsident von Laax, Franz Gschwend, sieht die Annahme als klaren Vertrauensbeweis der Bevölkerung. «Ich bin überwältigt, dass die Zustimmung so hoch ist, und dass sich so viele jüngere Stimmberechtigte für das Vorhaben engagiert haben», freut sich Norbert Good, der Gemeindepräsident von Falera, über die Abstimmung.

Was besagt der Deal

Die drei Gemeinden Laax, Falera und Flims sind jetzt Eigentümerinnen der Bergbahnen, Lifte und Bergrestaurants der Weissen Arena Bergbahnen AG. Die touristische Infrastruktur geht in die bestehende Finanz Infra AG über, welche die Gemeinden vor 20 Jahren zur Finanzierung der Beschneiungsanlagen am Berg gegründet haben. Die AG gehört künftig zu je 40 Prozent Flims und Laax und zu 20 Prozent Falera.

Mit dem Kauf wollten die Gemeinden eine künftige Übernahme durch einen Investor verhindern. Die Weisse Arena Gruppe wird die Infrastruktur pachten und dafür einen Pachtzins bezahlen. Die Bündner Gemeinden sowie die Weisse Arena sehen im Deal eine Win-win-Situation für alle. Die Gemeinden sichern sich so auch ein Mitspracherecht.

Wie der Deal finanziert wird

Der vereinbarte Kaufpreis beläuft sich auf 94,5 Millionen Franken. Die drei Gemeinden bringen nach den Abstimmungen 32 Millionen Franken in die Finanz Infra AG ein. Weitere 20 Millionen Franken erhält die AG von der Weissen Arena Gruppe als Darlehen – das hat vor allem steuertechnische Gründe. Die restlichen 42,5 Millionen Franken finanziert die AG über Bankkredite. Die Weisse Arena zahlt der Finanz Infra künftig einen Pachtzins, der in den ersten zehn Jahren bei durchschnittlich 13 Millionen Franken liegen soll.

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Details zur Abstimmung

In Flims GR haben in der Urnenabstimmung am Sonntag 85,5 Prozent der Stimmenden Ja zum Deal mit der Weissen Arena gesagt. Die Stimmbeteiligung war mit 67,4 Prozent besonders hoch. Die Bevölkerung sagte damit zu, dass Flims sich mit 2 Millionen Franken am Deal beteiligt. Zusätzlich wird der Gemeinde eine frühere Beteiligung in Höhe von 18 Millionen angerechnet.

In den anderen beiden Gemeinden war die Befürwortung noch grösser: In Laax und Falera stimmten jeweils über 93 Prozent der Stimmbevölkerung für die Übernahme. 

Billigtarif für Einheimische gesichert

Die Stimmbevölkerung hat nicht nur die Besitzverhältnisse gesichert, sondern auch ihren Monsterrabatt für das Jahresabo: Das war eine klare Bedingung der Gemeinden für einen Deal. Bis im Alter von 17 Jahren dürfen einheimische Kinder und Jugendliche gratis Ski fahren. Danach kostet das Jahresabo gerade mal 250 Franken. Rund 3000 Einheimische lösen jeweils ein solches Abo. Das ist mehr als die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner.

Kosten für Skigäste

An den Preisen für die Skigäste von ausserhalb ändert sich durch den Deal nichts. Wer ein Jahresabo für alle Bündner Gemeinden will, setzt auf eine Topcard: Diese kostet für einen Erwachsenen pro Jahr mindestens 1300 Franken. Dafür sind neben Laax auch die Skigebiete Arosa Lenzerheide und Davos Klosters mit drin. Noch teurer ist die Graubünden Card, die dafür auch mehr Skigebiete umfasst. 

Kritik aus der Bevölkerung

In der Bevölkerung gab es auch kritische Stimmen – in Leserbriefen in der Lokalzeitung äusserten beispielsweise ein Unternehmer sowie der frühere Gemeindepräsident von Flims Kritik. Von «hohen Schulden» und «unbekannten Risiken» war die Rede. Eine Sorge ist, dass der Pachtzins zur Finanzierung der künftig notwendigen Investitionen nicht ausreicht. Die deutlichen Abstimmungsergebnisse zeigen jedoch, dass solche Ängste in der Bevölkerung aktuell verschwindend gering sind. 

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