Darum gehts
- Das Restaurant Uto Staffel auf dem Uetliberg ist überraschenderweise geschlossen
- Die Betreiber mussten den geplanten Silvesterabend kurzfristig absagen
- Zwischen Januar und September 2025 meldeten fast 900 Restaurants Konkurs an
Es weht eine eisige Bise durch die Schweizer Küchen. Kaum haben sie sich von den Folgen der Corona-Krise erholt, machen Tag für Tag Lokale zu. Egal, ob einfache Quartierbeiz oder nobles Sternerestaurant. Alleine zwischen Januar und September 2025 mussten fast 900 Gastrobetriebe Konkurs anmelden, so die Wirtschaftsauskunftei Crif. Das ist gut ein Viertel mehr als noch im Vorjahr. Es sind Zahlen, die erschrecken.
Die unheimliche Serie geht sogar über die Feiertage weiter. Die Gastronomen Till Bächtold und Martin Angst werfen den Bettel überraschenderweise auf dem Uetliberg hin, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Das bekannte Aussichtslokal Uto Staffel ist seit dieser Woche geschlossen. Die beiden Beizer haben erst im Februar diesen Jahres übernommen.
Kein Silvester-Menu
«Das Uto Staffel ist für uns schlicht zu weit weg», erklärt Till Bächtold gegenüber der Zeitung. Es brauche jemanden vor Ort, der beispielsweise entscheiden könne, ob die Beiz bei schlechtem Wetter geschlossen bleibe. Die beiden Gastronomen sind bereits in verschiedenen Funktionen in mehreren Restaurants im Raum Zürich involviert. «Den zusätzlichen Betrieb des Uto Staffel haben wir uns vielleicht zu einfach vorgestellt.»
Immerhin: Die Mitarbeitenden können die Beizer in ihre anderen Lokale integrieren. Neue Pächter stehen im Restaurant auf dem Uetliberg ebenfalls schon bereit. «Wir wollen es ordentlich übergeben», sagt der scheidende Bächtold gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Den Silvesterabend mussten wir halt absagen.» Wer den Start ins neue Jahr mit einem Leckerbissen und einem Blick auf die Stadt und den Zürichsee feiern wollte, schaut jetzt also in die Röhre.
Dabei ist der Silvester-Anlass immer noch auf der Homepage ausgeschrieben. Für 119 Franken hätte es ein 4-Gänge-Menu mit Apéro und Mitternachts-Prosecco auf der Terrasse gegeben. Ein Indiz, dass der Wechsel schnell vonstattenging.
Bereits Anfang Januar wollen die neuen Pächter starten. Um wen es sich dabei handelt, verrät Bächtold nicht. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht auch ein weiteres Kapitel in der Schweizer Gastro-Misere schreiben müssen.