Sbrinz-Bluff!
Swiss serviert Ami-Billigkopie statt Schweizer Käse

Die Lufthansa-Tochter Swiss kündigte einen Schweizer Apéro mit Sbrinz-Käse auf ihren Flügen an. Auf manchen Strecken serviert sie aber US-Billigkäse.
Publiziert: 09:43 Uhr
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Aktualisiert: vor 46 Minuten
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Swiss-CEO Jens Fehlinger will aus der Swiss wieder eine Premium-Airline machen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Trotz Versprechen von Schweizer Käse wird oft nur Alternative serviert
  • Jährlich 36 Tonnen Sbrinz-Käse für Swiss Economy angekündigt
  • Wirrwarr um Parmesan in der Zürcher Swiss-Lounge
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Die Swiss ist keine Premium-Airline mehr. Trotz teurer Tickets muss man auf vielen Flügen für Essen oder Trinken noch zusätzlich etwas zahlen. Auf dem vierstündigen Flug Zürich–Kairo gibts nur Wasser gratis. Mit einer Charme-Offensive versucht die Fluggesellschaft, ihr Geiz-Image loszuwerden.

Im März kündigte die Swiss «das Beste der Schweizer Gastfreundschaft» an. Und zwar einen «Willkommens-Apéro» mit feinem Sbrinz-Käse made in Switzerland – als «Hommage an die Apéro-Kultur der Schweiz».

Was für ein Käse!

Doch auf vielen Strecken bleibt das Marketing-Blabla. Von Miami nach Zürich etwa servierte die Swiss statt Sbrinz einen US-Billigkäse. Nicht einmal in der Business Class gab es Schweizer Milchprodukte. Liegt das an Trumps Zollhammer? Schweizer Käse ist in den USA durch die Strafzölle in Höhe von 39 Prozent deutlich teurer geworden.

Doch die Swiss verneint einen Zusammenhang mit Trumps Zollpolitik: Die Catering-Logistik für die Flüge von den USA in die Schweiz sei anspruchsvoll. «Die Herausforderung liegt dabei weniger in zolltechnischen Fragen, sondern vielmehr in der Verfügbarkeit und den benötigten Mengen beim Caterer», teilt die Swiss auf Anfrage von Blick mit.

«Wenn es uns aus diesen Gründen nicht möglich sein sollte, Schweizer Käse anzubieten, stellen wir sicher, dass wir unseren Passagieren eine gleichwertige und qualitativ hochwertige Alternative servieren.»

Käse-Bluff auch in der Swiss-Lounge

Im März tönte das noch ganz anders. Damals kündigte die Swiss den Sbrinz-Käse ohne Einschränkungen an: «Für unsere Gäste in Swiss Economy benötigen wir jährlich rund 900 Laibe Sbrinz – das entspricht etwa 36 Tonnen Schweizer Käse.»

Doch der Käse-Bluff geht auch auf Schweizer Boden weiter.

In der Swiss-Lounge für Vielflieger am Flughafen Zürich verspricht die Swiss einen «Parmesan Grana Padano D.O.P.», was ein Widerspruch ist: Entweder heisst ein Käse Parmesan oder Grana Padano.

Wie erklärt die Swiss das Käse-Puff?

Die Swiss betont, die eingedeutschte Bezeichnung «Parmesan» solle den Gästen «Orientierung geben» und sei «nicht zwingend als exakte Produktbezeichnung» zu verstehen. Allerdings prüft die Swiss nun, «inwiefern wir hier im Sinne unserer Gäste Bedarf für eine Anpassung ausmachen».

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