Darum gehts
- Ehemalige Mang-Klinik in Rorschacherberg wird abgerissen und durch Einfamilienhaus ersetzt
- Werner Mang, bekannter Schönheitschirurg, verkaufte die Klinik 2019
- Das Klinikgebäude wurde erst 2009 eröffnet und ist seit Jahren ausser Betrieb
Das ist selbst an bester Seelage ungewöhnlich: Nach nur 16 Jahren wird ein modernes Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. In Rorschacherberg SG verschwindet die ehemalige Mang-Klinik Swiss von Werner Mang (76). Wo der bekannteste Schönheitschirurg Europas – er hat nach eigenen Angaben schon deutlich über 10'000 Nasen operiert – gewirkt hat, fahren bald die Bagger auf. Sie machen das Klinikgebäude, in dem sich vermögende Patientinnen und Patienten vom Eingriff erholt haben, dem Erdboden gleich, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
Die Klinik wurde erst 2009 eröffnet, ist aber seit Jahren ausser Betrieb. Werner Mang, der heute noch in Lindau (D) und Appenzell praktiziert, verkaufte die Liegenschaft 2019. Lange blieb es ruhig ums Anwesen. Im vergangenen Jahr wechselte das Anwesen erneut den Besitzer: Die See Immobilie AG aus Freienbach SZ verkaufte die 2815 Quadratmeter grosse Parzelle an den Ostschweizer Unternehmer Claude Stadler.
Patientenzimmer waren zu klein
Jetzt ist klar, was geplant ist. Seit Anfang Dezember liegt das Baugesuch öffentlich auf. Dessen Eckdaten: Abbruch der Klinik – Neubau eines Einfamilienhauses auf gleichem Grundriss. Entworfen wird das Projekt von der renommierten Carlos Martinez Architekten AG, bekannt etwa für den Roten Platz beim Raiffeisen-Hauptsitz in St. Gallen oder das Hotel Säntispark in Abtwil SG.
Das neue Haus erhält zwei Vollgeschosse und ein Attikageschoss mit Flachdach – ein klarer Bruch zum bisherigen Klinikbau mit rotem Mansardendach. Und zur prunkvollen Jugendstil-Villa mit 14 Zimmern und Helikopterlandeplatz auf dem Nachbargrundstück, die einst ebenfalls Mang gehört hat.
Architekt Matthias Waibel sagt dem «St. Galler Tagblatt»: «Das als Klinik mit Operationssaal und kleinen Zimmern für Patientinnen und Patienten konzipierte Gebäude kann nicht zu einem Wohnhaus umgebaut werden.» Ein Umbau der Klinik zu Wohnzwecken sei geprüft worden, aber nicht sinnvoll gewesen. Immerhin sollen möglichst viele Bauteile wiederverwertet werden.
Seine Yachten heissen «Botox» und «Facelift»
Werner Mang ist eine schillernde Persönlichkeit, hatte schon so manchen Promi unter dem Messer. Selbst würde er sich nie operieren lassen. «Ich bin ein ängstlicher Mensch. Und ich hab gar keine Zeit für Schönheitsoperationen, da würde ich ja ausfallen», sagte er in einem Blick-Interview. Mang liebt schnelle Autos, fährt Porsche, Rolls-Royce und Ferrari. Er besitzt zwei Yachten, sie heissen «Botox» und «Facelift».
Das Operationsbesteck beiseitelegen will er noch lange nicht. «Ich bleibe mindestens noch 20 Jahre!», sagte er zu Blick. «Ich kann mir nicht vorstellen, nicht mehr zu operieren. Ich bin kein Toskana-Typ, der drei Wochen Golf spielt und Rotwein trinkt.» Er wird also noch manche Nase richten. «Ab 10'000 hab ich aufgehört zu zählen. Nasen kriegt eben bis jetzt keiner so gut hin», sagt er. Das sei die schwierigste Operation. «Fettabsaugen und Brustimplantate kann ich einem so beibringen, dass er das nach einem Jahr perfekt beherrscht.»